Huhu,
ich habe ziemlich genau 10 Jahre Larp gemacht. Und zwar sehr aktiv, im Sommer fast jedes Wochenende, als SC, NSC und als Spielleitung, große Cons, kleine Larpies und das in allen Himmelsrichtungen.
Ich habe vor 7 Jahren damit aufgehört und seit dem nie wieder ein Larp besucht.
Was man dort findet sind neben ein paar Spinnern vor allem eine Menge sehr kreative Menschen mit ausschweifender Phantasie, tollen Ideen, schönen Kostümen und kunstvollem Styling, die offen und freundlich sind und gerne jeden in das Spiel einbeziehen, ganz egal ob Neuling oder alter Hase. Als Newbie braucht man sich also gar keine Sorgen zu machen, man wird sofort freundlich aufgenommen.
Allerdings ist ein Larp in erster Linie die Belebung einer Phantasie-Welt und bei den meisten Larps geht es um das Spielen eines Plotts, Lösen eines Problems oder Rätsels oder dem Sieg in einer Schlacht. Auch bei Regen. Dabei kann eine Harfe ziemlich hinderlich und vor allem zu zerbrechlich und wertvoll sein. Wirklich unschön wenn sich 20 brüllende Orks mit Äxten auf einen Werfen wenn man im Wald Harfe spielt und man denen erst nachher erklären kann, dass die Harfe NICHT aus Schaumstoff war.
Was ich damit sagen will ist, wenn man plant seine geliebte wertvolle Harfe mit auf ein Con zu nehmen, dann sollte man sich am besten vorher vergewissern, dass auch Raum dafür ist. Sprich, man hat einen offiziellen Auftritt in der Taverne oder beschallt beim Hofhaltungscon den Adel oder ähnliches. Gut ist es auch, wenn man vorher mit der Spielleitung abklärt, dass man einen sicheren trockenen Ort für die Harfe hat wenn man mal gerade nicht spielt. Ein Platz, der "out time" ist und somit nicht von irgendwelchen Monstern überfallen wird oder wo "gediebt" werden könnte. Denn die normalen Zimmer oder Zelte sind für gewöhnlich 24h "in time", also im Spiel.
Will man die Harfe wirklich in das Spiel einbeziehen, empfiehlt es sich meiner Meinung nach, sich eine günstige Harfenattrape/Mini-Pakistani zuzulegen, evtl. sogar ein Ding, das konstruiert ist wie die im Larp üblichen Polsterwaffen (dann kann man allerdings nicht drauf spielen sondern nur damit zuschlagen ;-)). Beispiel: Laut einigen Larp-Regelwerken können Barden z.B. mit Musik heilen. In der Praxis sieht das dann so aus, dass dem Barden auch mal mitten in der Schlacht Verwundete vor die Füße gezerrt werden, die er dann mit einem Lied heilt. Mitten in der Schlacht ist es sicherlich am schönsten und spannenstens aber mit meiner guten Harfe würde ich mich da niemals aufhalten!!!
Fazit: Wenn die Harfe mit aufs Larp soll, unbedingt vorher die Bedingungen checken, damit man nicht nachher im wahrsten Sinne des Wortes mit der Harfe im Regen steht.
Ich bleibe auf dem Teppich meiner Möglichkeiten und bringe ihm das Fliegen bei.