Musikalische Grüße

Hier kannst du dich und deine Instrumente kurz vorstellen
Christian_Hofmann
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Re: Musikalische Grüße

Beitrag von Christian_Hofmann »

Aoi hat geschrieben: So 23. Mai 2021, 23:40 Wie hat sich denn Dein Gehör verändert, seit dem Du
angefangen Dein erstes Instrument zu spielen?
Zugegeben als ich mit dem Orgelspiel angefangen habe ohne Vorwissen und ohne Noten lesen zu können war überhaupt keine Zeit auf das Gehör zu achten. Da war ich schon mit Hand und Bein Koordination mehr als ausgelastet. Aber nachdem ich immer mehr gelernt habe hat sich mein Gehör tatsächlich verändert. Tatsächlich habe ich erst durch die Improvisation und dem Komponieren/Bearbeiten ein anderes Gehör bekommen, aber auch durch das Posaune spielen wo man einen Ton gedanklich im Kopf haben muss bevor er Vornen raus kommt.

Da bin ich unserem Kantor auch dankbar der viel Zeit in mich investiert hat und es noch immer tut. Ein sehr fähiger Kirchenmusiker der bei Fragen rund um Musiktheorie und Praxis jederzeit verfügbar ist. Ich teile zwar seine Begeisterung für Jazz nicht so ganz aber davon abgesehen hätte ich das Orgelspiel wohl schnell wieder ohne ihn aufgegeben.

Heute höre ich ein Stück, auch wenn ich die Töne nicht wirklich genau benennen kann, so kann ich das Prinzip dahinter ohne Noten übertragen und meist sofort spielen. Vielleicht komme ich auch irgendwann man an den Punkt das ich sagen kann welche Töne genau gespielt wurden aber ehrlich gesagt glaube ich das nicht. Mir reicht es zu hören das es eine Terz, Quinte oder etwas anderes ist und dann funktioniert das Prinzip ja von einem beliebigen Startton aus.

Zumindest eins habe ich gelernt, Musik in Theorie und Praxis ist ein so großes Feld das es ein Mensch alleine niemals meistern könnte. Wir suchen uns ja alle eine Nische raus in der wir uns wohlfühlen und lernen dann so viel wie möglich darüber.
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Maira
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Re: Musikalische Grüße

Beitrag von Maira »

Klappen musst Du umlegen, dann wird halt nur dieser eine Ton verändert ( c-cis, eb-e b-h usw) (( diatonisch))
Einfachpedalharfe erhöht diesen einen Ton auf der ganzen Harfe ( alle c - cis usw) (( diatonisch))
Doppelpedalharfe kann alle Töne 2x ändern ( alle ces - c - cis) ((chromatisch))
Dann gibt es noch chromatische Harfen 6/6 und 5/7 (( voll chromatisch mit nicht ganz einfacher sehr eigener Spielweise))
Jedes hat sein Vor- und Nachteile.
Will ich 2 Tonarten auf einer Harfe spielen ( John Cage In A Landscape) dann ist eine Klappenharfe sehr von Vorteil ( hälfte C Dur, hälfte F Dur)
Will ich alle Tonarten auf einmal wechseln ( alles von C nach F nach G )
z.B. bei Liedbegleitung oder leichter Klassik, Pop usw. , dann bist Du bei der Einfachpedalharfe richtig.
Willst Du Klassik oder Jazz spielen dann sollte es eine Doppelpedalharfe sein.
Oder eine Chromatische, da hast Du alle Töne jederzeit zur Verfügung
Aber erliege nicht dem Glauben mit der DPH geht ALLES ganz easy, das stimmt so nicht.
Jede Harfengattung hat ihre Berechtigung und ihre Einsatzgebiete.
Nicht für lau hat so ziemlich jeder Profi fast alle Harfentypen zur Auswahl. ( Oft keine Chromatische weil sich da die Art des Abspielens der Saiten doch sehr anders gestaltet)
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
Christian_Hofmann
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Re: Musikalische Grüße

Beitrag von Christian_Hofmann »

Habt ihr zufällig Ratschläge für den Anfang betreffend Noten? Ich sehe das Problem aktuell bei dem Leierspiel. Beim Spielen muss ich doch die Finger im Blick halten und dieser ständige Wechsel zwischen Noten und Instrument ist sehr schwierig. Das Spielen auch von Akkorde Klapp wunderbar, so lange ich nicht in die Noten schauen muss :_rolleyes_:
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bastian
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Re: Musikalische Grüße

Beitrag von bastian »

Hallo Christian,

ich spiele jetzt 13 Jahre Harfe... und immer noch ist meine Strategie: auswendig spielen. :_cheesy_: Aber das liegt auch einfach daran, dass ich zu langsam Noten lese.

Das auf die Saiten gucken ist Übungssache. Eine Zeitlang konnte ich Stücke dann gut spielen, wenn ich wusste, wann ich meine Aufmerksamkeit auf welche Hand richten muss. Inzwischen wissen die Finger i.d.R. wo die richtige Saite ist. Je länger man spielt, um so weniger guckt man auf die Saiten.

Noten für den Anfang: http://harpamundi.de/noten_keltischeharfe.htm
Sehr zu empfehlen.

