nachdem ich jetzt kürzlich meine zunächst als Leihharfe angeschaffte Ogden von Lyon&Healy gekauft habe, dachte ich mir, ich stelle Euch dieses tolle Instrument hier mal vor. Ich habe sie mir damals (März 2016) mit absoluten Anfängerohren ausgesucht und bin heute total happy und erstaunt, intuitiv schon die richtige Harfe für mich gefunden zu haben.
Sie hat 34 Saiten (von A bis C), mein Modell ist in Ahorn natur und im Lieferumfang sind noch ein Stimmschlüssel, eine sehr dicke Transporthülle sowie 3 verschiedene Beine enthalten (dadurch bekommt sie eine Größe von 1,35 m wenn man die kürzesten Beine dranschraubt). Sie wiegt 13kg und der Neupreis beträgt derzeit (bei L&H in Remagen) 2845€.
Der Klang der Ogden soll dem von Konzertharfen sehr ähnlich sein. Sie klingt in meinen Ohren unglaublich toll, sehr voll, warm und der Klang schwingt ganz weit in den Raum hinein. Sie hat die ganz dicken Konzert-Darmsaiten (Bow Brand), der Saitenabstand ist recht weit und die Saitenspannung ist hoch, was mir sehr liegt.
Ich habe hier irgendwo im Forum mal gelesen, dass es früher wohl Probleme mit häufigem Saitenreißen bei der Ogden gab (wohl weil die Ringe unten am Korpus aus Metall waren und die Saiten zu stark beansprucht wurden). Meine Ogden hat Kunststoffringe und die Saiten sind sehr stabil (es gab witzigerweise nur einen sehr, sehr kurzen Zeitraum, in dem innerhalb weniger Tage hintereinander 3 Saiten gerissen sind: das war als ich in der Entscheidungsphase war und ernsthaft überlegt hatte, die Ogden zurück zu geben und mir eine andere Harfe zu kaufen. Ich hatte damals mehrere Harfen probegespielt und mich innerlich schon von ihr verabschiedet. Dann rissen auf einmal die Saiten...Es ist dann für mich aber klanglich wirklich keine einzige an die Ogden ran gekommen. Nachdem ich mich dann wieder ganz fest für die Ogden entschieden hatte, ist keine Saite mehr gerissen - bis heute...sie wollte wohl bei mir bleiben

Das Einzige, bei dem ich mir unsicher bin, ist die Klappenmechanik. Ich finde die Klappen eher schwergängig und ich vermute, sie sind nicht annähernd mit den tollen Camac-Klappen zu vergleichen. Die Klappen, die ich häufiger umstelle, lassen sich jetzt mit der Zeit allerdings deutlich leichter bedienen als zu Beginn und vielleicht reguliert sich die Schwergängigkeit ja von alleine mit der Zeit (vielleicht gibt es dazu Erfahrungswerte von den mitlesenden Instrumentenbauern?). Möglicherweise lassen sich die Klappen an den Schräubchen aber auch manuell noch etwas lockern? Ich selber werde da nicht mit dem Schraubenzieher dran gehen, aber vielleicht in ein paar Jahren, wenn es wichtig wird, auch während des Spielens die Klappen umzustellen und wenn dann ein leichtes Verstellen nötig ist, würde ich mal mit der Harfe zu einen Instrumentenbauer fahren. Das sind aber bisher nur ein paar Überlegungen von mir. Mein bisheriges Spielen (ich stelle bislang die Klappen ja nur zum Anfang des Stückes um) und den Klang der Ogden beeinträchtigt die Klappentechnik überhaupt nicht.
Ach ja und zum Schluss dürfen natürlich auch meine täglichen, unermüdlichen, süßen (und bisher einzigen) Zuhörer nicht fehlen...
Viel Spaß beim Lesen und ich wünsche Euch einen herrlichen Frühling

Harfen-Yogini