Unterricht im Ruhrgebiet

Dagda
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Re: Unterricht im Ruhrgebiet

Beitrag von Dagda »

Die Unterschiede der Lehrer sind natürlich enorm. Allerdins muss man auch sehen wieso es dazu kommt. Ein Harfenlehrer in einer Großstadt wie Düsseldor, Frankfurt, München oder so wird im generellen teurer sein als ein Harfenlehrer auf dem Land. Das liegt daran weil in Großstädten die Chance höher ist Schüler zu bekommen und wenn zuviele nachfragen macht es sich am Preis bemerkbar. Auf dem Lande hingegen ist man froh wenn man überhaupt einen Schüler bekommt und somit sind die Preise auch geringer. Dazu kommen natürlich auch die Unterhaltskosten die in Großstädten allgemein viel höher sind, was sich wiederum auf den Preis auswirkt.

Es ist vielleicht sehr Hilfreich mal zu fragen ob man mit Gegenleistungen bezahlen kann, z.B. wenn man gut in Kunst ist die Stunden mit einem CD Cover für die nächste Harfen CD des Lehrers zu bezahlen oder ihm handwerklich zu helfen. Mir ist da schon durch die eine oder andere Gegenleistung viel Geld erspart geblieben, da mein Lehrer handwerklich doch ehr 2 linke Hände hat.

Ein Tip meinerseits wäre einen Aushang an der Folgwanghochschule in Essen zu machen, da man dort auch Harfe studieren kann und sich bestimmt der eine oder andere Schüler nen bissel Taschengeld dazuverdienen will. Ansonsten kannst du auch Manuela Randlinger-Bilz fragen die unterrichtet an der Folgwanghochschule Harfe und hat bestimmt noch den einen oder anderen Tip wer dich unterrichten könnte.
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Maira
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Re: Unterricht im Ruhrgebiet

Beitrag von Maira »

@ Dagda : wenn man überhaupt einen professionellen Harfenlehrer auf dem Lande findet.
Ganz oft eben nicht.
Daher bleibt für uns oft nur der Gruppenunterricht bei den Treffen.
Und da ist so mancher froh , daß es das gibt.

Dies ist meine ganz persönliche Meinung und Erfahrung .

Ita est.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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Der Juergen
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Re: Unterricht im Ruhrgebiet

Beitrag von Der Juergen »

Dagda hat geschrieben:Ein Harfenlehrer in einer Großstadt wie Düsseldor, Frankfurt, München oder so wird im generellen teurer sein als ein Harfenlehrer auf dem Land.
ZITAT von Christiane Voths Website (Hervorhebung von mir):

Harfenunterricht biete ich bei mir zu Hause an. Es stehen eine Hakenharfe und eine Pedalharfe zur Verfügung. Meine Wohnung liegt zentral in Essen und ist gut mit öffentlichem Nahverkehr oder dem Auto zu erreichen.
Einzelstunden
45 Minuten € 25,-
60 Minuten € 30,-


Eine Stadt mit 570.000 Einwohnern würde ich nicht als »auf dem Land« bezeichnen. :_wink_:

http://de.wikipedia.org/wiki/Essen

.
#HarpistsForFuturewww.harfenzeit.dewww.harfenwinter.de • harfensommer.de • harfenmai.de
Das Ziel ist das Ziel.
Jürgen Steiner
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Maira
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Re: Unterricht im Ruhrgebiet

Beitrag von Maira »

Ja Karstilo , hast du schon mal in die Kalkulation der Handwerker reingeguckt ? Nein ?
Ich schon , denn ich besitzte einen Meisterbrief.
Die Stunde eines " einfachen Handwerkers" beinhaltet alle Steuern und Abgaben an den Fiskus und die Sozialkassen
+ einen Gewinn für das Unternehmen. Beim Handwerksgesellen selber kommen von den 44 Euro, die der Betrieb verrechnet, netto vielleicht zwischen
12 und 18 Euro/ Stunde an.
Daher kosten Meisterstunden meist noch mehr, weil der Meister das Geschäft unterhalten muss und das Risiko trägt
wenn er z.B. nicht rechtzeitig Aufträge hereinholt. Der Lohn muß auch dann weitergezahlt werden.

