Harfenforum und Wiki

Hallo. Ich spiele mit dem Gedanken eine keltische Harfe selber zu bauen. Sie soll 22 Saiten und Halbtonklappen bekommen. Weiß jemand ob es dafür vieleicht Baupläne oder Schablonen gibt. Oder vieleicht hat ja auch jemand so etwas . Bin für jeden Ratschlag sehr dankbar. LG , Stefan

Hallo Stefan, wie wäre es mit einem Baukurs? - Super interessant, man lernt viel und es gelingt immer!
siehe https://www.klangwerkstatt.de/harfen
Gruß,
Roland

Hallo Stefan,

es gibt fertige Kits:

https://earlymusicshop.com/products/her ... g-harp-kit

Weiss leider nicht, ob das gut funktioniert - habe es selbst noch nicht ausprobiert.

Oder du schaust mal hier:

viewtopic.php?t=9694

Viele Grüße,

Deirdre

Die einzigen kommerziell erhältlichen Pläne, die ich kenne, sind von harpkit.com. Hier gibt es auch die Teile, die man nicht selber bauen kann, passend zu den Selbstbauplänen: Klappen, Saiten, Wirbel...

Einmal, vor einigen Jahren, war auf dem Harfentreffen eine Harfenspielerin mit einer solchen Regency 34. Und wie immer musste ich die mir unbekannte Harfe ausprobieren. Sieht live eher aus wie ein Möbelstück als wie ein Instrument (macht optisch einen sehr wuchtigen Eindruck), klingt aber ganz gut und lässt sich gut spielen, kann man also machen.

Es gab in den letzten bald 70 Jahren immer mal Bauanleitungen für die sogenannten »keltischen« Harfen.

Angefangen von Gildas Jaffrenous Heft »How to make the Celtic harp« (1954), gefolgt von seinem Buch »Folk Harps« (1973), viel später eine Ausgabe des »Instrumentenbau Reports« (Nr. 40, ca. 2009) von Wilhelm Erlewein mit einer »Schoßharfe«.

Letztendlich ist es aber immer eine Frage des Engagements, sich das Material vom Tonholz bis zu den Metallteilen und den genau dafür passenden Werkzeugen zu organisieren.

Wesentlich einfacher ist es mit einem Bausatz oder einem angeleiteten Baukurs.
Genau 22 Saiten haben die aber alle nicht.

Ich bin zwar kein Harfenprofi, aber einem Selbstbau stehe ich zumindest skeptisch gegenüber.

Natürlich kann es Sinn machen wenn man ein Instrument möchte das perfekt auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt ist, aber das setzt zum einen viel Erfahrung mit dem Instrument voraus (hast du diese?) und dann musst du neben einer gut ausgestatteten Werkstatt und dem Handwerklichen Können auch das Wissen haben wie man eine Harfe baut. Davon abgesehen ist ein Selbstbau in aller Regel sehr viel teurer.

Bedenke du musst die Formen beachten, die Abstände, die Längen der Saiten. Gerade der Korpus welcher das ganze Gewicht der Saiten trägt und letztendlich den Klang am meisten beeinflusst, ist nichts was man einfach mal so zusammenkleben könnte. Schau mal bei Youtube dieses Video an:

https://www.youtube.com/watch?v=wHv8dCMtLEE

Wenn du dir dies alles zutraust dann versuche dein Glück. Vielleicht wäre es aber eine gute Idee kleiner anzufangen. Also eine kleine Harfe mit 7 Saiten und wenn das klappte und ein gutes Ergebnis dann entstanden ist eine weitere mit zwei Oktaven. Da wäre auch der Verlust wenn es schief geht nicht so groß.

Letztes Jahr habe ich eine selbstgebaute Limerick Lap Harp gebraucht erstanden. Sie hat für eine kleine Harfe enormes Klangvolumen und eine hohe Saitenspannung und große Saitenabstände, lässt sich gut mitnehmen, hat aber durchaus ein nicht allzuniedriges Gewicht.

bastian hat geschrieben: ↑Mi 23. Jun 2021, 19:55 Die einzigen kommerziell erhältlichen Pläne, [...]

Ach nöö, ich hab gelogen.

Es gibt nicht nur Harpkit. Es gibt ja auch noch John Kovac.

Und Sligo Harps.

Und Cambria.

Die Shepherd von Harpkit hat übrigens 22 Saiten.

Christian_Hofmann hat geschrieben: ↑Mi 23. Jun 2021, 21:38 Schau mal bei Youtube dieses Video an:

https://www.youtube.com/watch?v=wHv8dCMtLEE

Willi Corall hatte, bevor er selbst zum Harfenbauer wurde, übrigens einen Baukurs beim jüngst verstorbenen Harfenbauer Frank Sievert gemacht.
Man sieht es seiner Harfe an, wie ich finde

Der Juergen hat geschrieben: ↑Do 24. Jun 2021, 00:02 Man sieht es seiner Harfe an, wie ich finde

Ich finde man sieht auch mit was für eine Ruhe er die Instrumente baut. Auch wenn solche Instrumente sehr teuer sind glaube ich das eine solche Investition eine gute ist.

Ich habe übrigens noch einen Bausatz gefunden für 22 Saiten https://www.stegmiller-online.de/instru ... -buche.php ob das aber etwas taugt kann ich nicht beurteilen. Für das Geld würde ich eher einen Mietkauf bevorzugen wo man zumindest weiß das man etwas gutes bekommt für das Geld. Im Zweifel hat man nämlich 500 Euro für Brennholz ausgegeben.