Harfe, umsonst und draußen

Du hast etwas schönes, ärgerliches, spannendes, trauriges mit deiner Harfe erlebt? Erzähl uns davon.
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Shadia
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Meine Harfe(n): Meine Atemberaubende "Matilda", ein neues Metallsaitenharfenmodell von Buxe Kleiner aus Eibe, für mich hat sie den schönsten Klang der Welt

Außerdem: die Modelle Arwen und Avalon von Martin Gust, eine Brian Boru von der Klangwerkstatt und diverses anderes Instrumentarium
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Harfe, umsonst und draußen

Beitrag von Shadia »

Hallo,

da der Frühling viele von uns Harfenbesessenen nach draußen zu locken scheint, wüsste ich gern mal, was Euch beim Spielen draußen so alles an schönen, lustigen oder seltsamen Geschichten passiert. Wenn ich einfach nur üben möchte und ganz ausschließlich zu meinem eigenen Vergnügen spielen will, spiele ich gern an schönen Orten tief in der Wildniss, dort wo einem kaum andere Menschen begegnen. Wenn aber doch mal jemand vorbei kommt, ist die Situation oft doppelt seltsam für die völlig überraschten Wanderer. Man rechnet eben nicht mit einer Harfe mitten im Wald und es ist auch ein weniger bekanntes Instrument dessen Klang aber trotzdem eine irre Wirkung auf den Zivilisationsmenschen zu haben scheint. Der Klang und die schöne Natur drum herum beamt die Leute oft völlig weg.

Manche gehen mit extra viel Abstand vorbei, wer weiß was sich da wieder für seltsames Volk herumtreibt... Meistens sind die Leute aber fasziniert, bleiben stehen und fragen sobald ich aufhöre zu spielen. Die Hitliste der Fragen ist in etwa diese:

1. Tschuldigung, was ist das für ein Instrument?
2. Ist das schwierig zu spielen? Ist das schwieriger zu lernen als Klavier/Gitarre?
3. Spielen Sie auch anderswo?
4. Wo kann man das lernen? / Wo haben Sie das gelernt?

Bei Straßenmusik wundern sich die Leute weniger und fragen auch mal andere Dinge.

Als ich zum ersten mal Straßenmusik gemacht habe, ist mir gleich was Schräges passiert, nämlich freichristliche Missionsversuche eines Passanten, der partout nicht mehr gehen wollte und mich in jeder Spielpause mit allerlei Bibelstellen genervt hat in denen Harfen vorkommen. Ich habe versucht ihm zu erklären, dass es sich dabei wohl eher um Leiern gehandelt hat und nicht um irische Metallsaitenharfen und ich auch lieber draußen spiele als in Kirchen. Und überhaupt, ich war ja zum Spielen dort und nicht zum Diskutieren! Das hat ihn aber nur noch mehr angeheizt und ich musste ihn irgendwann übel vor den Kopf stoßen damit er mich endlich in Ruhe Musik machen ließ. :_huh_:

Kinder sind oft ganz toll. Sie bleiben stehen, wollen alles über die Harfe wissen und sind begeistert wenn ich sie mal zupfen lasse. Neulich hat eine Mutter ihre zwei quengelnden Spösslinge (7 und 10 Jahre alt) bei mir geparkt während sie weiter eingekauft hat. Die zwei bekamen zu Hause Klavier- und Geigenunterricht und haben anschließend die Mama bearbeitet, weil sie sofort auch Harfe lernen wollten. :_wink_:

Wie ist das bei Euch? Welche Erfahrungen habt Ihr mit "Harfenexhibitionismus"? Auf der Straße? Und in der Wildnis?
Ich bleibe auf dem Teppich meiner Möglichkeiten und bringe ihm das Fliegen bei.
reimrose
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Re: Harfe, umsonst und draußen

Beitrag von reimrose »

Meine erste Begegnung mit der Harfe war auch mitten in der Wildnis. :_cheesy_:
Gemeinsam mit meinen Bruder stiegen wir gerade einen kleinen Berg hinauf als wir Musik hörten. Ich meinte, das klingt ja wie Harfe. Mein Bruder: „Du spinnst, wer schleppt eine Harfe den Berg hinauf“. Nun vielleicht sind wir schon so hoch oben, dass wir die Engel spielen hören, scherzte ich.
Kurz darauf trafen wir mitten im Wald auf einen kleinen Felsen sitzend einen Mann der Harfe spielte. Er zeltete dort oben schon eine Woche und meinte wir wären die ersten die vorbei kamen.
Ich war fasziniert, hatte gar nicht gewusst, dass es außer den großen, vergoldeten Harfen auch andere gibt. Das war vor 15 Jahren und geisterte immer im Hinterkopf herum. Als ich vor 5 Jahren eine Harfenlehrerin in unserem Ort begegnete war es aus und vorbei. Ich bestellte die Arnika von Martin Gust und spiele seitdem mit großer Freude.
Jetzt bekomme ich bald die kleine Iona dazu und möchte dann mit ihr diesen Sommer auf denselben Berg hinauf. Bin schon gespannt wie das wird. :_smile_:
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cementári
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Re: Harfe, umsonst und draußen