Viele Grüße,
Sebastian
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Christian_Hofmann
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Re: Musikalische Grüße

Beitrag von Christian_Hofmann »

Harpa Mundi habe ich durch das Wiki hier schon gefunden und mir den ersten Band schon bestellt. Aber auch weitere sind vorgesehen, alleine schon wegen dem Lied "Maria durch ein Dornwald ging" lohnt sich die Weihnachtslieder aus dem Band. Sind die Bände da eigentlich aufeinander aufbauend oder kann man aus dem ersten Jahr nach belieben angehen?

Die normalen Abstände sind ja immer eine Erfahrungssache, auch auf Tasteninstrumenten haben die Finger mit der Zeit die Abstände drinnen. Nur im Gegensatz zu einer Harfe kann man sich durch ertasten auf einem Manual ja gut orientieren. An meiner Leier geht das auch noch ganz gut weil sie wie ein Manual aufgebaut ist.

Zum üben schreibe ich mir gerne immer selbst kleine Stücke, ich hänge hier einfach mal eins an was ich mir diese Tage geschrieben habe für die Leier. Sollte auf einer Harfe auch ohne Probleme funktionieren. Eine Art kleines Menuett basierend auf Akkorden und Zwischentöne. An der Harfe kann man das auch noch mit einem Bass schön optimieren. Wer will kann sich ja gerne daran versuchen und es gerne selbst weiter ausarbeiten oder weitergeben.
Stueck_in_F-Dur.pdf
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Aoi
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Re: Musikalische Grüße

Beitrag von Aoi »

Hallo Christian,

Ich denke bei Deiner musikalischen Vorgeschichte geht es mehr um die Lehrmethode, also der Weg wie Du am besten übst. Diese Thematik kam unter anderem hier und hier im Forum schon zu Sprache. Kannst Dich ja mal hier oder auch hier durchlesen. Wenn Du eine Harfenlehrerin hast sollte sie Dich am besten einschätzen können und im Idealfall mit Dir zusammen eine Methode flexibel auf Deinen Wissenstand aufbauen.

Allgemein gesagt, übe Stücke erst einmal jede Hand einzeln, Takte auch einzeln und füge diese erst zusammen wenn Du sicher bist. Das heißt auch wenn Du anfängst beide Hände zusammenzufügen immer erst einmal Takt für Takt für sich. Was man da schon machen könnte ist nur das einlegen des ersten oder je nach Stück der ersten Finger übergreifend in den nächsten Takt rein ohne zu spielen. Irgendwann füge einfach alle Takte Abschnitt für Abschnitt zusammen. So habe ich das gelernt.
Als ziemliche musikalische Anfängerin waren auch immer Fingerübungen dabei, angefangen mit Tonleiter treppchenlaufen mit 2. u. d. 1. Finger, nach und nach Quinten , Dreiklänge, Oktaven und Kadenzen. Auch das übergreifen will geübt sein.

Zu den Noten:
Auch die „Blaue Diamanten“ von Harpamundi wird hier gerne am Anfang empfohlen. Muß gestehen ich habe das Heft nicht und auch nie etwas daraus gespielt. Mein erstes Stück war „Scarborough fair“ und ich meine es waren nicht einmal Noten für Harfe. Du solltest Dir vielleicht mit Bleistift die Fingersätze über die Noten schreiben, darum verwende ich immer Kopien um die Notenheft nicht zu verschmieren. In Sylvia Woods Notenhefte stehen die Fingersätze in der Regel über den Noten drüber, so auch Pampuch und ich meine auch bei Deborah Friou ist dies der Fall.
Du solltest für den Anfang Stücke nehmen die Du schon kennst, weil Du sie besse im Ohr hast.


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Lg
Astrid
War es möglich, dass Musik geheimste Gedanken und Gefühle übertragen konnte, jenseits aller Worte? Vielleicht sogar noch mehr, womöglich konnten wir auf diesem Wege noch weit tiefere Schichten unseres Wesens erreichen als mit unseren Gedanken. Gandalf
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Re: Musikalische Grüße

Beitrag von Anatker611 »

Das tacktweise Aufteilen des Stückes mache ich auch so. Allerdings übe ich von Beginn an beide Hände zusammen. Irgendwo habe ich mal gelesen: die Hände zusammen tanzen zu lassen. Das finde ich einen sehr schönen Gedanken. Ich habe aber auch am Klavier immer beide Hände gleich zusammen geübt... ich kann mir das Stück dann einfach besser vorstellen. Nur selten, wenn ich an einer Stelle wirklich immer wieder hängen bleibe, dann übe ich diese Stelle einzeln.
Die ersten Hefte „Harpa Mundi“ bauen auf jeden Fall aufeinander auf. Ich habe aber nur die ersten drei Hefte wirklich gespielt. Dann war mir das zu keltisch. Habe ein Etüden Heft, „Harp Exercises“ von Deborah Friou. „Harp Fingering Fundamentals“ von Sylvia Woods und „Music Theory and arranging techniques for Folk Harps“, ebenfalls von Sylvia Woods.Das und das Etüden Heft arbeite ich noch durch. Dank dem anderen kann ich mir jedes beliebige Stück nehmen und für meinen Fähigkeitsstand zurecht schreiben. Ich habe mehrere Fakebooks,oder kaufe auch einzelne Stücke, die ich grade mag, dabei achte ich darauf dass die Melodie angegeben ist und die Akkorde finde ich auch hilfreich. Meist sind das dann die „vocal und guitar“ Versionen bei den online shops.
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