Gabriel hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2020, 17:05Wenn du einen Fachbegriff hast, nur her damit!Der Juergen hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2020, 14:47Hehehe, ob das wohl ein Saitenhieb auf meine Pedanterie bei der Begriffswahl ist?
Wir wollen uns unter den Harfenbauern eh' mal auf eine einheitliche Sprache (Begriffe) einigen. Das der eine weiß was der andere meint auch Kunden gegenüber.
Das finde ich ja mal richtig gut!
Ich plane ohnehin ein Glossar für harfenbauliche Fachbegriffe, das über das im Berliner Museumskatalog HARFEN (den du ja seit einiger Zeit auch hast) deutlich hinausgehen soll.
Also:
Mir selbst ist kein allgemeingültiger feststehender Begriff für diese kleinen Teile bekannt.
Aber: Ösen sind es definitiv nicht!
In meinen Augen träfe es der Begriff Hülsen ziemlich genau, sie sehen übrigens den Aderendhülsen aus der Elektroinstallation nicht unähnlich.
Ausführlich beschreibend wären es »Saitendurchführungshülsen« (in Warenkatalogen etc.).
Im bereits eindeutigen Kontext dann einfach »Hülsen« oder »Saitenhülsen«.
Die »äußere Stegleiste« (oder »oberer Saitensteg« nach dem Glossar des HARFEN-Kataloges) bedarf in meinen Augen keiner weiteren Lokalisierung »mittleren«, denn es gibt bei einreihigen diatonischen (und einreihig chromatischen) Harfen nur eine davon, und die ist in den allermeisten Fällen in der Mitte.
Allgemein heißen diese Leisten in der Fachsprache »Saitenanhängeleisten« oder »Saitenaufhängeleisten«. Bei mit Leder bespannten Harfenresonatoren (Korpussen) ist das sehr viel deutlicher, denn unter der Resonanzdecke befindet sich die Leiste, an der die Saiten angehängt sind.
Mir wichtig wäre noch eine Festlegung auf den Begriff »Sattelstifte« aus dem einfachen Grund, dass man bei Lauten mit Griffbrett die Saitenauflage in der Nähe der Stimmmechaniken meist als »Sattel« bezeichnet. Der Steg, der zur Schwingungsübertragung auf die Klangdecke dient, befindet sich auf der anderen Seite. Deswegen empfinde ich das Wort »Stegstift« als nicht passend.