Aller Anfang... :-)

HarfenEla
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Beitrag von HarfenEla »

Guten Abend!

Von der neu eingezogen kleinen Chromatischen 5/7 (oder heißt es 7/5 - links sind bei mir dir Halbtonschritte und rechts Ganztonschritte?) bin ich nach dem ersten Ausprobieren begeistert! Mein Kopf wird gerne gefordert, diese musikalische Herausforderung wird gerne angenommen, so viel steht schon fest!

Dank der Tipps hier zum richtigen Stimmen hat das schon mal geklappt. Die Harfe klingt erfreulich gut! Und: ich habe herausgefunden, auf welcher Seite der Harfe die Halbtöne oben und auf welcher Seite sie unten sind, das ist wohl bei Bass und Melodie spiegelverkehrt, richtig?

Tricky finde ich das System, sobald sich Halbtöne im Bass und in der Melodie gleichzeitig mischen, bei den Akkorden z.B..

Zur Erklärung : vom Klavier her kenne ich die Gymnopedie 1 von Eric Satie, weiß also, wo die Halbtöne gespielt werden und wie es klingen sollte. Das Lesen der Noten funzt auch im Schlaf, so dass ich versuche, ein Gefühl für die Lage der Halbtöne zu finden. Dann kommt noch etwas zweites Hinzu: Fingersätze. :-/
War ich zuvor glücklich, dass es auf der diatonischen Harfe strukturiert und mit einigem Übersetzen der Finger zumindest für meine Zwecke schon ganz passabel händelbar ist, fehlen mir bei der 5/7 noch zündende Ideen zum sinnvollen Über- oder Untersetzen.

Mir drängt sich ein Verdacht auf:

Sollte es möglicherweise gar kein System "wenn-dann" wie bei der chromatischen 6/6-Harfe geben, sondern man muss den Fingersatz vor jedem Stück einzeln selbst überlegen und individuell ausprobieren? Gibt es da irgendeine sinnvolle Eselsbrücke zum Über- oder Untersetzen oder Ganzneueinsetzen? Wie kann man die unten oder oben liegenden Halbtonschritte in den Melodieverlauf einarbeiten, ohne die Finger zu verknoten oder in den Saiten Zwischenräume stecken zu bleiben?

Vermutlich gibt es gerade einen unnötig komplizierten Knoten bei meinen Überlegungen? Falls ja, freue ich mich über jeden Hinweis von euch! Vielen Dank und

viele Grüße,
Ela
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Maira
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Re: Aller Anfang... :-)

Beitrag von Maira »

OK, bislang weigere ich mich standhaft mit kreuzweise zu experimentieren.
Aber : ich hab sie schon gesehen.
Daß das wechselt , klar.
Allerdings sind die Halbtöne sowohl als auch oben und unten, je nach Sichtweise.
Falls die Ganztöne von rechts nach links gehen dann sind sie im Bass unterhalb des Kreuzes zu spielen
und im Diskant oberhalb.
Somit sollten die Halbtöne im Bass über dem Kreuz liegen und im Diskant eben unten.
Oder: linke Hand Ganztöne unten, Halbtöne oben und das die ganzen Saiten lang.
Rechte Hand Ganztöne oben Halbtöne unten, egal wie tief Du spielst.
Falls Du das mit wechseln gemeint hast.
Richtig alle Oktave wechseln tut das Ganze bei 6/6.
Oder jemand , der 5/7 spielt, möge das richtigstellen.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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Re: Aller Anfang... :-)

Beitrag von HarfenEla »

Guten Morgen!

Vielen Dank Maira: Ja, richtig, das meinte ich damit.

Wenn z. B. in der Melodiehand rechts zwei Ganztonschritte hintereinander folgen -werden diese auf der Ebene oben für die Ganztonschritte gespielt (wenn man es "diatonisch" denkt).

Dann folgt z. B. ein Halbtonschritt und ich wechsele mit dem Finger dorthin, wo der Halbton gespielt wird, also nach unten für das Spielen des Halbtones. Im besten Fall plane ich das vorher und setze die Finger direkt schon alle als "Päckchen" ein.

