(Nebenbei bemerkt wäre die Kritik aus dem Klassik-Lager sicherlich auch nicht ohne, wenn jemand auf die Idee käme, eine "Folk Harp Academy" zu gründen ("Referenzen? Zeugnisse?? Dürfen die das?!?").)

Ich bin kein Freund von Musikwettbewerben, obwohl ich die Preise, die ich bei zwei nicht-klassischen Wettbewerben gewonnen habe, auch nicht wieder zurückgeben werde. Eine gute Lehrerin oder ein guter Lehrer wissen, dass das nur ein Teil der musikalischen Welt ist.
Auf der einen Seite steht die Klassik-Welt mit ihrem Leistungsdruck und der gleichsam unvermeidlichen Auslese (n. b. französisch: "élimination"), bei der nicht immer die musikalischeren Kandidaten weiter kommen. Oft spielen nicht-musikalische bzw. wirtschaftliche Kriterien eine größere Rolle als Begabung und Motivation. In dieser Umgebung das "Musikantische" zu lernen, das, was der Musik das Leben einhaucht, ist reine Glückssache.
Auf der anderen Seite steht die Folk-Welt, selbstbestimmt und ohne Leistungsdruck, wo man sich allzu oft vom Wohlklang der eigenen Harfe betören lässt und am Ende genauso im eigenen Saft zu schmoren droht wie die "Klassiker", die als Gegenbild aufgebaut werden, nein, so will ich bloß nicht sein! Als würde man dort überhaupt reingelassen. In dieser Umgebung eine solide Technik zu lernen und einen Überblick über verschiedene Musikstile und -epochen zu bekommen, ist reine Glückssache.
Ich hoffe, dass diese beiden Extreme ein bisschen mehr zusammenfinden. Wir arbeiten dran...
Gruß,
Ralf