Okay, das hatte ich falsch verstanden! Auf der Renaissance-Laute macht man so etwas mit einer Form des Fingerwechsels, benutzt also nicht einen einzelnen Finger, sondern wechselt z.B. Daumen und Zeigfinger (oder auch drei Finger unter Einschluss des Mittelfingers) ab. Längere Tremolos kenne ich aus dem Repertoire allerdings nicht, das sind immer durch einzelne Basstöne unterbrochene 16tel- oder 32-tel Gruppen.merit hat geschrieben:Vielen Dank.
Hier noch einmal meine Frage etwas konkreter, offenbar war sie mißverständlich. Ich suche nach Anleitungen für Spieltechniken praktischer Art a la "Klemm die linke Hand hinters OHr, dann nimm den rechten Mittelfinger und DANN....." :-) für das, was im genannten Video zur genannten Zeit zu hören ist.
Es handelt sich dabei nicht um schnell aufeinanderfolgende, verschiedene Töne, sondern um immer den gleichen - also eine Art Mandolinensound.
Wird es jetzt klarer?
Weiterhin gespannt, Merit Zloch
Von der modernen Gitarre her kenne ich andere Formen des Wechselschlages mit Einsatz von bis zu vier Fingern der rechten Hand.
Eine andere, mehr dem Plektrumeinsatz ähnelnde Tremolotechnik kenne ich von der Guitarra Portuguesa: hier wird mit dem Zeigefinger (der ein Fingerpick trägt) angeschlagen, und zwar mit der Fingerstreckbewegung (dem Abschlag) auf der schweren Zeit, mit der Beugebewegung auf der leichten Zeit. Virtuosen wie Pedro Cabral erreichen damit geradezu furchterregende Geschwindigkeiten, kommen aber gar nicht ins Schwitzen dabei ...
Grundbewegung ist auf jeden Fall immer vom proximalen Apparat gesteuert (also vom Fingergrundgelenk her) unter Mitarbeit des medialen (mittleres Fingergelenk). Die distalen (äußeren) Fingergelenke werden am besten weitestgehen ruhiggestellt – der muskuläre Apparat derer ist eher dafür gedacht, stundenlang am Ast hängen zu können, bis der Säbelzahntiger unten die Lust verloren hat und abzieht. Wenn man damit zuviel arbeitet, kann es gesundheitlich übel werden.
Just my pennyworth,
Gioacchino