Holzarten + Klang
- corvinius
- nicht mehr wegzudenken
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- Meine Harfe(n): Die Erste: Trobadour mit 25 Seiten von Glissando
Die Zweite: eine Saira28 von Detlev Lampe in Ahorn
Die Dritte: die nur zeitweise hergestellte Arya 38 von Klaus Regelsberger in Nussbaum
Die Vierte: die weltallerschönste und singendste EInhorn-Metallsaitenharfe in Eiche, Bronze und Silber von Mary Kissel
Holzarten + Klang
Liebes Forum,
finde kaum Einträge zur Frage, welches Holz eigentlich wie klingt.
Ich weiss, dass das schon wieder so ne sehr subjektive Frage (und der sprachlichen Beschreibung) ist...
Oder dass es auch noch viele andere Faktoren gibt.
Aber Kirsche ist halt nicht Esche.
Und für einen Bauauftrag beim Harfenbauer ist das ja dann doch nicht ganz unwichtig...
Freue mich also über hochsubjektive Einschätzungen, Links zu früheren Debatten dazu oder externen Seiten.
LG
Corvinius
PS: Beim Suchen fiel mir auf, dass im Wikipedia-Artikel zum Thema 'Klangholz' die Harfe überhaupt gar nicht berücksichtigt ist....
https://de.wikipedia.org/wiki/Klangholz ... mentenbau)
finde kaum Einträge zur Frage, welches Holz eigentlich wie klingt.
Ich weiss, dass das schon wieder so ne sehr subjektive Frage (und der sprachlichen Beschreibung) ist...
Oder dass es auch noch viele andere Faktoren gibt.
Aber Kirsche ist halt nicht Esche.
Und für einen Bauauftrag beim Harfenbauer ist das ja dann doch nicht ganz unwichtig...
Freue mich also über hochsubjektive Einschätzungen, Links zu früheren Debatten dazu oder externen Seiten.
LG
Corvinius
PS: Beim Suchen fiel mir auf, dass im Wikipedia-Artikel zum Thema 'Klangholz' die Harfe überhaupt gar nicht berücksichtigt ist....
https://de.wikipedia.org/wiki/Klangholz ... mentenbau)
Zuletzt geändert von corvinius am Mo 5. Mär 2018, 21:52, insgesamt 1-mal geändert.
- ralf
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Re: Holzarten + Klang
Hallo Corvinius,
das Thema ist in der Tat äußerst subjektiv - ähnlich wie auch die Wahl der Harfensaiten primär von persönlichem Geschmack und Gewohnheit abhängen.
Generell lässt sich "halb-quantitativ" festhalten:
Gruß,
Ralf
das Thema ist in der Tat äußerst subjektiv - ähnlich wie auch die Wahl der Harfensaiten primär von persönlichem Geschmack und Gewohnheit abhängen.
Generell lässt sich "halb-quantitativ" festhalten:
- Holzart und Stärke des Resonanzbodens entscheiden über den Großteil des Gesamtklanges.
- Festeres und schwereres Holz lässt Töne länger nachschwingen, weicheres Holz dämpft den Klang. Neben der Holzart liegt dies aber auch an Mineralanteil und Feinjährigkeit (Standort des Baumes) sowie der Art der Lagerung des Holzes nach dem Fällen.
- Bauweise und Festigkeit des Korpus haben ebenfalls einen Einfluss auf den Gesamtklang (Geometrie, Schallausbreitung, Schwingungsdämpfung).
Gruß,
Ralf
-
- nicht mehr wegzudenken
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Re: Holzarten + Klang
Hallo Corvinius,
danke für das spannende Thema!
Subjektiv glaube ich, dass dichtere Holzarten wie Eiche oder Nussbaum dunkler klingen als leichtere (wie z. B. Ahorn) - für mich zumindest.
Cave: Das glaube ich in erster Linie, weil ich mal bei einer Ton-Holz-Klang-Station für Kinder in irgendeinem Zoo herumexperimentiert habe.