Nun lässt sich trefflich streiten , was wieviel Wert ist.
Frag mal einen Friseur oder einen Schneider, was die verdienen.
Da sind die Leute oft am knauserigsten, man bekommt ja so vieles aus Fernost zu superbilligen Preisen.
Daß da oft Kinder- und Sklavenarbeit und Umweltsünden drinstecken, wird gerne verdrängt.
Wie ich schon sagte, Musik sollte in der Gesellschaft den gleichen Stellenwert erhalten wie andere Nebenfächer in der Schule.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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Re: Unterricht im Ruhrgebiet

Beitrag von Meeresbrise »

Ich glaube, Karstilo als Selbstständiger weiß sehr gut, wieviel von x Euro, die der Kunde zahlt, am Ende netto übrig bleibt.

Nochmal: Wollt ihr wirklich, dass Musiklehrer nicht mehr verdienen "dürfen" als den neu eingeführten Mindestlohn?

Bei 30 Euro pro Einzelstunde oder noch weniger dürfte am Ende nicht viel mehr als das rausspringen.
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Aela
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Re: Unterricht im Ruhrgebiet

Beitrag von Aela »

Meeresbrise hat geschrieben:Ein Musiker braucht aber Instrumente und Noten, die auch nicht gerade billig sind (hier: Doppelpedalharfe plus mehrere kleinere Harfen plus entsprechendes Auto usw.). Neben dem Unterricht braucht der Musiker Zeit zum Üben, Vorbereiten von Unterricht, Notenstudium, usw., die eigentlich auch Arbeitszeit ist. Mehr als 20 Stunden Unterricht pro Woche sind wahrscheinlich kaum machbar, wenn man daneben noch Proben und Auftritte hat.
Und wollt ihr wirklich dafür plädieren, dass jemand nach mehrjährigem Studium in einem hoch qualifizierten Job nicht mehr verdienen darf als ein Taxifahrer oder ungelernter Verkäufer / Call Center-Mitarbeiter?!
Ich habe ja die ganze Zeit still mitgelesen und komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Als angehende Geisteswissenschaftlerin, die hoffentlich nächstes Jahr ihren Magister in der Tasche hat, verlange ich auch nicht 70€ die Stunde fürs Übersetzen oder Sprachunterricht. Mit welchem Recht sollten Musiker einen höheren Stundenlohn haben? Niemand zahlt mir die Fachliteratur, die ich studieren muss (und die ist nicht günstig). Niemand bezahlt mir die Zeit zum Üben. Ja, auch Übersetzen muss man Üben und Vokabeln lernen. Niemand zahlt mir das Bahnticket bzw. das Auto, dass ich brauche um zur Arbeit oder zur Bibliothek XY zu kommen. Und beschwere ich mich? Nein. Bildung muss bezahlbar bleiben.
Freiberuflich zu sein und sich nur der Musik zu widmen ist eine bewusste Entscheidung. Die Leidenschaft zum Beruf zu machen ist leider heutzutage Luxus. Das vergessen viele. Achja, und wenn man sich eine fette Doppelpedalharfe + zig kleine Harfen leisten kann, dann kann man nicht so schlecht dran sein. Ich kenne Akademiker, die Ihr ganzes Leben der Bildung widmen/gewidmet haben, und die noch nicht mal ein vernünftiges Auto fahren, weil sie es sich nicht leisten können.

Und um noch mal auf die 70€ Lohn zurückzukommen: Die Harfnerin, die so viel nimmt, hat es noch nicht mal studiert. Wie kann sie 70€ nehmen und eine diplomierte Harfenistin 40 oder 50€? Jürgen hat es richtig gesagt - Mondpreise.

