peorth hat geschrieben:Naja, zurück zum Thema (irre, dass es die Käseharfe wirklich gibt!):
Wenn man ein ganz gutes Instrument hat, braucht man dann unbedingt irgendwann noch ein besseres? Wenn ich z.B. eine 2000 Euro Harfe habe (für den Preis sollte man doch wirklich was erwarten können), muss dann auch die 4000 Euro Harfe kommen und dann die 6000 Euro Harfe und am Ende vielleicht noch teurer? Ich spreche jetzt nicht von Pedalharfen, nur von Hakenharfen.
Bei Hakenharfen kenne ich das so, dass die "ganz Gute" den Wunsch nach der besseren nicht vollständig ausschliessen kann - was aber möglicherweise mit der grundsätzlichen Begrenztheit des Instruments zusammenhängen kann. Häufig hat man ja nicht alle gewünschten Eigenschaften (starke, aber nicht wummernde Bässe - und genügend davon ;-), runde Mittellage, weder klirrige, knallige noch dünne Höhe etc.) beisammen in einem Instrument.
Bei meinen anderen Harfen (nicht Pedal! - by the way : macht es noch Sinn, dass dieser Thread bei den Pedalharfen steht?) kenne ich es, dass die "sehr Gute" nur noch den Wunsch nach der "Anderen" nicht auflösen kann:
- Habe eine wunderschöne gotische Wartburg von Frank Sievert, die gut eingespielt ist und sehr, sehr schöne Dinge tut. Die ist allerdings eher "dick" bespannt. Da denke ich dann ab und zu an einer leichter gebauten Nürnberg mit leichteren Saiten herum.
- Bei meinen chromatischen habe ich "richtig sehr gute", insbesondere die grosse italienische Tripelharfe. Das war die richtige Entscheidung. Da denke ich seit Jahren nicht über was anderes nach, bloss darüber, mehr Zeit zum Spielen und Üben haben zu wollen. Also irgendwann und irgendwomit lassen sich die Wünsche nach "mehr" schon auch stillen.
Schlussendlich möchte ich aber anmerken, dass es bei der Frage nicht nur um eine "abstrakte Grundsatzfrage" handelt, sondern es auch eine sehr persönliche Komponente gibt: Handelt es sich um einen Menschen, der aus dem, was er hat, Viel und Kreatives zu machen versucht und versteht, und der Workarounds für "Unzulänglichkeiten" sucht und findet? Oder handelt es sich um einen Menschen, bei dem der Wunsch nach "mehr" ohnehin sehr ausgeprägt ist und der sich mit "Imperfektionen" nicht abfinden mag? Je nach Ausprägung der Merkmale wird er sich da unterschiedlich verhalten.
Wohlgemerkt: Wir reden hier ja schon über eine "grundsätzlich akzeptable " Klasse von Instrumenten.
Nur durch Harfe spielen lernt man Harfe spielen. (Aristoteles)