Harfe für Blinde

[Auryn]

Immer gerne! :) So ein Buch wäre wirklich mal etwas. Es gibt leider nicht viel Literatur dazu.
Ein leider nicht gerade kleines Problem ist auch, dass sich Blinde gerne in ihren Kreisen verschanzen. Wenn dann jemand hört, dass man als Blinder selbstständig am Computer arbeiten kann, gucken immer alle ganz fragend, obwohl dies schon seit DOS Zeite möglich ist.

Übrigens betreibe ich selber ein online Magazin, das speziell auf blinde und sehbehinderte Musiker abzielt.
Die Idee dahinter war, dieses Thema ein wenig mehr an die Öffentlichkeit zu tragen und anderen zu helfen, damit nicht jeder wieder das Rad neu erfinden muss.
Kannst ja mal reinschauen.
http://aurisono.de

Dort findest du auch meine Mail Adresse für weitere Fragen.
Wo finde ich im Forum diesen Arbeitskreis, von dem du geschrieben hast?

Viele Grüße,

Maik

[lillyfee]

Lieber Maik,

war gerade auf aurisono. Wooow.......!
Werde ich mir heute Abend mal mit technischer Verstärkung genauer anschauen.
Vielen Dank für diesen tollen link!
Für mich ist der Bereich zu einem ganz spannenden Thema geworden.
Nicht nur High- Tech und Computer/ software, sondern auch der Bereich der Traditionen, der alten Schulen. Lehren und Lernen nach dem (absoluten) Gehör, Braille Notenschrift und natürlich die " Hardware", unsere Harfen , nicht zu vergessen.



Es grüßt Dich herzlich
Lillyfee

[lillyfee]

Liebe Sally,

als ich gestern in meinen Mail-Account sah, öffnete sich ein langer und sehr herzlicher Brief von Fiona Kyle. Feinfühlig hat sie darin beschrieben, wie Ihre Arbeit mit der Harfe stattfindet und wo präzise die Punkte liegen, auf die beim Spielen geachtet werden muß. Ich habe sie darum gebeten, den Brief auf Englisch im Harfenforum zu veröffentlichen, und würde mich unglaublich freuen, hier von ihr lesen zu dürfen. Jeden Tag treffen neue interessante Puzzlestücke von vielen hilfsbereiten Harfinisten über das Harfenforum, meinen Mail Account, das Telefon oder auch über den Besuch von Freunden, die Harfe spielen, ein. Die letzte Mail kam heute Nacht um 0:13 Uhr, über die Arbeit an dem ( absoluten) Gehör und wie darüber die Harfe erlernt werden kann. Ich hoffe, dass durch all diese Informationen, die gerade von so vielen Menschen zusammen getragen werden, mehr sehbehinderte und blinde Menschen die Möglichkeit bekommen werden, die Harfe zu erlernen, damit durch ihren Klang mehr " Licht und Farbe" in die Wahrnehmung ihrer "Dunkelheit" gebracht werden kann.

Dir nochmals vielen Dank für Deine Hilfe,
Herzliche Grüße an den Loch Ness

Lillyfee

[Sally]

Liebe Lillyfee,

leider bin ich jetzt nicht mehr am Loch Ness sondern seit heute wieder im verregneten Wuppertal.
Ich hoffe, dir geht es mit deiner Kieferentzündung wieder besser. Ich wünsche dir auf jeden Fall eine schnelle Heilung.
Schön, das Fiona so schnell geantwortet hat. Ich würde mich freuen, die Mail von ihr hier zu lesen.
Mir ist noch etwas eingefallen: früher wurden die Stegstifte an einer bestimmten Stelle unterschiedlich markiert. Ich muß mal schauen, wo das stand.
Es gibt übrigens "Tree of Strings" von Alison Kinnaird auch in Braille. Fiona hatte bei ihr Unterricht und hat sie dazu angeregt.

Liebe Grüße
Eike

[lillyfee]

Liebe Lillyfee,

leider bin ich jetzt nicht mehr am Loch Ness sondern seit heute wieder im verregneten Wuppertal.
Ich hoffe, dir geht es mit deiner Kieferentzündung wieder besser. Ich wünsche dir auf jeden Fall eine schnelle Heilung.
Schön, das Fiona so schnell geantwortet hat. Ich würde mich freuen, die Mail von ihr hier zu lesen.
Mir ist noch etwas eingefallen: früher wurden die Stegstifte an einer bestimmten Stelle unterschiedlich markiert. Ich muß mal schauen, wo das stand.
Es gibt übrigens "Tree of Strings" von Alison Kinnaird auch in Braille. Fiona hatte bei ihr Unterricht und hat sie dazu angeregt.