@Bernhard: Man zahlt eben NICHT für 5 Minuten betreutes Harfenspiel 11,25 €. Als Teilnehmer lerne ich nicht nur in diesen 5 Minuten, sondern in der ganzen Stunde. Zum Harfensommer kann ich leider noch nichts sagen, aber beim Harfenwinter habe ich unheimlich viel von Eva Curth gelernt und auch von den Fragestellungen anderer Kursteilnehmer profitiert.

@Karstilo: Es möchte dir niemand etwas vorgeben. Zahl von mir aus 200€ die Stunde, mir ist das völlig egal. Ich bin eben nur nicht bereit mir den Schuh des "assozialen Ausbeuters" anzuziehen, weil ich keine 70€ die Stunde zahlen möchte. Ich gehe für mein Geld hart arbeiten und stehe nicht selten 13 Stunden am Tag auf den Beinen. Dafür kann ich mir aber auch etwas leisten. Wie sagen die Kroaten und Serben so schön: Ne može jare i pare! (Du kannst nicht die Ziege UND das Geld haben!)
Meeresbrise
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Re: Unterricht im Ruhrgebiet

Beitrag von Meeresbrise »

Du hast natürlich recht, auch Übersetzer werden häufig extrem unterbezahlt und kommen oft (mit Zeilenhonorar) auf Einkommen unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns. Sprachunterricht und Musikunterricht sind für mich durchaus vergleichbar, da würde ich auch ähnlich viel für zahlen.

Aber willst Du schlechte Bezahlung und (Selbst-)Ausbeutung jetzt zur Regel machen?
Jonny Robels
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Re: Unterricht im Ruhrgebiet

Beitrag von Jonny Robels »

Tja, im Endeffekt läuft wieder alles auf das GG des Kapitalismus raus: Angebot und Nachfrage. Wenn ein Lehrer das Renommé hat kriegt er die 70.-€. Die Leute zahlen ja überteuerte Preise in jedem Schuhgeschäft. Weils die Marke hergibt. :_tongue_:
Mein Stundenlohn liegt bei 200.-€. Mick Jagger kriegt etwas mehr, Rudi Kasupke der singende Postbote etwas weniger. WERTschätzung halt. :_wink_:
Unterrichten tue ich gelegentlich auch noch...
Kleine Provokation am Rande: Es kann vorkommen, daß bei besonders berufenen Talentverweigerern der Anteil des Schmerzensgeldes höher liegt als die Unterrichtspauschale... :_shocked_:
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Maira
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Re: Unterricht im Ruhrgebiet

Beitrag von Maira »

Ach ja, wie heißt es hier bei uns ?

Liebeskummer :_cry_: , Zahnschmerzen :_lipsrsealed_: und kein Geld... :_tongue_:
das sind die schlimmsten Schmerzen auf der Welt.

( wenn man zu ziehende Fußnägel außen vor lässt :_shocked_: )
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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Aela
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Re: Unterricht im Ruhrgebiet

Beitrag von Aela »

Meeresbrise hat geschrieben:Aber willst Du schlechte Bezahlung und (Selbst-)Ausbeutung jetzt zur Regel machen?
Ich fühle mich weder unterbezahlt noch ausgebeutet :_huh_: Achtung, ich zitiere mich selbst: "Und beschwere ich mich? Nein. Bildung muss bezahlbar bleiben."
Wo wäre ich denn jetzt, wenn ich für mein Studium so viel hätte zahlen müssen, wie Generationen vor mir? Ich bin dankbar, dass ich überhaupt die Chance bekommen habe mich zu bilden. Soll ich zu einem berühmten Nachhilfeinstitut gehen und mal schön die Hand aufhalten? Nein,das will ich nicht.

@Maira: Den Spruch kannte ich noch nicht :_grin_:
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