Pampuch - Flamenco del Norte: ich packs irgendwie nicht

[BeLinda]

Hallo ihr Lieben,

ich übe seit längerem (Monate) den Flamenco del Norte aus dem Heft Blaue Diamanten von Christoph Pampuch und habe da so einige Schwierigkeit:
- der Überang zwischen 1. und 2 Seite, also nach den zwei Zeilen Teil B in den Teil mit den Triolen: krieg ich vom Rhythmus nur mit Metronom hin.
- die Wiederholung des Triolenteils packe ich nie ohne Stocken, weil ich einfach die richtigen Saiten rechts nicht schnell genug finde. Ich habe die Stelle schon gefühlte 100 Mal geschlossen geübt, aber es hilft nicht.
- das Tempo! Alles außer dem Triolenteil fühlt sich angenehm an auf Metronom 100. Ist mir fast noch ein klein wenig langsam (also momentan okay, aber später denke ich könnte das noch ein wenig flotter sein). Der Teil mit den Triolen klappt aber mit Mühe und Not nur auf 95. Ich habe versucht mich langsam zu steigern, bei 90 angefangen und immer einen mehr bis 95. Aber ab da geht einfach nix mehr.

Ich frage mich wie ihr mit dem Stück klar kommt (klar gekommen seid), ob ihr vielleicht noch Tips habt wie ich heran gehen kann. Mein Unterricht fällt seit Wochen aus und ich erreiche meine Lehrerin auch praktisch gar nicht, daher kann ich momentan auch nicht einfach fragen. Mit den Tips meiner Lehrerin die sonst immer sehr gut helfen bin ich bisher einfach nicht weiter gekommen

[Susanne Globisch]

Liebe BeLinda,

keine Sorge, das liegt nicht an Dir, der Triolenteil IST einfach auf demselben Tempo sehr viel schwieriger zu spielen (weil: sehr viel mehr Noten in derselben Zeit) als die anderen.
Ich mache es mit meinen Schülern oft so, dass sie im Duett immer Teil A-B-A-D spielen, also den Triolenteil erstmal weglassen. Die anderen 3 Teile kann man ja richtig schön fetzig spielen. Manchmal spiele ich den Triolenteil drüber.
Ich mache mit jedem*r Schüler*in auch den Triolenteil, aber immer mit dem Hinweis, dass es ein längerfristiges Projekt ist, den auf dasselbe Tempo zu bekommen wie die anderen. Manche bringen dann die Ausdauer auf, den Teil ein paar Monate lang nebenher zu üben, das ist dann klasse.
Der Knackpunkt ist immer am Ende der letzte Takt und Übergang zum ersten (bei der Wiederholung), weil der letzte Takt ein anderes Muster hat als die anderen.
Also nicht verzagen, einfach weiter üben. Irgendwann "fühlst" Du auch die Triolen. Bis dahin kannst Du ja, um bei Laune zu bleiben, die übrigen 3 Teile im o.g. Ablauf spielen, am besten mit jemand zusammen.

Dann halt die Triolen-Ohren steif!
Liebe Grüße von Susanne

[harpi]

Liebe BeLinda,

der Flamenco ist ein tolles Stück! Ich habe ihn vor ca. 3 Jahren gespielt und fand ihn zunächst auch sehr schwierig.

Wenn du sagst, dass deine Finger die Saiten nicht rechtzeitig finden, dann hat mir meine Lehrerin immer gesagt, übe nur den Takt oder den jeweiligen Übergang und setze erst einmal alle Finger auf die richtigen Saiten und spiele alle zusammen ab. Nimm dann den nächsten Akkord dazu und übe allein das Setzen. Alle Finger setzen, alle abspielen, gut in die Hand schließen, entspannen und rasch auf den nächsten Akkord. Wenn du dich da sicher fühlst, dann punktiere z.B. auf den Daumen und als nächstes auf einen anderen Finger. Du kannst dir auch die Noten laut vorsagen. Z.B. C, F, A und den nächsten Akkord bis du das Gefühl hast, dass dein Kopf das gut kann. Manchmal mache ich es auch so, dass ich mit geschlossenen Augen das Setzen übe, weil man dann ein Gefühl für die Saiten bekommt und wo die Finger hin müssen.
Und mach dir keinen Druck, dass es schnell sein muss. Übe ruhig erst einmal langsam. Die Schnelligkeit kommt von ganz allein, wenn du die Fingersätze sicher beherscht und du genau weißt wo du hin musst. Dann kannst du das Metronom jeden Tag langsam ein bisschen höher stellen.