Wenn dann wieder ein Ganztonschritt (Ebene wieder oben) folgt, weiß ich noch nicht, wie das ganze im Fluss bleiben kann, denn meine Zahl an Fingern ist dann "verbraucht" bzw. abgespielt. Irgendwie muss ich wieder nach oben kommen und weiterspielen.

Erreiche ich die obere Ganztonebene dadurch, indem ich z. B. übersetzen muss, um wieder mit einsetzbaren, freien Fingern oben in der Ganztonebene anzukommen?

Oder setze ich komplett das nächste "Päckchen" neu ein?

Bei der diatonischen Spielweise werden Noten-Päckchen mit Klammern zusammengefasst. Im Heft von Herrn Pampuch werden die Ebenen sehr gut dargestellt durch einen Strich, der die Spielebene angibt. Nun ist das dort für die 6/6 Spielweise geschrieben, da sind die Saiten anders angeordnet, darum lässt sich das auf die Ebenen und Fingersätze der 5/7 nicht eins zu eins übertragen, oder?

Vielleicht gibt es für den Anfang noch ein deutschsprachiges Tutorial zu der 5/7? Gleichzeitiges Übersetzen aus dem Englischen UND die beschriebene Technik zu verstehen fällt mir noch etwas schwer.

Danke vorab für jeden Hinweis und
viele Grüße,
Ela
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Maira
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Re: Aller Anfang... :-)

Beitrag von Maira »

6/6 und 7/5 sind ganz unterschiedlich.
Das kannst Du nicht übertragen.
Auf der Notenlinie wechselt das bei e auf der Linie und e1 zwischen der Linie.
So geht das die ganze Notenlinie entlang, was in einer Oktave zwischen den Linien liegt
ist in der nächsten Oktave auf den Linien. So geht das bei 6/6 auch.
Bei 5/7 geht das eher wie beim Klavier, Ganztöne unten = weiße Tasten, Halbtöne oben = schwarze Tasten ( linke Hand ?)

Beim Spielen ist aber anscheinend eines für Beides gültig:
Anders als bei Harfen mit nur 1 Reihe Saiten wo man ,, untergreift" wird wohl bei Kreuzweisen unter- und übergegriffen,
allerdings bei jeder Art etwas unterschiedlich.
Wie das geht sollten die Chromatiker erklären, mich verwirrt das total.

Falls ich hier dummes Zeug erzähle mag man mich berichtigen.

( Es gibt auch Chromatiker die mit 5 Fingern / Hand spielen, scheinbar ist das auch OK )
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Re: Aller Anfang... :-)

Beitrag von Max »

Liebe Ela,

das ist ein sehr umfangreiches Thema, zu dem ich Dir aber einiges sagen kann. Ich denke jedoch, dass das in einem Dialog (z.B. telefonisch) sinnvoller wäre, wenn Du Interesse hast.
Zudem nimmt eine Nervenverletzung im rechten Arm es mir übel, wenn ich zu lange Ausführungen in die Tastatur tippe.

LG Max
Ebenen sind der Gipfel geographischer Niveaulosigkeit.

Arvo Pärt: „Ich habe entdeckt, dass es genügt, wenn ein einziger Ton schön gespielt wird."
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Re: Aller Anfang... :-)

Beitrag von HarfenEla »

Maira: der Knoten ist geknackt!!
Das Ganze musste wohl gedanklich etwas reifen, gerade klappte die Gymnopedie 1 im Schneckentempo.

Max, ich schreibe Dir eine PN, herzlichen Dank!

In diesem Forum bin ich nun schon auf sehr viel Hilfsbereitschaft getroffen und auch auf die Bereitschaft, Wissen zu teilen. Dies alles ist nicht selbstverständlich, hat mich unheimlich weiter gebracht und ist für mich sehr wertvoll. Vielen Dank!
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Re: Aller Anfang... :-)

Beitrag von HarfenEla »

Heute klappte Solveigs Lied schon recht flüssig. Es wird! :-)
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Re: Aller Anfang... :-)

Beitrag von mygga »

Moin,

also dann auch von mir ein paar Anmerkungen. Rechte Hand standardmäßig oben, linke standardmäßig unten ist richtig.
Halbtöne werden "ausgelenkt", da wechselst du dann die Ebene.