Beitrag von cementári »

Ich freu mich auch schon drauf endlich draußen spielen zu können. Diese Möglichkeit war einer der Gründe warum ich mir als Erstharfe eine Reiseharfe bestellt hab - eine Itinerant. Klaus Regelsberger baut sie gerade und hat mir vorhin Bilder geschickt - sabber, sabber, endlich haben will :_tongue_:
Meistens werde ich zwar bei uns im Garten spielen, aber Parks oder der Wald reizen mich auch sehr. Bin auch schon sehr gespannt auf die Reaktionen der Leute... :_grin_:
Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber es unmöglich ist, zu schweigen. (Victor Hugo)
Frenja
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Ich mag sie :).
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Re: Harfe, umsonst und draußen

Beitrag von Frenja »

Oh, ich bin hin und weg :). Ich habe grad das erste Mal mit der Harfe draußen auf der Wiese gesessen und der Wind war sachte am wehen..... ich wollte da gar nicht wieder weg. Gelesen habe ich das schon öfter, dass sich der Wind in den Harfenseiten sehr schön anhört, aber so schön und auch bei einer kleinen Harfe... *träum* ... :). Das wird auf jeden Fall noch mal wiederholt.

Ich wünsch euch noch schöne Ostern und viel Spaß mit den Harfen bei dem super Wetter.
Gruß
Frenja
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Moira
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Re: Harfe, umsonst und draußen

Beitrag von Moira »

Unter der Woche sitze ich im Moment gerne bei mir im Garten (Waldgarten) zum Spielen. Aber nur Vormittags, weil mich so keiner außer den Vögeln hören kann (Bin ja noch Anfängerin). Ansonsten haben wir hier einen wunderschönen ungenutzten Flugplatz, auf dem es wunderschöne, stille Ecken gibt. Neulich hatte ich im Kindergarten gespielt, aber nur sehr leichte Stücke und nur, weil die Kids gebettelt haben. Und in der schule meines Großen steht ein Besuch noch aus, da sie grade Saiteninstrumente durchnehmen. Da nehme ich aber auch noch andere Saiteninstrumente mit, damit die Kinder einen realen Überblick erhalten. Sowas kann sich eine normale Schule ja nicht mehr an Arbeitsmaterialien leisten und bei mir an der Musikschule steht es ja zu Unterrichtszwecken (bis auf die Harfe).
kaffeekanne

Re: Harfe, umsonst und draußen

Beitrag von kaffeekanne »

Moira hat geschrieben:Und in der schule meines Großen steht ein Besuch noch aus, da sie grade Saiteninstrumente durchnehmen. Da nehme ich aber auch noch andere Saiteninstrumente mit, damit die Kinder einen realen Überblick erhalten. Sowas kann sich eine normale Schule ja nicht mehr an Arbeitsmaterialien leisten und bei mir an der Musikschule steht es ja zu Unterrichtszwecken (bis auf die Harfe).
Deine Schule ist zu beneiden.

Meine Outdoor-Erfahrungen beschränken sich bisher auf diverse Gärten, was schon zur allgemeinen Belustigung in der Nachbarschaft geführt hat.
Falls ich in baldiger Kürze hoffentlich meine Fliegengewicht-Harpsicle bekommen sollte, werde ich sicher spontaner irgendwo mal im Park oder auf einem Berg spielen :_cheesy_:
reimrose
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Re: Harfe, umsonst und draußen

Beitrag von reimrose »

Jetzt habe ich endlich auf meinen "Berg" geschafft. War ein tolles Erlebnis!
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reimrose
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Re: Harfe, umsonst und draußen

Beitrag von reimrose »

Hallo Bernhard,

nach den 1 1/2 Stunden Anstieg war es ein erhebendes Gefühl dort oben mit dem Wind zu spielen.
Und ich bin sehr froh um die kleine Iona, die das möglich machte...
Avaru
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Re: Harfe, umsonst und draußen

Beitrag von Avaru »

Oh Wahnsinn, bei meiner Höhenangst hätte ich mich das nicht getraut ... vielleicht noch ohne Harfe, aber ich bin wäre bei einem solchen Aufstieg einfach zu zittrig, um ein Instrument zu riskieren.
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espero
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Re: Harfe, umsonst und draußen

Beitrag von espero »

Phantastische Bilder! :_cheesy_:

Danke Dir vielmals, uns an Deiner Freude teilhaben zu lassen.

Grüßle
Uli & the charming harps :_cool_:
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