Wahrscheinlich hat dir deine Lehrerin auch schon diese Tipps gegeben, aber vielleicht ist auch etwas Neues dabei, was dir hilft. ;-)
Viel Erfolg beim Üben!

Viele Grüße
harpi

[Mainzelwölfchen]

Hallo BeLinda,

ich liebe dieses Stück, aber der Triolenteil ist und bleibt eine Herausforderung. Zunächst habe ich ihn viiiel zu schnell geübt und einfach keine Fortschritte gemacht, deshalb hab ich dann irgendwann praktisch nochmal von vorn angefangen: erst - wie harpi beschrieben hat - ganze Akkorde eingesetzt (Zeitlupentempo), dann mit geschlossenen Augen, dann die zerlegten Akkorde (wieder Zeitlupentempo), dann wieder mit geschlossenen Augen und dann nur die Übergänge geübt. Und irgendwann lief es dann wie von allein, auch schneller. Wenn ich allerdings das Stück eine Weile nicht gespielt habe, hapert es wieder an den gleichen Stellen wie vorher. Damit ich deshalb nicht gleich gefrustet bin, spiele ich immer den Triolenteil ein paar Mal, bevor ich das Stück von vorn spiele, das hilft gegen das Gefühl "Oh Mist, jetzt kommt gleich der schnelle Teil, der klappt bestimmt wieder nicht" (Mach ich auch beim Herbstwalzer von Stefanie Bieber so, da ist ja auch so ein schneller Teil dabei). Auch wenn sich das erstmal nach viel dröger Arbeit anhört, man kann tatsächlich auch die ganzen Akkorde und das Spielen mit geschlossenen Augen genießen, wenn man sich nicht damit stresst, "jetzt doch aber endlich mal im Originaltempo, verdammt nochmal" spielen zu müssen. Eines Tages hab ich mich dann an die Harfe gesetzt und die Finger liefen von ganz allein, ich musste nichts denken und konnte sogar akzentuieren, dieses Gefühl ist die ganze Vorabeit wert finde ich. Vor allem: Hab Spaß dabei!

LG Mainzelwölfchen

[ysa]

der triolenteil in dem stück ist sauschwer, wenn du nicht gerade ein superlahmes tempo spielst. ich krieg das auch nicht hin. ich hab schonmal die mittlere note der triolen weggelassen und nur - sind das dann achtel? - achtel gespielt.

[merit]

Die Frage hat noch keiner gestellt, und wahrscheinlich ist es selbstverständlich - aber haben BeLinda und alle, die Schwierigkeiten mit den Triolen hatten, diese mal nur mit der rechten Hand geübt, bis sie klappen?

Falls nicht: Ich empfehle ca. 2 Wochen lang jeden Tag 10 mal, auf Metronom mit steigerndem Tempo auf jedes Mal so, daß man es gerade noch packt, und am Schluß noch einmal langsam und intensiv.

Die erworbenen Fähigkeiten kann man dann bei ganz vielen anderen Gelegenheiten noch gut gebrauchen, es lohnt also doppelt.

Herzliche Grüße, Merit Zloch

[BeLinda]

Danke für eure zahlreichen Antworten und Tips!

@ Susanne: Danke, das beruhigt mich ja etwas :) Ich denke ja immer noch ich krieg's nicht geregelt

@ harpi: ist das nicht geschlossen üben was du meinst, oder hab ich dich jetzt falsch verstanden? Also das hab ich schon probiert in dem Übergang, führt aber leider auch nicht zum Erfolg.
Metronom immer ein wenig höher stellen mache ich schon länger, aber ich komme eben einfach nicht über 95 hinaus. Das ist aber zu langsam für den Rest des Stückes :( Es geht halt bis zu einem gewissen Punkt, und da fühle ich mich auch sicher und spiele den Triolenteil locker - aber über diesen Punkt komme ich anscheinend nicht mehr hinaus.

@Mainzelwölfchen: Puh, es tut ja irgendwie gut zu hören, dass viele diesen Teil offenbar als schwierig empfinden.
Also gaaaanz langsam, geschlossen, dann ohne hinsehen.... hab ich leider schon durch. Wie in der Antwort an harpi schon gesagt: über einen gewissen Punkt mit der Schnelligkeit komme ich nicht hinaus wie es aussieht.
Was du da beschreibst, das "versammt nochmal endlich im Originaltempo spielen zu müssen" .... da finde ich mich gut wieder. Ich glaube ich mache mir selbst auch sehr viel Druck.
Beim Hersbstwalzer von Stefanie Bieber hab ich bei dem schnellen Teil in der Tat das gleiche Phänomen Aber den pack ich derweil besser.

