Meine Harfe(n): Meine Atemberaubende "Matilda", ein neues Metallsaitenharfenmodell von Buxe Kleiner aus Eibe, für mich hat sie den schönsten Klang der Welt
Außerdem: die Modelle Arwen und Avalon von Martin Gust, eine Brian Boru von der Klangwerkstatt und diverses anderes Instrumentarium
Um mal mit alten Vorurteilen aufzuräumen: Hexen stehen nicht immer zwischen Birken, auch wenn sie das oft lieber täten als z.B. im Büro zu sitzen. Das wüsste ich selbst dann, wenn ich meinen Moers nicht gelesen hätte.
Am Freitag ist Vollmond. Kann ja sein, dass deswegen alle am Rad drehen. Vollmonde haben es in sich...
Ich genieße ihn immer sehr, den regelmäßigen Vollmondwahnsinn...
Ich bleibe auf dem Teppich meiner Möglichkeiten und bringe ihm das Fliegen bei.
... und hier Auszüge eines meiner mittelalterlichen Lieblings- Frühlingsgedichte, leider viel zu lang zum Vertonen. Für mich der erste gefundene literarische Hinweis darauf, dass die Winterdepression im Mittelalter wohlbekannt war. Abgesehen von dem wirklich witzigen sonstigen Gedicht.
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König vom Odenwald (Entstehungszeit ca. 1320 – 1340 )
Diz ist von dem hun und dem ey,
Da vindet man rede manigerley.
Wer ich der kuenste niht ze laz,
so wolt ich tihten etwaz.
Waz mir dar vm geschiht,
Jch laze doch vnder wegen niht.
Liez ich ny kuenste verderben,
wie solt ich denne erwerben
der herren gunst vnd auch ir gut,
der ritter, knehte hochgemut?
Nv will ich tihten, ab ich kann.
Gein der zit so hebe ich an:
Der lihte sumer nahet,
Der winter hinnan gahet,
den suln wir varn lazzen.
Des frauwen sich die blazzen,
die da trurig sin gewest.
Jeder vogel will sin nest
aber wider machen
vnd lazzen trurn swachen;
Da legent ir eyer in und brutent iunge vogellin;
….
(jetzt geht es eine Seite lang weiter mit der Aufzählung der verschiedenen Vögel, ihres Gesangs und ihrer Nistgewohnheiten.)
In get der munde so gezech,
daz sie wol singen nv der mit
Daz ist gein dem sumer sit.
Der gesang wer gar enwiht,
vnd getzen die huner niht.
Nv will ichz allez abetun:
ein ahper vogel ist ein hun!
von dem hun kumt daz ey
vnd brenget manigerlei
guter gerihte.
Da von muz ich tihte.
… (und jetzt geht es sage und schreibe acht Seiten weiter mit der Beschreibung und dem Lob von Hühner- und Eiergerichten, samt der Charakteristika der Esser.)
Bringet daz hun,des mir gelaubt.
So hat daz nahthun daz reht,
daz sprehen ritter vnd kneht,
die eigin lute mit behaben
vnd herbergem so sie zv draben.
Daz hat in gor beschaffen –
vnd kanz der kunig beklaffen.
(Quelle: Epochen der deutschen Lyrik, 1300 – 1500, dtv Wissenschaft)
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Der Mann verstand zwar wohl wirklich nicht allzuviel von Dichtkunst, aber seine Regionalökonomie konnte er!
Frohes Gackern
a.
Nur durch Harfe spielen lernt man Harfe spielen. (Aristoteles)
Also, wenn ich damals im Biologieunterricht richtig aufgepasst habe, dann legen doch die Hühner das ganze Jahr über Eier.
Dann würde das ja heißen, wir hätten das ganze Jahr über Frühling
Au weia.
Der König vom Odenwald konnte halt nicht dichten. Auch bei ihm haben die Hühner und die Eier mit der Frühling nix zu tun - er nimmt den Frühling aber als Aufhänger für sein Gedicht, wie man das damals wohl so tat...
Cooler Satiriker. "Es ist Frühling, die Vöglein singen, die Hühner gackern, und überhaupt ist das (und das zugehörige Essen) viel wichtiger." Könnte von heute stammen.
Wobei weder er noch ich nix gegen den Frühling gesagt haben wollen.
"... den Winter wollen wir fahren lassen, das freut die Blassen, die traurig gewesen sind" ist doch toll, oder?
P.S.: Wenn das Ei aber ein altes Fruchtbarkeitssymbol für den Frühling ist, dann legen die Hühner wahrscheinlich hautpsächlich heute in den Hühner- und Eierindustriefabriken rund ums Jahr ihre Eier - schätzungsweise waren im Mittelalter die Ressourcen, um das zu bewerkstelligen, etwas knapper, und sie fingen damit im Frühjahr wieder richtig an. Wer hat eine wissenschaftliche Arbeit über Eierlegen im Mittelalter geschrieben?
Nur durch Harfe spielen lernt man Harfe spielen. (Aristoteles)
annunziato hat geschrieben:Wer hat eine wissenschaftliche Arbeit über Eierlegen im Mittelalter geschrieben?
Wenn ich mal meinen Senf dazu geben darf (hmmm... Senfeier )wenn auch nicht aus der Zeit des Mittelalters, sondern aus meinem mittleren Alter:
Unseren Hühnern war es im Winter immer zu kalt (am Popo?). Daher reduzierten sie ihre wöchentliche Legemenge erheblich. Erst wenn der Osterhase seinen Bedarf anmeldete waren sie bereit alte Rekordzahlen aufzustellen.
Brigitta
Mein idealer Arbeitstag: Von 8.00 - 12.00 Uhr und 13.00 - 17.00 Kaffeepause, dazwischen Mittagsruhe
Meine Harfe(n): meine kleine Pippin, eine Skye 24 in gestockter Kirsche von Blevins Harps und die große Keltische Harfe mit 38 Saiten von Pepe Rasmus Weissgerber in Kirsche mit Zedernholz-Resonanzboden Seit Juli 2009 harfensüchtig.
Das Ei ist eine der verbotenen Speisen während der Fastenzeit. Aber die Hühner legten trotzdem Eier (dummes Viehzeug), daher mußte man die Eier haltbar machen und hat sie gekocht und dann für nach dem Fasten aufbewahrt. (Ein Ei hält sich übrigens ungekühlt gut 18 Tage...)
Und weil es aber so viel Länger dauert,hat sie dann irgendein gelangweilter und hungriger Kreativer angemalt: Das Osterei!
Schöne Geschichte - nur ist das Eier verschenken ein älterer Brauch als das Christentum, Das haben sich schon wieder die Kelten ausgedacht!
Wo wir wieder beim wilden Frühling wären! Ein Fest für die Frühlingsgöttin Ostara!
Meine Harfe(n): meine kleine Pippin, eine Skye 24 in gestockter Kirsche von Blevins Harps und die große Keltische Harfe mit 38 Saiten von Pepe Rasmus Weissgerber in Kirsche mit Zedernholz-Resonanzboden Seit Juli 2009 harfensüchtig.