Liebe Grüße
Eike

Liebe Sally,

heute habe ich in der Zeitschrift "sensa" einen " strahlend gelben Pagodenschirm" entdeckt, bei dessen Anblick man sich wünscht, daß der nächste Regen schon am nahen ist. Hannover: gefühlte 5 Grad, , massiver Regen und Sturm.
Vielen lieben Dank für Deine guten Wünsche, es geht schon wieder ein klitzekleines Stück besser.
Dein Hinweis mit " Tree of Strings" von Alison Kinnaird in Braille, fand ich großartig, zumal er mich vor die Frage gestellt hat, ob überhaupt schon irgendwo eine Liste, der auf HARFE für Blinde spielbaren Stücke vorhanden ist. Und, wo, haben sehbehinderte Menschen, bzw. ihre Lehrer die Möglichkeit, die Noten ( hoffentlich als zwei Ausgaben, in Schwarz und Brailleschrift), zu erwerben ( Inland/ Ausland?!?) ?
Freue mich auf eine nächste Nachricht von Dir.


Eine gute Zeit in Wuppertal, vielleicht bis demnächst und alles Liebe

Deine Lillyfee

[Sally]

Liebe Lillyfee,

habe jetzt einfach mal "music in braille" gegoogelt. Vielleicht kennst du die Seiten ja schon, aber ich stelle sie einfach mal hier rein:

https://nfb.org/braille-music
http://www.dancingdots.com/main/index.htm
http://braillesheetmusic.com/index.php
http://www.blindmusicstudent.org/resource_list.htm

Liebe Grüße aus dem kalten Wuppertal ins kalte Hannover
Eike

[lillyfee]

Liebe Forianer,

für mein Gefühl sind nun die wesentlichen Bausteine für den Unterricht von blinden und sehbehinderten Menschen zusammengetragen worden. Nun beginnt, für einige Zeit , für mich, das Verinnerlichen der Themenbereiche, um dann an der Harfe, gemeinsam, musizieren zu können. Wachsen wird man mit der Aufgabe. Was mir noch fehlen würde, wäre ein Hinweis, wer, wo, in diesem Bereich unterrichtet. Da würden mich selbstverständlich auch die Forianer aus Österreich und der Schweiz interessieren, damit Eltern oder Erwachsene nicht so lange nach einem Lehrer suchen müssen. Wer Interesse hat, bitte kurze Mail unter PN, mit Name, Adresse, Telefon und Bundesland senden. Ich würde diese sammeln, eine Liste anfertigen und gebe sie bei Bedarf, Eure Erlaubnis vorausgesetzt, gerne weiter.
Es wäre schön, wenn auch weiterhin Tips, Informationen, Beiträge und links von Euch hier eingestellt werden würden.

Ich habe, auch durch das chatten mit Euch, hier in diesem Forum, ganz viel Freude auf das Musizieren mit sehbehinderten und blinden Menschen, an der Harfe, bekommen. Ein herzliches Dankeschön an Alle, die bisher, auch im Hintergrund, gemailt, telefoniert oder geschrieben haben.

Es könnte etwas wirklich Schönes, durch Euch, dabei entstanden sein, das hoffentlich wachsen wird.

Harfige Grüße
Eure Lillyfee

[lillyfee]

Viele Grüße und ein schönes Wochenende.

http://www.youtube.com/watch?v=IxJZV1KrSAo

http://www.whatson-north.co.uk/Whats-On ... 102014.htm

Herzlichst Lillyfee

[lillyfee]

Markierung der Saiten:


Markierung der Haken:


Binäres System zur Saitenmarkierung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dualsystem

