Ich habe jede Woche Unterricht und bekomme "Hausaufgaben" - man muss sich ja auf Stücke einigen, die man im Unterricht behandelt
Dabei sind es meist 3-5 kleine Einheiten aus meiner Harfenschule oder der Methode von Maria Grossi, die mir meine Lehrerin empfohlen hat. Das ist quasi das Training für die Finger, damit sie geschmeidig bleiben.
Dazu kommen noch 1-2 ganze Stücke damit sich ein Fortschritt abzeichnet. Die Stücke suchen wir meist gemeinsam aus, sodass es welche sind, die mir zwar gefallen, an denen ich aus pädagogischer Sicht aber auch was lernen kann.
Am Anfang mache ich es so wie du, ich spiele erst rechts und links ein paar Mal einzeln, dann versuche ich es langsam zusammen und dann schneller, bis es eben flüssig läuft. Dazwischen liegen dann ja auch weitere Unterrichtsstunden, in denen ich Tipps bekomme wie ich Hürden überwinden oder Fehler minimieren kann.
Diese Art zu üben kenne ich auch noch vom Klavierunterricht und ich finde, es bewährt sich auch an der Harfe.
Leichte Stücken spiele ich es dann beim Üben immer wieder durch, manchmal auch als Auflockerung oder zur Motivation wenn ich wo anders nicht weiter komme - man will ja immer mit einem positiven Gefühl aufhören, damit man am nächsten Tag noch Lust hat. Das mache ich bei allen Sachen so, bei denen man sich manchmal "durchbeißen" muss.
Schwierige Stücke übe ich wie ClarSach es beschrieben hat. Meist wiederhole ich einzelne Takte, um das Lied "in die Finger" zu bekommen und mich an schweren Stellen sicherer zu fühlen.
So hat es mir auch meine Lehrerin empfohlen. Statt das ganze Stück zu üben, soll man vornehmlich die Stellen (mit Übergang) üben, die einem schwer fallen. So wird die Konzentration auch wirklich für die Dinge aufgewendet, die geübt werden müssen.
Manchmal mache ich auch die Augen zu und lasse die Finger ihren Weg auf die Saiten finden, spüre die Saiten noch bewusster und höre genau hin. Das ist auch ein Trick aus dem Unterricht - und es klappt echt, nach ein, zwei Versuchen finden die Finger die Saiten auch blind - und dann klappt meist auch die schwere Stelle im ganzen Stück.