Corona und Harfe

Du hast etwas schönes, ärgerliches, spannendes, trauriges mit deiner Harfe erlebt? Erzähl uns davon.
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Tinka Bell
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Corona und Harfe

Beitrag von Tinka Bell »

Mich würde wirklich mal interessieren, bei wem Corona in Bezug auf das Harfenspiel eine deutliche Veränderung ausgelöst hat.

Als die Beschränkungen kamen - eigentlich war es ja hier kein wirklicher Lockdown - habe ich gedacht: "Na ja, jetzt hast du Zeit, einfach zu improvisieren und musst nichts unbedingt üben" Auch mal schön - nur so drauf los ohne Programm.
Aber irgendwie bin ich bis jetzt nicht wirklich aus dieser Phase herausgekommen. Sämtliche Noten liegen so ziemlich unangetastet in der Ecke. Aber ich improvisiere nach wie vor viel und mir fallen auch immer wieder neue Sachen ein. Aber andererseits dadurch, dass ich keine eigenen Noten aufschreiben kann, bin ich ebenfalls etwas unmotiviert. Ich habe zwar nun endlich jemanden gefunden, aber diese Person muss sich auch erst mal einarbeiten und möchte das über ein Notenprogramm machen. Ich hoffe, dass das bald gelingt und das Ganze dann flüssiger läuft. Denn so habe ich das Gefühl, dass alles irgendwie immer wieder im Sande verläuft und nichts bleibt, außer eine Idee........
Ich freue mich, wenn die Dame, von der ich meine letzte Harfe gekauft habe, in Tränen ausbricht, weil ich ihr etwas von mir per Handy geschickt habe. Ich hatte mit so einem Feedback wirklich gar nicht gerechnet!
Und dann merke ich, dass sich das alles auch lohnt. Es macht Freude - mir und anderen! Und grade letzteres scheint mir wichtig zu sein und macht mich glücklicher, als ich gedacht hatte.
Nun wäre ich aber auf eure Erfahrungen gespannt: Bei wem hat Corona auch eine deutliche Veränderung - vielleicht in der Motivation oder was auch immer - hervorgerufen?
Ich weiß, dass es für viele auch finanzielle Einbußen hatte und hat - ganz klar. Das ist noch eine andere und natürlich härtere Seite der Medaille.
Direkt aus dem Kopf auf die Saiten, ganz ohne Kopfnuss :_grin_: - Entspannung pur!
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Maira
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von Maira »

Ich habe bemerkt daß ich wohl am Besten beim Noten schreiben / arrangieren aufgehoben bin.
Harfe spielen ist richtig gut, aber wenn ich Klassiker für Harfe umschreibe, ob nun für eine oder für Harfenklasse,
das macht richtig Spaß. Und wenn die das dann auch noch spielen.... schaun wir mal, nächstes Jahr weiss ich mehr.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
Azurit
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von Azurit »

Ich bin am Anfang halt voll in ein Loch gefallen, alle Gigs fiehlen aus und die Aufnahmeprüfungen wurden verschoben...ich hatte plötzlich ganz sehr den Drang, komplett an eigenen Projekten zu arbeiten, aber auf die Prüfungen musste sich ja trotzdem vorbereitet werden. :_wink_:
Nachdem ich aus diesem Loch raus war, ging es echt super und ich habe, bis auf einen kleinen Spaziergang, den ganzen Tag geübt. :_grin_: :_grin_: Immer. Das wurde noch mehr mein Tagesinhalt als sonst :_grin_: :_grin_: :_grin_:
Das mag jetzt vielleicht bisschen dick aufgetragen klingen, aber es war eben halt einfach genau so! :_grin_: :_grin_: Und am Ende hab ich die online stattfindende Aufnahmeprüfung bestanden!! :_cheesy_: :_cheesy_: :_cheesy_: Dank Corona war sie viel später und teilweise sogar leichter bzw nicht so streng. Also das ganze hat meinen Lebensweg doch sehr krass beeinflusst :_grin_:
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von Harfenjule »

