Paki-Harfe verbessern

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HarFin

Paki-Harfe verbessern

Beitrag von HarFin »

Hallo,

ich habe mittlerweile sehr viel hier im Forum gelesen, habe mich intensiv über die Paki-Harfen informiert und doch blieb mir leider am Ende doch nichts anderes übrig, als mir eine solche als Zweitharfe anzuschaffen. Wir bauen in diesem Jahr und so muss meine Große leider für mindestens 1 Jahr umziehen, soass ich nicht mehr täglich spielen kann. Mein Budget lag bei maximal 700,- €. Ich habe wirklich viel gesucht und telefoniert, habe Gebrauchtmärkte für Harfen durchforstet und dies auch schon länger, aber aber nix wars. :_embarassed_:
In dem Segment kleinere Harfen zwischen 26 und 30 Seiten mit Halbtonklappen für unter 1000,- € ist wirklich nix zu finden.
Leihen kam für mich nicht in Frage, weil ich in meinen Anfängen mit meiner Leihharfe leider so dermaßen reingefallen bin, dass auch hier eine Übernahme und die Leihgebühr verrechnen, nicht in Frage kam. Also Geld war weg, sehr ärgerlich.

Also, habe ich mir nun doch einen solchen "Eierschneider" zugelegt und muss schon sagen, der Klang läßt wirklich sehr zu wünschen übrig, aber für Fingerübungen wird es wohl reichen und etwa 1-2mal pro Woche kann ich dann auch noch auf meiner Großen spielen.

Jetzt frage ich mich aber natürlich, woher kommt der blecherne Klang? Ist es das verwendete Holz? Oder liegt es an Details der Bauart?
Ok, über die Halbtonklappen brauchen wir nicht reden, die sind wirklich Müll.
Ist es nicht vielleicht möglich hier klanglich noch Etwas rauszuholen?

Ich bin ja auch gerne bereit, an dem "guten Stück" noch etwas herumzubasteln.
Kann mir da vielleicht jemand Tips geben?
Eventuell kann man das Klangbrett austauschen? Ist dies möglich bzw. lohnt sich das?

Ich freue mich schon auf Eure Antworten. :_cheesy_:

HarFin
Petra2903

Re: Paki-Harfe verbessern

Beitrag von Petra2903 »

Das ist jetzt kein Witz, sondern ein echter Erfahrungsbericht von zwei Leuten, darunter ein echter Harfenbauer, also nicht hauen, okay? Es scheint, dass die Pakistanis ein Problem haben mit der zu niedrigen Luftfeuchtigkeit in Deutschland. Jedenfalls berichten diese zwei Personen, eine Pakistani, die einmal im Meer geschwommen war (bzw. alternativ in der Badewanne, schätze ich), klingt hinterher wesentlich besser.

Das ist natürlich schon etwas radikal, vielleicht äußert sich auch hier noch jemand dazu. Vielleicht hilft es ja auch schon, sie auf einen Luftbefeuchter zu stellen und dann mal zu sehen, was sich ändert und ob.

Petra
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burgfruowe
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Re: Paki-Harfe verbessern

Beitrag von burgfruowe »

Eine gute Frage:
Weil ich nämlich in der Letzten Zeit unabhängig zwei Pakis gehört habe, die sich "viel" besser anhörten, als das Schreckgebilde bei Fischer. Trotz gleichem Modell Schnitz-Rose. Also keine Wunderharfen, aber annehmbar und mit Klang und Charakter.

Viel Liebe?
Viel drauf Spielen?
Ölen damit das Holz satter klingt?
Ein Feuchtigkeitsspender wie für Harfen in der Wüste. Wie heißen die DInger? Die in den Korpus gehängt werden und wie funktionieren die?
Andere Saiten (auch nicht billig)?
Glück und keine Montagproduktion?

Hm....

