Ich denke, der Knackpunkt der Ausgangsfrage ist dieser:
Es ist nicht gottgegeben, dass die Hakenharfe in es-Dur gestimmt wird. Es gibt genug Harfen (ohne Haken) die in C-Dur gestimmt sind. Dies hat für Anfänger, die neu in der Musikwelt sind, den großen Vorteil dass die Notation keine "verwirrenden" Vorzeichen hat.
Erst der Wunsch, komplexere Stücke in anderen Tonarten zu spielen, macht es notwendig, die Harfe mit Klappen auszurüsten. Es gibt genug Harfen, die nicht voll beklappt sind, um bestimmte Tonarten spielen zu können, z.B. nur F und H-Saite mit Grundstimmung in F-Dur. Es ist deshalb naheliegend, die vollbeklappte Harfe in es zu stimmen, um von bbb bis #### die mit dieser Harfe gängigsten Tonarten zu spielen, aber selbst das ist kein Naturgesetz. Es gibt Gründe, die vollbeklappte Harfe ggf. auch anders zu stimmen. Man könnte sie auch in as-Dur stimmen, um bbbb bis ### spielen zu können. Und ja, es gibt Harfenspieler, die das machen (oder zumindest eine zeitlang gemacht haben). Dies setzt aber immer vorraus, dass man entscheiden kann, was man will. Also eher nicht der Harfenanfänger.
Deshalb würde ich nicht sagen, dass Anfänger mit es-Dur anfangen sollten, C-Dur mit einer in C-Dur gestimmten Harfe hat eben historisch bedingt den oben angesprochenen Vorteil der fehlenden Vorzeichen. Erst mit dem Einstieg in die Musiktheorie wird es-Dur zunehmend als Grundtonart sinnvoll.
Ich kenne auch Spieler der chromatischen Tripelharfe (die mit drei Saitenebenen), die die äußere Ebene in G-Dur stimmt, weil das eine häufige Tonart ist und das Spielen dieser Tonart dann einfacher ist.
Grüße,
Sebastian
C-Dur?
- bastian
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Re: C-Dur?
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Re: C-Dur?
Klar, man kann die Harfe stimmen wie man lustig ist.
Ich hatte schon mal eine Harfe, von Norbert Maier in Ab gebaut, in den Fingern.
Das mit den Vorzeichen ist jetzt auch nicht wild, die Kids akzeptieren das, einfach weil es so ist.
Und wenn der Unterricht so aufgebaut ist daß immer mal ein B weg- und später ein # dazu kommt,
dann ist das auch kein Problem.
Bislang einzig die Aussage von Andreas Wehrenfennig macht Sinn:
Wenn man Musiktheorie im Klassenverbund unterrichtet, wobei verschiedene Instrumente dabei sind,
dann macht es Sinn mit C Dur anzufangen.
Ich unterrichte nur Harfe ( in Eb ) und Blockflöte ( in C ).
Ich hatte schon mal eine Harfe, von Norbert Maier in Ab gebaut, in den Fingern.
Das mit den Vorzeichen ist jetzt auch nicht wild, die Kids akzeptieren das, einfach weil es so ist.
Und wenn der Unterricht so aufgebaut ist daß immer mal ein B weg- und später ein # dazu kommt,
dann ist das auch kein Problem.
Bislang einzig die Aussage von Andreas Wehrenfennig macht Sinn:
Wenn man Musiktheorie im Klassenverbund unterrichtet, wobei verschiedene Instrumente dabei sind,
dann macht es Sinn mit C Dur anzufangen.
Ich unterrichte nur Harfe ( in Eb ) und Blockflöte ( in C ).
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
Aber ich mach das wirklich.