Bei mir hat es höchstens zu noch weniger Motivation geführt... zum einen, weil ich - außer in den ersten drei Wochen - jeden Tag ins Büro muss und dort so dermaßen viel zu tun ist, dass ich abends ziemlich ausgelaugt bin (ich arbeite offiziell momentan eigentlich nur 80%, habe aber trotz oder vielleicht auch wegen Corona etliche Überstunden gemacht, weil sonst die Arbeit einfach nicht zu bewältigen ist), darüber hinaus kostet auch mein Fernstudium Zeit und Energie; zum anderen, weil ich nicht wüsste, was oder wofür ich üben/spielen sollte.
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von Annea »

Durch Corona habe ich wochenlang sehr viel zuhause gearbeitet - mit Laptop im Wohnzimmer, nur drei Meter von der Harfe entfernt und ohne die üblichen anderthalb Stunden Fahrtzeit am Tag. Dadurch hatte ich viel mehr Zeit und auch Gelegenheit zum Harfespielen. Inzwischen fahre ich zwar wieder regelmäßig ins Büro, aber ich spiele trotzdem öfter Harfe als vor Corona - und hoffe, es gelingt mir, diese gute Gewohnheit beizubehalten.
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von ida »

In dieser schwierigen, merkwürdigen Zeit waren meine Harfen ein großer Trost für mich und sie sind es auch immer noch. Ich habe mehr und anders als sonst gespielt und den online Unterricht für mich entdeckt, hier vor allem Rachel Hairs wöchentliche Clinics zu von ihr arrangierten Tunes. Ich bin davon jedesmal neu begeistert. Tja, also das war doch recht überraschend für mich, bin ja eher altmodisch und mit löcherigem Netz ausgestattet, Provinz eben. Und alles begann mit dem online Edinburgh Harp Festival.
Wunderbarer Weise ergab es sich, dass wir während des Lock Downs meine gerade fertig gewordene große Alina von Detlef abholen konnten, über leere Autobahnen, ein seltsames Abenteuer.
Das hat die Lust am Spiel gleich verdreifacht.
Ich habe auch viel gekocht, gebacken, gestrickt, Zeit mit unseren zahlreichen Tieren verbracht und anderweitig gearbeitet. Meine Harfen waren aber tatsächlich meine wichtigste Quelle des Trostes und der Freude.
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mygga
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von mygga »

Harfenjule hat geschrieben: Mi 26. Aug 2020, 23:57 Bei mir hat es höchstens zu noch weniger Motivation geführt... zum einen, weil ich - außer in den ersten drei Wochen - jeden Tag ins Büro muss und dort so dermaßen viel zu tun ist, dass ich abends ziemlich ausgelaugt bin (ich arbeite offiziell momentan eigentlich nur 80%, habe aber trotz oder vielleicht auch wegen Corona etliche Überstunden gemacht, weil sonst die Arbeit einfach nicht zu bewältigen ist),
Das ist bei uns genauso. Ich könnte momentan locker zwei Wochen nicht zur Arbeit erscheinen... Das Frustrierende: fertig wird es trotzdem nicht, nicht mal weniger...

Ich spiele im Moment weniger, weil ich nicht riskieren kann, dass durch das Harfespielen das Begreifen der ganzen mistigen Situation losgetreten wird. Dann wäre ich handlungsunfähig, halte mich eh gerade so im gelben Bereich. Lieber denken, weniger spielen...
Wo Sprache keine Worte hat, fängt die Musik erst an. (M.W.)
Spotlight
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von Spotlight »

