"Freesoul" Folkjazz Einfachpedalharfe von Otto Zangerle

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Ume
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Meine Harfe(n): Jazz-Folk-Harfe von Otto Zangerle mit den Pedalen links zum stehend spielen;
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"Freesoul" Folkjazz Einfachpedalharfe von Otto Zangerle

Beitrag von Ume »

Nachdem ich schon auf einige PN mit laaaaaangen Mails geantwortet habe, stelle ich euch nun meine tolle Harfe hier mal (halb-)öffentlich vor. Ich versuche das so detailliert wie möglich, beantworte aber auch weiterhin gern eure Fragen. Ein bisschen verrückt ist sie ja nunmal, das weckt die neugierigen Geister :-).

Meine Harfe heißt "Freesoul" - Otto nennt das Modell die "Bergkönigin" und baut sie auch mit normaler Einfach-Pedalmechanik. Kurz zusammengefasst, hat sie drei Besonderheiten:
- Sie ist baulich einer Tiroler Liederharfe (EPH) nahe, hat jedoch durch eine etwas angepasste Mensur sowie vor allem eine alternative Säulenkonstruktion und -form (neo-irisch) keinerlei "Volksmusik"-Optik mehr;
- Sie hat eine angepasste Mensur mit verlängertem Soundboard und weit hochgezogenem Knie, so dass sie im Stehen spielbar ist (hierzu kann man dann für die optimale Haltung noch einen Klappfuß ausstellen, der die Harfe zudem in eine ganz sachte Rechtsneigung bringt);
- sie hat eine komplett neuartige Pedalanordnung welche es ermöglicht, sie im Stehen mit nur dem linken Fuß zu bedienen und dennoch so flink sein zu können, wie mit zwei Füßen.

Allen weiteren Details schicke ich mal die Fotos voraus. Die mit mir sehen alle etwas ulkig aus, irgendwie war ich seit ich die Harfe habe immerzu schwanger... :_cheesy_:



Freesoul_Zangerle01.jpg
Freesoul_Zangerle02.jpg
Freesoul_rec05.jpg
Freesoul_Zangerle04.jpg
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Re: "Freesoul" Folkjazz Einfachpedalharfe von Otto Zangerle

Beitrag von Ume »

Trio Blue_Konzert.jpg
Amerang_Band_26.jpg
Ute Meck_Freesoul Studie12.jpg
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Re: "Freesoul" Folkjazz Einfachpedalharfe von Otto Zangerle

Beitrag von Ume »

Meine "Freesoul" war ein großes Experiment und für Otto und mich natürlich auch ein Risiko. Umso mehr ziehe ich noch heute meinen Hut, dass er es gewagt hat! Ich habe ihn mehrmals in der Werkstatt besucht und in der "Austüftel"-Phase für die Pedale und Mensur auch länger mitgebaut.
Da ich neben der anderen Anordnung auch ein geschmeidigeres, dynamischeres Pedalverhalten haben wollte, hieß es hier tüfteln, testen, feilen, testen... bis zum Abwinken. Sie werden nun in einer Art Nierenform geführt, die nahezu ein "Schleifen" des Halbtones erlaubt. Darüber hinaus erzeugt das System (welches Pedal liegt über/neben welchem) die Möglichkeit für schnelle Tonartwechsel, wofür z.T. mehrere Pedale gleichzeitig getreten werden (bei zwei funktioniert das super, bei drei wird's schon etwas knifflig).
Wer Lust hat, das alles noch viel genauer zu "studieren", darf gern in die Anhänge schauen - das sind meine "Originalausführungen" von 2010, als die Idee für die Harfe entstand.
Steh-Pedalharfe_Beschreibung.pdf
Skizzen_Pedalanordnung.pdf
Es ist natürlich eine komplette Umstellung, diese Pedale zu bedienen, aber wenn das geschafft ist, dann ist die neue Freiheit in deren Bedienung einfach umwerfend! Beim Musizieren stehen zu können (was ich ohnehin schon immer bevorzugt habe) und dann auch noch die Freiheiten zu haben, die Pedale so mit sich bringen, ist für mich eines der Highlights beim Harfe spielen.
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Re: "Freesoul" Folkjazz Einfachpedalharfe von Otto Zangerle

Beitrag von Ume »

Sie ist mit Carbonsaiten bestückt (+metallumwickelt im Bass), was mir in Sachen Stimmstabilität und Reißfestigkeit sehr entgegen kommt - ich mag aber an der Freesoul auch den Klang des Flourcarbon. Sie ist aus Fichte gebaut mit einer modernen von hinten hauchdünn gegenlaminierten Klangdecke, welche die Schwingung in beide Maserungsrichtungen optimal weitergibt und einen langen Sustain erzeugt. Daher hat sie einen reichhaltigen Klang mit voluminösen Bässen, komplexen Mitten und brillanten Höhen.
Anhören könnt ihr sie bei den Hörbeispielen auf meiner HP www.harpinsoul.com - da ist alles auf der Freesoul eingespielt.
Wobei ihre Qualitäten im Bandkontext - wie ich meistens spiele - leider nicht so gut rauskommen, da der Facettenreichtum gerade in den Mitten beim verstärkten Spielen kaum abzugreifen ist bzw. sogar sehr stört (das Problem kennen wir ja alle) und die Bässe gern auch mal zu viel Wumms unter das Gesamtgeschehen bringen, so dass man sie zurückschraubt und dadurch den ganzen attack verliert.
Sobald ich dazu komme spiele ich mal ein "solistisches" Soundbeispiel ein, damit das Instrument hier auch seine angemessene Referenz hat :_grin_:

