Woher bekomme ich neue Saiten?

[ing.b]

Hallo, ich spiele eigentlich Geige und nun hat meine Tochter eine alte Harfe bekommen (eine gotische Harfe, 24 Saiten, längste Saitenlänge=85cm). Da alle Saiten ausgetauscht werden müssen, bitte ich um ganz konkrete Empfehlungen, wo und welche Saiten ich kaufen kann. Da meine Tochter Anfänger ist, sollten die Saiten erst einmal günstig sein. Auch sollten die Saiten eine geringe Zugspannung haben, da die obere Stange schon leicht verbogen und gerissen ist (wird aktuell gelaimt). Auch wäre es toll, wenn ihr mir einen Link senden könntet, wo eine Anleitung für die Bespannung zu sehen ist. Ich bedanke mich jetzt schon für Eure Antworten.

Ich habe die Nachbarsaiten ausgemessen.
Es fehlen also folgende Saiten:
1. Drei Saiten der Längen 24cm, 27cm und 31cm zwischen den Nachbarsaiten mit der Dicke 0,48mm bis 0,52mm.
2. Zwei Saiten der Längen 43cm und 46cm zwischen den Nachbarsaiten 0,53mm und 0,56mm
3. Eine Saite mit der Länge 79cm zwischen den Nachbarsaiten 0,78mm und 0,92mm
4. Tiefste Saite mit der Länge 86cm und der vorletzten Nachbarsaite von 0,92mm

Aktuell sind wohl Darmsaiten bespannt.

Unbenannt.JPG

[Dany]

Hallo hier eine schnelle Antwort: Ich würde da auf gar keinen Fall selbst irgendwelche Saiten austauschen, wenn das Instrument schon einen Schaden hat (auch mit Stimmen der alten Saiten wäre ich sehr vorsichtig). Mein Rat: Ab zum Experten (Harfenbauer) damit.

Grüße,

Dany

[glencoe]

Tach auch,

mit den Angaben wird dir vermutlich niemand einen Tip geben könne, welche Saiten du aufziehen kannst. Wenn es sich um eine böhmische, bzw gotische Harfe handelt, war die Originalspannung wahrscheinlich eh ziemlich gering. Leicht verbogen ist ein dehnbarer Begriff. Defekt, oder einfach ein "bißchen verzogen". Versuch mal rauzukriegen, um was für ein Harfenmodell es sich handelt, damit die Leute die mehr Ahnung von dem Thema haben, dir evtl. einen Tip geben können. Aber per Ferndiagnose, ist es meines Erachtens mit den Angaben fast aussichtslos. Die Gefahr ist einfach zu groß, das du das gute Stück mit einer falschen Bespannung völlig ruinierst. Alternativ bleibt dir wie gesagt der Gang zum Harfenbauer. Hilfreich dürfte es auch sein, mal ein Bild der Harfe hochzuladen. Vielleicht erkennt sie jemand wieder und kann dir sagen, wer die Harfe gebaut hat, um dann vom Bauer, Hersteller eine Besaitungstabelle zu bekommen.

Grüße,
Andreas

[burgfruowe]

Hi!

wo im schönen großem Deutschland seid ihr denn? Vielleicht ist ja jemand mit Saiten oder Tips in der Nähe!

Grüße
Cynthia

[kragi]

Ui, Saiten kaufen und aufziehen ist ja ne Wissenschaft für sich.
Hab die ganzen Filme von Sylvia Woods gesehen. Werd ich wohl nochmal machen müssen, hab mir nicht alles merken können.

Übrigens bei der Klangwerkstatt ist auch ein Knoten beschrieben, ob es der gleiche ist wie bei Sylvia Woods habe ich nicht geprüft.

Grüße
kragi

[annunziato]

Von der "Optik" her sieht das so aus wie eine böhmische Hakenharfe, könnte sogar eine "echte" sein. oder ein sehr früher "Nachbau". Ist sie leicht?
Die Saiten sind nach den Massen auch eher leicht, stehen also unter deutlich geringerer Spannung als bei Konzertharfen.
Täuscht mich mein Blick oder ist die eine tiefe Saite schwarz? Das wär dann schonmal ein F, vermutlich.

In diesem Fall und wenn Du auch selbst schon gemessen hast, würde ich tatsächlich am ehesten Kürschner in Taunusstein als Saitenlieferanten (http://www.kuerschner-saiten.de) empfehlen, er ist sehr hilfreich dabei, Saitensätze auszurechnen. Nicht ganz billig, aber hervorragende Qualität, vor allem bei Darmsaiten (von denen ich einen hohen Verbrauch habe). Meine Empfehlung wäre auch, für die "Reaktivierung" eher noch etwas dünnere Saiten zu nehmen, einfach aus Sicherheitsgründen, damit die Belastung für Resonanzboden und Statik eher auf der sicheren Seite bleibt. Aber noch sicherer die Wiederholung des oft gehörten Rats: einem Harfenbauer zeigen und sich vergewissern, dass einem nicht der Resonanzboden um die Ohren fliegt oder die Säulen sich stark weiter verziehen oder gar an "Sollbruchstellen" auseinandergehen, wenn man die Harfe wieder unter Spannung setzt.