@ysa: Es ist wirklich gemein oder?

@merit: Ja, hat sie :) Meine Lehrerin hatte mir das damals gleich zu Anfang empfohlen. Es fällt mir insgesamt leichter nur rechte Hand zu spielen (klar) und es wird auch ein wenig besser mit dem Tempo, wirklich flüssig aber auch nicht auf über 95.
Vielleicht probiere ich das einfach nochmal, also quasi "Back to the roots" *seufz*

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Ich glaube mich fuchst das gerade einfach so, weil ich (für mein Verständnis) eigentlich schon anspruchsvollere Sachen spiele aber diese olle Stelle einfach nicht gehen will. Insgesamt habe ich oft Schwierigkeiten wenn es sehr schnell wird, ich neige dann dazu in der Hand zu verkrampfen - und ich glaub auch im Kopf irgendwie vor lauter "okay okay, jetzt wird's schwierig.".

[Mainzelwölfchen]

Ich glaube mich fuchst das gerade einfach so, weil ich (für mein Verständnis) eigentlich schon anspruchsvollere Sachen spiele aber diese olle Stelle einfach nicht gehen will.

Hah, das kenn ich nur zu gut, da könnt ich ausrasten

neige dann dazu in der Hand zu verkrampfen

Das Problem hatte und habe ich manchmal noch beim Herbstwalzer, meine Lehrerin hat erzählt, dass sie das auch kennt, da hilft nur weiter üben (rechts allein) . Ich schüttel meine Hand dann zwischendurch immer gezielt aus (wie die 1. Klässler, wenn sie Schreibübungen machen ), danach gehts meistens besser.

ich glaub auch im Kopf irgendwie vor lauter "okay okay, jetzt wird's schwierig.".

Mein neuster Trick: Ich beschließe einfach, dass das meine Lieblingsstelle wird und versuche sie besonders schön zu spielen (in langsamem Tempo). Es ist kaum zu glauben, was man sich alles einreden kann! Wenn ich allein spiele und keine Rücksicht wegen des Tempos nehmen muss, mache ich vor diesen schnellen Stellen bewusst eine ganz kleine Atempause (evtl. Augen zu) und stürze mich dann rein. Das Atmen hat auch den guten Nebeneffekt, dass die Fingermuskeln genug Sauerstoff haben. Wenn man unbewusst schon vorher "die Luft anhält" vor lauter Angst vor der schwierigen Stelle, ist klar, dass die Finger schneller verkrampfen. Bin kein Sportmediziner, aber bewusstes Atmen hilft ganz oft.

LG Mainzelwölfchen

[Barbara]

Woran es auch manchmal liegen kann: Der Fingersatz. Probiere an den Stellen, wo es hängt, einfach mal einen anderen Fingersatz aus; das kann manchmal Wunder wirken. Vielleicht liegt dir der angegebene Fingersatz einfach nicht? Oder es gibt einen, der besser zu deinen Fingern passt.

Ein weiteres "Hilfsmittel": Liegenlassen. Einfach mal ein halbes Jahr oder vielleicht auch nur einen Monat das Stück nicht spielen. In der Zeit lösen sich auch manche Knoten im Hirn oder in den Fingern, und wenn man sich dann wieder dran setzt (ohne große Erwartungshaltung, man hat es ja schließlich lange nicht geübt!), läuft manches dann einfacher. Ist natürlich nicht einfach, loszulassen, man möchte es ja jetzt können. Kann aber helfen, und wenn man die Zeit hat, sollte man sie sich nehmen.

[BeLinda]

@ Mainzelwölfchen: du ich glaub wir beide können uns gut zusammen tun
Meine Lehrerin malt mir immer große Herzen an schwierige Stellen und sagt auch ich soll sie mit Genuss spielen :)
Und Luftanhalten wenns schwer wird? Iiiiiich???? Nein Ich male mir dann kleine Herzchen davor und weiß das ich da bewusst ausatme, dann klappt es tatsächlich besser und man wird lockerer. Gibt schon schöne kleine Tricks manchmal.

@ Barbara: An sich hast du völlig Recht, sowohl was die Fingersätze angeht als auch das "einfach mal liegen lassen".
Bei dem speziellen Teil jetzt geht aber nur der Fingersatz, daran liegt es auch denke ich nicht. Liegen gelassen hab ich das Stück schonmal 4 Wochen vorher, hat aber leider noch nicht geholfen Na mal sehen wie das weiter geht *seufz*