Soweit mal. Wer noch Fragen hat - nur zu!
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Re: "Freesoul" Folkjazz Einfachpedalharfe von Otto Zangerle

Beitrag von Lenanshee »

Wahnsinn, Respekt an Herrn Zangerle und an dich fürs tüfteln. Das "traut" sich bestimmt nicht jeder?
Wirklich eine spannende Reise zur freien Seele. Und sie ist so schööön geworden! Die abgewandelte Form gefällt mir extrem gut, besser als die "normalen" Einfachpedalharfen.

Bin begeistert und gespannt auf ein soloklangbeispiel! :_cheesy_:
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Re: "Freesoul" Folkjazz Einfachpedalharfe von Otto Zangerle

Beitrag von Lenanshee »

Da fallen mir doch noch Fragen ein: Wozu sind die "Hebel" auf zwei der Pedale? Und ist die PedalReihenfolge anders als sonst bei Pedalharfen?
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Re: "Freesoul" Folkjazz Einfachpedalharfe von Otto Zangerle

Beitrag von Ume »

Hi, die zwei „Hebel“ sind dazu da, dass man die beiden darüber stehenden Pedale sowie das untere (das mit dem Hebel) gleichzeitig treten kann. Dazu setzt man dann mit der Fußspitze etwas weiter hinten an und erwischt sie dadurch alle Drei. Bedeutet aber auch, dass man, will man nur die vorderen/oberen treten, das mit etwas „Fußspitzengefühl“ machen muss ;-).
Die Anordnung ist anders, die kannst Du oben in der Skizze zur Pedalanordnzng sehen. Sie ist dazu ausgeklügelt, die am häufigsten genutzten Tonartwechsel bequem zu erreichen.
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Re: "Freesoul" Folkjazz Einfachpedalharfe von Otto Zangerle

Beitrag von Ume »

...für den ersten Höreindruck hab‘ ich mal paar Grüße vom Ed gezupft; allerdings ist das jetzt nur eben mit dem Handy aufgenommen. Was besseres folgt noch mit etwas mehr Zeit.

Ach ja, da hab‘ ich euch mal anfangs so einen Slide mit dem Pedal reingemacht - ist jetzt arrangement-mäßig ziemlich gruselig, aber zu Demo-Zwecken... naja.

// hm, das hat irgendwie nicht geklappt - kann man Videos nicht direkt hochladen ohne über YouTube? Von den verfügbaren Tools her eigentlich schon...? //
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Re: "Freesoul" Folkjazz Einfachpedalharfe von Otto Zangerle

Beitrag von Maira »

Eine tolle Harfe.
Und ja, ich bin davon überzeugt, baute man EPHs nicht immer mit der
Volksinstrument-0815 Säule würde diese Art Harfe noch sehr viel mehr Freunde finden.
Mit Karbonsaiten , hast Du da nur gute Erfahrungen oder kann es da Überraschungen geben
( außer daß es vielleicht ganz anders klingt )?
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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Re: "Freesoul" Folkjazz Einfachpedalharfe von Otto Zangerle

Beitrag von Ume »

Hallo Maira, Danke :_smile_:
Das mit der Optik denke ich auch. Die hat auch schon ein paar weitere Spieler überzeugt, zB Raphael Pinel (früher Arjuna).

Carbon sind schon ziemlich tolle Saiten meiner Meinung nach. Das Material hat eine höhere Dichte, daher sind sie dünner; das erlaubt zB, sie recht weit in die Bassregionen runter einzusetzen, ohne auf umsponnene Saiten auszuweichen (deren Klang ich nicht soooo mag...). Auf meiner Harfe habe ich erst ab dem A abwärts umwickelte Saiten (metallumwickelt dann gleich).

Carbonsaiten begünstigen ein wenig die Obertöne; wenn man eine Harfe hat mit einer gut gearbeiteten, dünnen bzw. nach außen sowie nach oben hin etwas abnehmenden Resonanzdecke welche gut schwingt, dann kommt der Klang sehr harmonisch abgestimmt raus (Grund- und Obertöne). Umso schwerfälliger die Schwingung ist, umso mehr verschiebt sich das zu den Obertönen und das Zupfen kann ziemlich knallen. Auf manchen Harfen klingt Carbon daher gar nicht gut.

Außerdem werden sie nach oben hin sehr sehr dünn, was auch nicht so gut ist fürs Spielgefühl. Ganz oben habe ich daher paar Darmsaiten draufgezogen.

Was die Wetterfühligkeit betrifft, sind sie sehr stabil. Perfekt, wenn Du die Harfe in einen leeren Raum stellst, akklimatisieren, Stimmen, Soundcheck, Stimmen... dann kommen die Leute... und alles war früher futsch! Mit Carbon nicht mehr. Allerdings: wenn doch eine Saite reißt und Du musst live oder kurz davor eine Neue aufziehen, dann kannst Du den Ton für das Konzert vergessen, denn Carbonsaiten brauchen sehr lange, bis sie "auf Zug" sind.
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