Trend zur Zweitharfe, von der Hakenharfe zur Pedalharfe

Du hast etwas schönes, ärgerliches, spannendes, trauriges mit deiner Harfe erlebt? Erzähl uns davon.
Saitinchen
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Meine Harfe(n): Die Bernsteinharfe, Doppelpedalharfe mit 47 Saiten sowie eine
Einfachpedalharfe, beide aus der Werkstatt von Harfenbaumeister Alexander Riedel.

Lyon & Healy Troubadour (1973)

Re: Trend zur Zweitharfe, von der Hakenharfe zur Pedalharfe

Beitrag von Saitinchen »

Liebe Quitte,
ein herzliches Moin aus Norddeutschland. Zu Deiner Eingangsfrage möchte ich Dir von meiner Erfahrung berichten. Ich habe mir lang langer Recherche und etlichen Anspielen von Instrumenten beom Harfenbaumeister Riedel eine DPH bauen lassen nach meinen Vorstellungen. Das Instrument ist ein Traum!
Aber ich will sie nicht transportieren, obwohl sie mit ca. 36 lg recht leicht ist.
Mein Mann und ich spielen einmal im Monat in unsere Kirche zum Gottesdienst, da braucht es etwas Robusteres, Transportfähiges.
Deshalb habe ich mir eine Einfachpedalharfe von Riedel bauen lassen. Sie ist so leicht, dass ich ich transportieren kann. Auf Darmsaiten habe ich verzichtet. Und ich habe festgestellt, dass ich mit der Einfachpedalharfe alles spielen kann. In über zwei Jahren hatte ich nur einmal eine Situation, wo ich mit der Tonart und dem Notensatz wirklich nicht klargekommen bin. Lag aber auch an meinen limitierten Fähigkeiten.
Langer Rede kurzer Sinn: meine Einfachpedalharfe hat 12 Gigs pro Jahr, meine Doppelpedalharfe hat null Gigs pro Jahr. Einfach aus Gründen der Praktikabilität.
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Die Quitte
schon länger da
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Meine Harfe(n): Ich spiele auf einer Aoyama 130 aus dem Harfenland, genannt "Baby".

Re: Trend zur Zweitharfe, von der Hakenharfe zur Pedalharfe

Beitrag von Die Quitte »

Danke für all Eure Eindrücke. Es wird Zeit, dass ich ein Update gebe, denn ich habe eine zweite Harfe :_smile_:

Meine Hakenharfe ist eine Aoyama, die mir aus dem Hause Pinder "ferndiagnostiziert" worden war (in einem ganz und gar erfreulichen Telefonat mit der Juniorchefin). Ich hatte sie erst nur gemietet, es war aber relativ schnell klar, dass ich das Instrument nicht mehr hergeben werde. Nach Euren Hinweisen und denen meiner Lehrerin habe ich mir Zeit gelassen, war aber zu allererst wieder bei Familie Pinder aufgrund dieser ersten, total passenden Erfahrungen. Wie sich herausgestellt hat, bin ich einfach mit Aoyama vollends glücklich zu machen.
Bei meinem Besuch wurde mir ein Orpheus "Jahreswagen" vorgestellt, und es war wieder so eine "Arsch - Eimer" Passung. Auf dem Heimweg habe ich mir das Ganze noch rationalisiert und gewartet, bis ich meine Fühler weiter ausstrecken konnte. Frau Pinder (sen.) hat offensichtlich gleich verstanden, dass das Insturment sein Zuhause gefunden hat und mir freundlicherweise die Harfe zurückgehalten. Ich habe dann im Laufe des Jahres noch weitere Harfen getestet und - entgegen den klaren Vorlieben meiner Lehrerin - sehr eindeutig gespürt (in den Fingerspitzen), dass es die Aoyama wird.

Auf dem Konto rollen jetzt tumbleweeds, denn seit zwei Wochen steht spontan eine Doppelpedalharfe in meinem Zimmer. Ich kann die Finger nicht davon lassen! Diese Darmsaiten sind ein solcher Traaaum! Mir ist jetzt noch viel klarer, was ich alles zu lernen habe. Insofern - ich gehe mal zurück zum Üben.

Für alle späteren Anfänger, die sich dieselbe Frage stellen wie ich am Anfang vom Jahr: Ja, unbedingt mehrere Harfen testen, aber das Bauchgefühl, wenn es sehr laut ist, nicht ignorieren. Es kann wirklich die erste Harfe sein, die ihr in die Finger bekommt.

Danke an alle!
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