Objektiv scheint allein schon die Wahl des Resonanzbodens eine Wissenschaft für sich zu sein - sofern sie nicht schlicht auf Erfahrung beruht:
https://hal.archives-ouvertes.fr/hal-00808347/document
Einige Überlegungen zur Physik dahinter:
http://www.aq.upm.es/Departamentos/Estr ... ustics.pdf
Und hier noch ein Abstract zum Thema (leider komme ich nicht in den vollen Artikel):
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17614512
Liebe Grüße,
Deirdre
danke für das spannende Thema!
Subjektiv glaube ich, dass dichtere Holzarten wie Eiche oder Nussbaum dunkler klingen als leichtere (wie z. B. Ahorn) - für mich zumindest.
Cave: Das glaube ich in erster Linie, weil ich mal bei einer Ton-Holz-Klang-Station für Kinder in irgendeinem Zoo herumexperimentiert habe.
Objektiv scheint allein schon die Wahl des Resonanzbodens eine Wissenschaft für sich zu sein - sofern sie nicht schlicht auf Erfahrung beruht:
https://hal.archives-ouvertes.fr/hal-00808347/document
Einige Überlegungen zur Physik dahinter:
http://www.aq.upm.es/Departamentos/Estr ... ustics.pdf
Und hier noch ein Abstract zum Thema (leider komme ich nicht in den vollen Artikel):
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17614512
Liebe Grüße,
Deirdre
- Primum nil nocere -
- Maira
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Hobbit von Klaus & Annika Regelsberger, Schwabach
Fischer 80 von Thomas Fischer, Traunstein
Re: Holzarten + Klang
Falls Du es mal schaffst, den Buxe bei einer Ausstellung zu treffen :
Er hat so eine Art Holzlexikon dabei.
Da kann man sehen aus welchen Hölzern er baut. ( Sind nicht wenige )
Kann man die Holzstäbe auch zu Klingen bringen ?
Ich denke ja, nur ist es leider oft zu laut dort, da müsste man sich schon mal
ein leises Plätzchen suchen um was zu hören.
Ich denke auch daß es ein Mehrfaches an Zusammenwirken ist was den Klang eines Instrumentes ausmacht.
Das alleine an den verbauten Hölzern festmachen wäre wohl zu kurz gegriffen.
Er hat so eine Art Holzlexikon dabei.
Da kann man sehen aus welchen Hölzern er baut. ( Sind nicht wenige )
Kann man die Holzstäbe auch zu Klingen bringen ?
Ich denke ja, nur ist es leider oft zu laut dort, da müsste man sich schon mal
ein leises Plätzchen suchen um was zu hören.
Ich denke auch daß es ein Mehrfaches an Zusammenwirken ist was den Klang eines Instrumentes ausmacht.
Das alleine an den verbauten Hölzern festmachen wäre wohl zu kurz gegriffen.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
Aber ich mach das wirklich.
- meinelehrerin
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- Meine Harfe(n): Meine Erste ist meine „Herzensharfe“ ♥️: eine selber gebaute böhmische Hakenharfe der Klangwerkstatt mit Spirale in der „Stirn“ der Säule
Meine Zweite ist meine „Hauptharfe“, denn sie kommt überall mit auf die Workshops: Silmaril aus Esskastanie 🌰 , geräuchert und mit eingesetzten Edelsteinen (🟣 Zirkon, ⚪️ Mondstein, 🟢 Peridot)
Meine Dritte ist die, die den meisten Wums 💪 hat und deshalb für mich meine Harfe mit „Tiefgang“ ist: Modell Bradl von Petutschnigg, in Onyx-Nuss gebeizt mit hellen Schnitzereien
Meine Kleinste, die Erlan von Glissando in meiner Lieblingsfarbe 💚, macht mein Kleeblatt 🍀 komplett und sie ist nun die, zu der ich schnell mal greife, um mal eben ein paar Riffs 😁 zu spielen - Wohnort: Balingen
Re: Holzarten + Klang
Maira, den Gedanken mit Buxe und den Klanghölzern hatte ich auch gleich!