Grüße
Cynthia
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Mary Greeneyes
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Re: Paki-Harfe verbessern

Beitrag von Mary Greeneyes »

Meine klingt besser wenns regnet. Und hat neue Saiten gekriegt. Und wird täglich gestimmt und gespielt... :_rolleyes_:
Und hat Schnitzrosen.
Liebe Grüße,
Mary
Even mistakes sound good on a harp
HarFin

Re: Paki-Harfe verbessern

Beitrag von HarFin »

Hallo,

@karstilo: Ich habe mir die Minstrel mit 29 Saiten zugelegt. Davon 24 Saiten mit Halbtonklappen (soweit man diese überhaupt so nennen darf).
Der Rücken ist eckig und natürlich mit Schnitzlrosen. :_wink_:

Also die tieferen Töne klingen eigentlich ganz ok und dort sitzen auch die Halbtonklappen ganz gut und greifen wenigstens sauber. Bei den anderen Saiten vibriert halt die schlecht greifende Halbtonklappe mit. Mein Mann will sich demnächst mal die Arbeit machen erstmal eine Halbtonklappe auszubauen, die Schraube fest ziehen und an den Stift, der die Saite verkürzt, würde ich gerne etwas anbringen, dass den Stift etwas dicker macht, sodass die Saite nicht mehr mitschwingen kann. Er kam auf die Idee Schrumpfschlauch drüber zu machen, aber ich könnte mir denken, dass das nicht lange halten wird.
Habt ihr hier eine Idee, was man nehmen könnte? :_huh_:

Ja, mit der Luftfeuchtigkeit das scheint auch hier wirklich ein Problem zu sein, denn auf dem Klangbrett zeichnen sich ganz ein paar ganz feine Risse in der obersten Furnierschicht ab. Aber gegen zu trockene Luft läßt sich ja gegensteuern.

So. Bin man gespannt, welche Tips ihr noch habt (außer aus dem Ding Brennholz zu machen). :_cheesy_:

HarFin
Oliver

Re: Paki-Harfe verbessern

Beitrag von Oliver »

Hallo Harfin,

kurz zum Thema Schrumpfschlauch: Schrumpfschläuche gibt es mit verschiedenen Wandstärken, unterschiedlichem Schrumpfgrad, natürlich mit verschiedenen Durchmessern und mit oder ohne Klebstoff. Die ganz billigen Schrumpfschläuche werden beim Schrumpfen hart und sind meiner Meinung nach eher ungeeignet. Probieren kannst Du das, allerdings solltest Du nicht vergessen, dass auch der Stift Schwingungen überträgt, die Du damit dämpfst.

Ich würde mir auch ein paar Gedanken über das Oberflächenfinish machen. Soweit ich mich erinnere, ist Staub bzw. Abrieb vom Holz der Pakis nicht gerade gesundheitsförderlich. Beim Schleifen also eine Staubmaske tragen. Ölen allein würde mir nicht reichen, ich würde sie auch wachsen. Auch das hat wieder Einfluss auf den Klang.

Neu Besaiten würde vermutlich auch etwas am Klang "verbessern" können. Allerdings ist es fraglich, ob sich der finanzielle Aufwand lohnt.

Und dann ist da noch ein Thema, was man nie außer Acht lassen sollte: Der Mensch ist ein Gewöhnungstier! Das bedeutet, dass sich auch das menschliche Gehör an Klänge und Geräusche gewöhnt, vielleicht so ähnlich wie Geschmacksnerven das tun. Ich sehe bzw. höre oft Jugendliche mit ihren krächzenden Mobiltelefonen herumlaufen, auf denen sie ihre Musik "hören". Das ist Musik in ihren Ohren, für mich klingt es einfach nur grauenvoll. Sie finden es toll, weil sie es nicht anders kennen und ständig so hören. Wenn Du den Klang Deiner Paki nach und nach immer besser findest, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder es ist ein Wunder geschehen und die Paki ist wirklich besser geworden im Klang, oder Du hast Deine Hörgewohnheiten verändert. Dann nimm Dir Deine Große und lausche!