Tipp: mit beiden Händen relativ nahe an der Kreuzungsebene bleiben, dann haben es die Finger beim Wechseln nicht so weit. Spätestens wenn du Akkorde greifst, KANNST du gar nicht weit weg vom Kreuzungspunkt.

Fingersätze: am besten individuell für jedes Stück entwickeln, und sich auch nicht sklavisch an das halten, was man von der diatonischen gewohnt ist.
Da würde man a-g-fis-e abwärts alle 4 Finger einsetzen und abwärts spielen. Mach das mal bei deiner, und auf Tempo: viel Spaß. ;) In dem Fall würde ich a-g-fis einsetzen und den Daumen dann zum e übersetzen.

Probier am Anfang einfach Varianten aus. Bei den kreuzsaitigen ist alles erlaubt. Ich weiß, dass jemand im Forum geschrieben hat, er würde auch den kleinen Finger benutzen, wenns sein muss, und selbst bei den 6x6 hat es Glaubenskriege gegeben, welche Tonfolgen man wie zu spielen habe.

Meine Erfahrung: ich habe mit Fingersätzen angefangen, denke auch noch nach, wenn ich ein neues Stück anfange. Aber nach x Jahren chromatischer Harfe haben sich bei mir Präferenzen rausgebildet, die als Automatik greifen. Spätestens, wenn ich auf Tempo übe, klinken die ein. Die a-g-fis-e-Folge mit Übersetzen ist so eine. In dem Moment, wo du weißt, wann du "umlenken" musst, fangen deine Hände an, sich ihren eigenen Weg zu suchen, wie es angenehm ist. Da würde ich auch gar nicht mit dem Kopf gegen an arbeiten.

Zum Trainieren der Geläufigkeit:
- Akkorde
- Tonleitern (bäh, langweilig!)
- Einfache Stücke wie z.B. den Bärentanz, und den durch alle möglichen Tonarten durchschieben.
- Tonleiter-Alternative "Heut ist ein Fest bei den Fröschen am See"
- Langsam steigern. -> C-Dur mit einzelnen "Aussetzern" wie bei Greensleeves, dann Tonarten mit einem Vorzeichen, dann zwei usw.
Wo Sprache keine Worte hat, fängt die Musik erst an. (M.W.)
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Re: Aller Anfang... :-)

Beitrag von HarfenEla »

Guten Abend und danke Dir Mygga!

Heute kam noch Eleanor Plankett hinzu. Nun habe ich das Gefühl, dass es sich schon fast selbstverständlich anfühlt, die Ebenen für die Halbtöne zu wechseln - sicher spielt die Klaviererfahrung eine Rolle, mir scheint das 5/7 System irgendwie sehr logisch und es liegt mir (anscheinend) gut.

So wie vorgeschlagen habe ich das auch zunehmend intuitiv gemacht, z. B. merkte ich, dass ich für die Akkorde im Stück nah am Kreuzungspunkt bleiben muss, oder auch untypische Fingerhaltungen (also 2 und 3 umgekehrt zur diatonischen Harfe) greifen kann, so dass es keinen Fingerknoten gibt, wenn unterschiedliche Ebenen zusammenkommen.

Insgesamt empfinde ich die chromatische 7/5 nach dem Knacken des Knoten als große Bereicherung zur diatonischen Harfe! Das tüfteln der Finger und das genaue Hören, ob man alles richtig spielt, hat in jedem neuen Stück etwas vom Lösen eines Kreuzworträtsels, so dass es spannend bleibt :-)

Wenn ich darf, probiere ich auch gerne noch bei Dir die größere Chromatische von Martin Gust aus (meine kleine hat 3 Oktaven, da muss ich dann im Moment manchmal bei einigen Tönen einfach improvisieren) - die diatonische gefällt mir von ihm ja auch schon sehr gut und gebe ich auch nie wieder her.

Viele Grüße und herzlichen Dank für die vielen Tipps und Notenempfehlungen!
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Re: Aller Anfang... :-)

Beitrag von mygga »

Unser Date ist versprochen! :_smile_:
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