Hallo und willkommen im Club der leidgeprüften Konzertharfenspediteure...
Die mir bekannten gut geeigneten (selbst erprobten) Karossen sind folgende:
Audi 200 Avant (uralt):
Obwohl es ein Kombi mit Schrägheck war gab's überraschend viel Platz. Wir hatten eine ausgewachsene Konzertharfe drin (Lyon & Healy Style 23, natur, d.h. ohne Krone, macht ca. 3 bis 4cm aus), Kleidung und Transportwagen. Hocker weiß ich nicht mehr genau - kann sein, daß wir keinen dabei hatten.
Die neueren dürften alle ausfallen, da hinten die Radkästen sehr weit reinstehen.
Citroën XM (auch uralt):
Auch Schrägheck, hier wurde es schon richtig eng und knapp, dafür aber sehr gutes hydraulisches Fahrwerk.
Ford Sierra:
Da gab's mal vor über 10 Jahren ein Modell das schlichtweg gigantisch viel Ladefläche hatte...
VW Bus:
Keine Frage, da geht natürlich alles... hier hat man dann schon eher das Problem mit der angesprochen Sicherung der Ladung.
Peugeot 405:
Der alte 405er Kombi war noch ein richtier Kombi, hinten schön kastenförmig, dadurch sehr viel Platz. Nicht weitersagen: mit einer Matratze dazwischen konnte man in dem Auto sogar zwei Konzertharfen spazieren fahren...
BMW 3er touring:
Nur im absoluten Notfall, das Auto ist kein echter Kombi. Eine 23 würde wahrscheinlich nicht heil reinpassen, selbst meine Camac Big Blue (Maße wie Atlantide) hat fast schon drin "geklemmt". 5er sollte aber gehen, der ist deutlich größer.
Peugeot 307 sw:
Geht sehr gut, mitsamt Zubehör und einem Beifahrer.
Peugeot 807:
Herrlich, Spitzenleistung bisher: Verstärkeranlage (Subwoofer, zwei Satelliten), 5HE Rack mit Effektgeräten, Kabelkoffer, Mikrofon- und Boxenständer, Hocker, Wagen, Konzertharfe, Hakenharfe, E-Gitarren Amp, Reisekoffer (Trolley) - überhaupt kein Problem. Ein ganz kleines bißchen mußte ich dann noch nachdenken, wo ich das Gepäck vom Kollegen unterbringe: Hocker, CD Koffer, auch ein Trolley, Intrumentenkoffer (Uilleann Pipes). Hammer Auto, bisher ganz klar ungeschlagen, weil man auch noch komfortabel unterwegs ist.
Fiat Ducato basierendes Wohnmobil:
Dieser Test steht noch aus... theoretisch hervorragend machbar, da man (wenn die Harfe von der Breite her durch die Tür paßt) das Instrument "in's Bett" legen kann. Ist nur die Frage, ob das mit der Einfädlerei realistisch ist...
--> Update:
---- Die Tür ist leider extrem schmal, 48cm - da komme ich beim besten Willen nicht mit einer ca. 60cm breiten Harfe durch.
---- Auch durch die diversen Fenster gibt's leider keine Chance...
Allgemein zum Thema Harfenkutsche:
Je "altbackener" desto besser, Kastenform ist der Stein der Weisen. Als Polsterung untendrunter tut's eine ganz normale ausrangierte Matratze. Hier drunter kann man ggf. sogar Notentasche oder anderes flaches Zeugs stopfen. Falls irgendwie möglich lade ich das Instrument immer Kopf voran ein - ist zum einen ergonomischer, zum anderen ziehe ich mir so beim nach vorn schieben nicht die Hülle rauf. Unter den Hals kommt dann eine alte (dicke) Decke, die ich zur Hälfte oben drüber lege, als zusätzlichen Schutz für die Mechanik. Über die gesamte Harfe kommt dann abschließend noch eine Decke, einerseits, um die Seiten zu polstern, andererseits, um z.B. Kleidung einfach auf die Harfe legen zu können. Neben das Instrument kommt dann "der Rest".
Ganz wichtig:
Zweimal Arbeitskleidung einkalkulieren! Die eine Garnitur ist für die Bühne, die andere für die Möbelpackerarbeit.
Handschuhe sind auch empfehlenswert, hier aber bitte die richtigen nehmen. Es gibt im Baumarkt gummierte, die fast schon kleben. Da fällt einem nix mehr aus der Hand und Schutz bei allen Arten von Trägerdiensten ist sehr empfehlenswert.
Einiges wurde schon erwähnt, ich hab einfach mal runtergeschrieben, was mir zu diesem leidigen Thema spontan eingefallen ist
LG
Yoshi
P.S.: Das Instrument ist versichert?
...und dann bat mich der Dirigent, etwas höher zu spielen...