Viele Grüße
Oliver
HarFin

Re: Paki-Harfe verbessern

Beitrag von HarFin »

Hallo karstilo,

na, dann will ich Dir mal Deine Fragen beantworten und habe im Anschluss auch gleich ein paar Neue :_wink_:

Also ich habe mit dem Harfe spielen auf einer ganz neuen 34-saitigen Wotan Leihharfe begonnen. Nach drei Monaten hatte ich 1 Saite, die sich nicht mehr hat stimmen lassen. Ok, beim täglichen stimmen habe ich den Wirbel immer wieder versucht fest reinzudrücken, hat aber alles nix geholfen. Dann kam im zweiwochen-Rhythmus 1 neue unstimmbare Saite dazu, bis ich am Ende fast eine ganze Oktave hatte, die ich nicht mehr stimmen konnte, weil sich die Wirbel immer wieder zurück gedreht haben. Auf Rückfrage bei meinem Verleiher habe ich den Tipp bekommen die Harfe auf die Seite zu legen und mit einem Hammer die Wirbel wieder festzuschlagen (na, wer weiß bereits, wo ich meine Harfe geliehen hatte?? Ich habe bereits von mehreren Leuten gehört, diesen Tipp erhalten zu haben :_rolleyes_: ). Naja, ich wollte der Harfe (zumal es ja auch nur eine geliehene Harfe war) nun nicht wirklich mit einem Hammer zuleibe rücken. Also blieb nur, die Leihharfe zurück zu geben und da da ich mich zwischenzeitlich schlau gemacht habe, welche Harfe ich haben möchte und diese bei der Deutschlandvertretung probegespielt und direkt gekauft hatte, war meine Leihgebühr natürlich futsch.
Also kam auch nun auf der Suche nach einer kleinen Harfe das Thema Leihen nicht in Frage. :_sad_:

So, nun habe ich doch noch zwei Fragen zu meinen Verbesserungsversuchen:

Hast Du einen Link oder einen Kontakt eines Händlers, über den man die Robinsonklappen beziehen kann? Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt neue Halbtonklappen anzubauen, aber bei einem Stückpreis von 10,- € lohnt sich das bei der Harfe nicht wirklich.
Wie sieht es außerdem mit dem Platzbedarf der Halbtonklappen aus? Gibt es hier einen Standard oder ist da jede Halbtonklappe anders?
Die neuen Halbtonklappen müssen ja in die vorhandenen Bohrungen passen.

Wenn ich mich nun dazu entscheide, neue Saiten aufzuziehen, welche kann ich denn dann nehmen? Worauf muss ich achten? Ich spiele mittlerweile gut 1 Jahr Harfe, war aber bisher noch nie gezwungen eine neue Saite aufzuziehen. :_huh_:

Vielen Dank karstilo für Deine guten Tipps und vielen Dank an alle Anderen für die Antworten auf meinen Thread. :_cheesy_:

Einen schönen Ostermontag wünsche ich Euch noch
HarFin
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fiddle_kat
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Re: Paki-Harfe verbessern

Beitrag von fiddle_kat »

Hallo!

Ich hab' mir für meine Harfe in der harten Winterheizperiode einen Cello-Befeuchter gekauft. Das ist einfach so ein Schwamm-Schläuchlein, das man mit Wasser gefüllt durch ein Schalloch in die Harfe hängt. Schaden kann's nichts, und vielleicht bringt es ja tatsächlich was? Könntest Du dann im Winter auch für Deine Große verwenden. Das Ding heißt Dampit:

http://www.thomann.de/de/dampit_befeuchter_cello.htm
Macht Mussig! :D
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Ladev
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Re: Paki-Harfe verbessern

Beitrag von Ladev »

Hallo erstmal an alle vom Neuling
ich habe mir gerade die Robinsonklappen angeguckt und finde
das sie nicht besser aussehen als die billigen Pakistani.
Es gibt aber noch günstigere und bessere als die Robinson.
Ems Klappen die werden auch auf den besseren Pakistanis
verwendet.
Gibt es hier für ca. 3 Euro, in groß und klein (paarweise).

http://www.celticrenaissancemusic.com/h ... ion/tuners

oder direkt bei EMS für 3,28Euro + Steuer, dafür wahrscheinlich günstiger im Versand (GB).
(27 Klappen mit Versand und Steuern 151 Euro / 5,60 Stück ) :_smile_:

http://www.earlymusicshop.com/product.a ... ver-golden

Ich sehe aber noch ein Problem beim Anbau der Klappen, da der Saitenpinabstand auf
die Klappen angepaßt werden muß und das ist bei den Pakistani nicht so
einfach zu machen.Wahrscheinlich muss man die Löcher tiefer bohren. :_huh_:
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