Liebe Forianer,

hier die ersten Verbesserungsvorschläge, um die Harfe für blinde und sehbehinderte Menschen ertastbarer zu machen.
Heute waren Merlin320, Blümchen, Rosali und Nuni, Wölfchen und der AK das erste Mal zusammen, um alle Vorschläge miteinander durchzugehen und zu testen.
Nach zahlreichen Versuchen erschienen uns diese ersten Veränderungen am Sinnvollsten. Wir haben uns, letztendlich ( nach Vorschlag von Wölfchen), für ein ertastbares binäres Markierungssystem, auf der Klangdecke, entschieden, bei dem wir zur Markierung , von einer Oktave zur Anderen, mit höchstens drei Punkten pro Saite auskommen. Es war sowohl für die Kinder, wie auch für uns, unproblematisch, mit verbundenen Augen, die Oktaven und die einzelnen Saiten zu finden und zu bespielen. Das System ist schnell, auch für Kinder, " begreifbar".
Vorstellbar, aber nicht unbedingt einfacher ( umsetzbar oder ertastbar), wären auch andere ( Dezimalsystem, strukturelles Piktogramm ect.)
Die unterschiedlichen Oktaven könnten in einem nächsten Schritt noch durch eine strukturelle Veränderung der Markierungspunkte ertastbar gemacht werden.
Das binäre Markierungssystem kann auf beiden Seiten angebracht werden, so daß es unproblematisch sowohl für die rechte und linke Hand angewendet werden kann. Die Klangqualität, wird unserer persönlichen Meinung nach, dadurch nicht beeinflusst.

Sehr würden uns auch die Meinung, Ideen und Vorschläge der Harfenbauer, unter Euch, zu diesem Thema interessieren.

Es grüßen Euch ganz herzlich Alle, die dabei waren,
&
Lillyfee

P.S.: Die Material- Kosten für die "Umrüstung der Harfe" würden sich, bis jetzt bei uns, auf ca. 10 Euro ( Baumarkt) belaufen. Unsere Punkte kamen von IKEA.
Wir hoffen, daß es ein Anfang seien könnte, blinden und sehbehinderten Menschen zu helfen, die Harfe "begreifbarer" zu erlernen.:-)
Über Eure ausgetesteten Verbesserungsvorschläge freuen wir uns wie immer sehr.

[Kailash]

Da ich das grosse Glück hatte, von einigen blinden Menschen, darunter auch Musikern, viel lernen zu dürfen, möchte ich hier auf ein möglicherweise fundamentales Missverständnis aufmerksam machen: Wenn Sehende mit verbundenen Augen versuchen, etwas zu ertasten, simulieren sie noch lange keine Blinden.
Blinde Menschen (auch solche, die sehend waren und noch nicht lange blind sind), können in ungefähr allen sensorischen Bereichen (ausser Sehen) _phantastisch viel mehr_ als Sehende.
D.h. es ist eher kontraproduktiv, viele Saiten zu markieren - man braucht 1-2 Orientierungen (z.B. 2 Oktaven C oder A), der Rest kommt aus dem Tastsinn (samt räumlichem Körper-Abstands- etc.-Gefühl und sonstigen sinnlichen Koordinatensystemen, die wir armen Visuellen haben verkümmern lassen - und vom Hören). Viele Saiten markieren ist eher Overkill. Der geradezu sprichwörtliche blinde Klavierstimmer braucht die Markierung am a", und mehr nicht. Bei Harfen hat man nicht so eindeutig genormte Proportionen wie am Klavier, aber auch mit wenigen Abmessbewegungen kann sich ein blinder Harfenist an einem fremden Instrument orientieren.
Ich würde davon abraten, es "zu gut zu meinen" und die eigene Situation mit verbundenen Augen als Referenz heranziehen zu wollen. Fragt Blinde Interessierte, was sie zur Orientierung brauchen könnten! Ihr werdet euch wundern, wie wenig es ist.
Eher spannend fände ich die Frage nach dem Stimmgerät - da sind Stimmgabel und geübte Ohren tatsächlich im Vorteil, und es wäre sicher wichtig, gerade Kindern hier das selbstständige Hören von Anfang an mit beizubringen. Haben die Leute schliesslich vor Erfindung und allgemeiner Verfügbarkeit von Stimmgeräten auch gemacht. Aber es gibt natürlich auch piepsende Stimmgeräte, mit deren Hilfe man dann über Schwebungen stimmen kann. Ist sowieso das bessere Training, das könnten die Sehenden auch mal üben ;-)
Frohes Orientieren und eine spannende Reise -
Rigdzin