Azurit hat geschrieben: Mi 26. Aug 2020, 23:53 Ich bin am Anfang halt voll in ein Loch gefallen, alle Gigs fiehlen aus und die Aufnahmeprüfungen wurden verschoben...ich hatte plötzlich ganz sehr den Drang, komplett an eigenen Projekten zu arbeiten, aber auf die Prüfungen musste sich ja trotzdem vorbereitet werden. :_wink_:
Nachdem ich aus diesem Loch raus war, ging es echt super und ich habe, bis auf einen kleinen Spaziergang, den ganzen Tag geübt. :_grin_: :_grin_: Immer. Das wurde noch mehr mein Tagesinhalt als sonst :_grin_: :_grin_: :_grin_:
Das mag jetzt vielleicht bisschen dick aufgetragen klingen, aber es war eben halt einfach genau so! :_grin_: :_grin_: Und am Ende hab ich die online stattfindende Aufnahmeprüfung bestanden!! :_cheesy_: :_cheesy_: :_cheesy_: Dank Corona war sie viel später und teilweise sogar leichter bzw nicht so streng. Also das ganze hat meinen Lebensweg doch sehr krass beeinflusst :_grin_:
Herzlichen Glückwunsch. Wirst Du nun in Frankreich Harfe studieren oder wohin verschlägt es Dich? Viel Spaß beim Studium!
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Der Juergen
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von Der Juergen »

Ich platziere das mal hier im Thread, weil es ja im »Worst case« eventuell (hoffentlich nicht!) die größten Harfenveranstaltungen und auch mindestens einen Klangwerkstatt-Baukurs beträfe.

Drei hessische Jugendherbergen werden (unter anderem) wegen der »Corona«-Einbußen zum Jahresende 2020 geschlossen. :_cry_:
Lest aber selbst, ein kleines bisschen mehr erfährt man noch in den verlinkten aktuellen Media-Dateien (Audio und Video).

www.hessenschau.de/gesellschaft/corona- ... n-102.html
#HarpistsForFuturewww.harfenzeit.dewww.harfenbaukurs.de • harfenwinter.de • harfensommer.de • harfenmai.de
Das Ziel ist das Ziel.
Jürgen Steiner
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von Azurit »

Spotlight hat geschrieben: Mo 31. Aug 2020, 14:56
Azurit hat geschrieben: Mi 26. Aug 2020, 23:53 Ich bin am Anfang halt voll in ein Loch gefallen, alle Gigs fiehlen aus und die Aufnahmeprüfungen wurden verschoben...ich hatte plötzlich ganz sehr den Drang, komplett an eigenen Projekten zu arbeiten, aber auf die Prüfungen musste sich ja trotzdem vorbereitet werden. :_wink_:
Nachdem ich aus diesem Loch raus war, ging es echt super und ich habe, bis auf einen kleinen Spaziergang, den ganzen Tag geübt. :_grin_: :_grin_: Immer. Das wurde noch mehr mein Tagesinhalt als sonst :_grin_: :_grin_: :_grin_:
Das mag jetzt vielleicht bisschen dick aufgetragen klingen, aber es war eben halt einfach genau so! :_grin_: :_grin_: Und am Ende hab ich die online stattfindende Aufnahmeprüfung bestanden!! :_cheesy_: :_cheesy_: :_cheesy_: Dank Corona war sie viel später und teilweise sogar leichter bzw nicht so streng. Also das ganze hat meinen Lebensweg doch sehr krass beeinflusst :_grin_:
Herzlichen Glückwunsch. Wirst Du nun in Frankreich Harfe studieren oder wohin verschlägt es Dich? Viel Spaß beim Studium!
Ich weiß zwar grad im Moment nicht, wer sich hinter "Spotlight" verbirgt (mir kommt es so vor, als wüsste ich das eigentlich und komme nur gerade nicht drauf...) aber mich überrascht gerade, dass du wegen Frankreich fragst! Das ist ja echt schon ziemlich lange her...aber ja, deswegen hab ich mich im Forum angemeldet und das stand auf jeden Fall damals als erstes auf meiner Liste an Musikstudiengängen, die man auf der Harfe machen kann und die NICHT klassisch sind. Ich hatte das einige Zeit vor, zu machen, aber dann bin ich irgendwie von Folk zu Pop und von da zu Jazz gekommen. Und dort bin ich quasi geblieben🧡 und werde ab dem nächsten WS Jazzharfe an der HFMTM Hannover studieren. :_cheesy_: :_cheesy_: Mir fehlt grad echt dein reeller Name, aber cool, dass wir uns schon so lange kennen :_cheesy_:
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