Es ist beeindruckend, wie unterschiedlich sich die einzelnen Hölzer anhören!
Es ist auch toll, wenn du das selbe Harfenmodell mit verschiedenen Hölzern ausprobieren kannst!
Das habe ich bei meiner Suche gemacht und konnte direkt den Unterschied hören.
Es ist beeindruckend, wie unterschiedlich sich die einzelnen Hölzer anhören!
Es ist auch toll, wenn du das selbe Harfenmodell mit verschiedenen Hölzern ausprobieren kannst!
Das habe ich bei meiner Suche gemacht und konnte direkt den Unterschied hören.
- Anne
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- Meine Harfe(n): - Matia Mou (Klangschiff, Lutz Bönisch) aus Birne und Esche, 44 Saiten CC-d4, Nylon/Carbon, Säulenhöhe 172cm
- Athanasos (Klangschiff, Lutz Bönisch) aus Walnuss und Esche, 34 Saiten C-a3, Nylon, Säulenhöhe 125cm
- mein 27-saitiger asiatischer Reiseparvenü
Re: Holzarten + Klang
Also ich kann nur für meine Harfen sprechen und die baugleichen aus anderen Hölzern die ich angespielt habe. Dadurch liegt zumindest eine gewisse Vergleichbarkeit vor.
Walnuss und Birne klingen beide voll und warm, Aber meine Walnuss klingt dunkler als die Birne. Beim Anspielen waren auch noch eine aus Ahorn und eine aus Rüster da (und noch ne kleine Birne).
Ahorn war sehr klar und silbrig und somit gar nicht mein Fall, aber das ist eine rein persönliche Sache, sie hatte in jedem Fall auch einen sehr guten Klang. Rüster klang für mich sehr interessant und irgendwie frech, kann es schwer beschreiben.....
Im Endeffekt denke ich, an einem persönlichen Probespiel führt kein Weg vorbei
Walnuss und Birne klingen beide voll und warm, Aber meine Walnuss klingt dunkler als die Birne. Beim Anspielen waren auch noch eine aus Ahorn und eine aus Rüster da (und noch ne kleine Birne).
Ahorn war sehr klar und silbrig und somit gar nicht mein Fall, aber das ist eine rein persönliche Sache, sie hatte in jedem Fall auch einen sehr guten Klang. Rüster klang für mich sehr interessant und irgendwie frech, kann es schwer beschreiben.....
Im Endeffekt denke ich, an einem persönlichen Probespiel führt kein Weg vorbei
- Resa Munde
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- Meine Harfe(n): - eine "Travelleer" von Norbert Maier
- eine Tiroler Volksharfe vom Osttiroler Harfenbauer Petutschnigg (nur bei "Heimatbesuchen" in Tirol)
Re: Holzarten + Klang
Hallo Holzklangphilosophen,
ich kann zur Diskussion noch einen Link besteuern: https://manufacturing.dustystrings.com/ ... ideo-audio
Auf der Seite von Dusty String gibt es Hörbeispiele zu den einzelnen Modellen, teilweise auch das gleiche Modell in verschiedenen Holzarten, da kann man ein bisschn in die Klangunterschiede reinlauschen.
Liebe Grüße
Theresa
ich kann zur Diskussion noch einen Link besteuern: https://manufacturing.dustystrings.com/ ... ideo-audio
Auf der Seite von Dusty String gibt es Hörbeispiele zu den einzelnen Modellen, teilweise auch das gleiche Modell in verschiedenen Holzarten, da kann man ein bisschn in die Klangunterschiede reinlauschen.
Liebe Grüße
Theresa
- corvinius
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Die Zweite: eine Saira28 von Detlev Lampe in Ahorn
Die Dritte: die nur zeitweise hergestellte Arya 38 von Klaus Regelsberger in Nussbaum
Die Vierte: die weltallerschönste und singendste EInhorn-Metallsaitenharfe in Eiche, Bronze und Silber von Mary Kissel
Re: Holzarten + Klang
Danke für die Vergleichsvideos!!!!!!
Interessantweise sind die Gitarrenbauer nicht so zurückhaltend, wenns um die Beschreibung der Klangcharakteristika von Holzarten geht...
http://www.gitarren-sammler.de/klangholz.html
https://www.lakewood-guitars.de/guitars ... ilter=wood
http://e-gitarren.com/gitarrenholzer/
Nur ob das dann auch genau so für Harfen gilt?
Interessantweise sind die Gitarrenbauer nicht so zurückhaltend, wenns um die Beschreibung der Klangcharakteristika von Holzarten geht...
http://www.gitarren-sammler.de/klangholz.html
https://www.lakewood-guitars.de/guitars ... ilter=wood
http://e-gitarren.com/gitarrenholzer/
Nur ob das dann auch genau so für Harfen gilt?
- Tinka Bell
- nicht mehr wegzudenken
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- Land: Deutschland
- Meine Harfe(n): von 22 bis 34 Saiten für jeden Zweck gerüstet!
Re: Holzarten + Klang
Ich finde das eine sehr gute Idee, auch wenn es immer noch Hörproben über Internet bleiben. Hab ich mir natürlich seinerzeit angehörtResa Munde hat geschrieben: ↑Di 6. Mär 2018, 08:13 Hallo Holzklangphilosophen,
ich kann zur Diskussion noch einen Link besteuern: https://manufacturing.dustystrings.com/ ... ideo-audio
Auf der Seite von Dusty String gibt es Hörbeispiele zu den einzelnen Modellen, teilweise auch das gleiche Modell in verschiedenen Holzarten, da kann man ein bisschn in die Klangunterschiede reinlauschen.
Liebe Grüße
Theresa
Das Thema Holzarten ist sehr spannend. Vor allem frage ich mich immer, was herauskommt, wenn man eine Harfe in Auftrag gibt, bei der mehrere Holzarten verbaut werden. Das kann ja nur individuell werden und eben immer etwas Risiko, ob es einem dann gefällt oder nicht.
Zudem frage ich mich, was Verzierungen, eingefasste Steine oder ähnliches - wenn es viel ist - für Auswirkungen haben könnte. Wer hat also seine Harfe sehr "aufgehübscht" und danach einen etwas anderen Klang feststellen können? Aber das wäre schon wieder ein neues Thema.
Direkt aus dem Kopf auf die Saiten, ganz ohne Kopfnuss - Entspannung pur!
- sim-sim
- nicht mehr wegzudenken
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- Registriert: Fr 18. Feb 2011, 01:09
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- Meine Harfe(n): Salvi Daphne Ex; Manjula in Ahorn von F. Sievert; große keltische Harfe in Robinie von Buxe Kleiner; Seraphin von Pepe Weissgerber, Discovery von Derwent Harps
- Wohnort: Köln
- Kontaktdaten:
Re: Holzarten + Klang
Noch ein weiterer Gedanke dazu:
Als ich mir letzten Sommer meine kleine Harfe von Pepe aussuchen durfte, hat er mir zwei baugleiche Harfen zur Auswahl gestellt. Die Harfen klangen für mich sehr verschieden: Die eine warm, direkt und klar und die andere weitaus silbriger mit etwas mehr Nachhall. Gleiche Bauweise, gleiche Besaitung, gleiches Holz und ich meine auch gleiche Bauzeit. Also man wundert sich manchmal.
Als ich mir letzten Sommer meine kleine Harfe von Pepe aussuchen durfte, hat er mir zwei baugleiche Harfen zur Auswahl gestellt. Die Harfen klangen für mich sehr verschieden: Die eine warm, direkt und klar und die andere weitaus silbriger mit etwas mehr Nachhall. Gleiche Bauweise, gleiche Besaitung, gleiches Holz und ich meine auch gleiche Bauzeit. Also man wundert sich manchmal.