Hallo zusammen,
ich würde mir gerne mal mit euch das Thema Fingersatz anschauen. Fertige Noten mit Fingersatz spielen ist inzwischen kein Problem mehr, aber das selber finden eines sinnvollen Fingersatzes zu Noten ist noch sehr neu für mich. Ich habe mir einmal das Lied "Maria durch ein Dornwald ging" genommen da dies Gemeinfrei ist und ich meinen Ansatz somit hier teilen kann. Das Lied habe ich in c-moll transponiert da dies Sinn macht als Paralleltonart zu Es-Dur.
Mein Ergebnis:
Nun würde ich gerne einmal eure Meinung zu meinem Ansatz hören. Ich bitte die Klammern die falsch herum sind zu entschuldigen, aber kurzfristig habe ich keine andere Lösung in der Notationssoftware gefunden. Ich habe versucht die gemeinsam zu greifenden Saiten so zu wählen dass es zum Zusammenhang passt. Es lässt sich so wie ich finde gut spielen mit einer Hand, ob es natürlich die beste Lösung ist weiß ich nicht, daher frage ich euch.
Wenn ihr andere Ideen habt würde mich euer Ansatz interessieren.
Sinnvollen Fingersatz erarbeiten
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Sinnvollen Fingersatz erarbeiten
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Re: Sinnvollen Fingersatz erarbeiten
Hallo,
ich habe gerade nur einen kurze Blick auf deine Notation geworfen und gleich eine Frage:
Weshalb nimmst du für die erste Note den 3. Finger, um dann im ersten Takt alle vier Finger zu setzen?
Ich würde das so nicht spielen.... sondern ehr so vorgehen:
Es sind fünf Noten, die in die selbe Spielrichtung gespielt werden..... ich überlege mir dann immer, wie ich diese geschickt „gestückelt“ bekomme......daher würde ich diese mit 3-2-1-(untersetzen)-2-1 spielen oder 2-1-(untersetzen) 3-2-1... um dann nie nächsten drei Töne (2. Takt) abwärts mit 2-3-4-3 (oder 2) zu spielen
ich habe gerade nur einen kurze Blick auf deine Notation geworfen und gleich eine Frage:
Weshalb nimmst du für die erste Note den 3. Finger, um dann im ersten Takt alle vier Finger zu setzen?
Ich würde das so nicht spielen.... sondern ehr so vorgehen:
Es sind fünf Noten, die in die selbe Spielrichtung gespielt werden..... ich überlege mir dann immer, wie ich diese geschickt „gestückelt“ bekomme......daher würde ich diese mit 3-2-1-(untersetzen)-2-1 spielen oder 2-1-(untersetzen) 3-2-1... um dann nie nächsten drei Töne (2. Takt) abwärts mit 2-3-4-3 (oder 2) zu spielen

- Koko P.
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Re: Sinnvollen Fingersatz erarbeiten
Hast du schon den Wiki-Artikel zum Fingersatz gelesen?
Die Frage ist, an welchen Stellen man binden oder neu einsetzen will. In schnellen Folgen eher binden als neu einsetzen. Manchmal setzt man absichtlich neu ein um eine Betonung herauszuarbeiten.
Bei einer Melodie, die rauf und runter geht, sollte man üblicherweise die Noten „oben“ mit dem Daumen spielen, wenn man die Auf- und Abbewegung binden will. Also würde ich die erste Aufwärtsbewegung wie meinelehrerin spielen. Dann abwärts vom g aus 1-2-3-4-1 (!). Das ist ja ein langer, betonter Ton. Deshalb mit 1 und nicht mit 3. Ich finde an dieser Stelle …4-1 sogar leichter zu spielen als …4-3. Vielleicht würde ich sogar ab dem g spielen: 1-2 (übersetzen) 1-2-1.
Man muss das Rad ja nicht neu erfinden. Das Stück ist in Pampuchs Haft „Schneeflöckchen“. Takt 6 (aus Takt 5 kommend) …-3-4-2-1. 4 ist also auf dem es und es geht nur zwei Töne wieder nach oben bevor es wieder nach unten geht. Da ist 4-2-1 „üblich“.
Und wunder dich nicht, wenn du dasselbe Stück in verschiedenen Heften mit verschiedenen Fingersätzen findest. Fingersatz ist kein DIN. In Anfängerheften wirst du manchmal Fingersätze finden, die mehr mit absetzen und neu einsetzen als mit über- und untersetzen arbeiten. Oder mehr mit 1-2-3 als 1-2-3-4. Die zweite Note von "Maria" ist oft punktiert - genug Zeit um neu einzusetzen, also (z.B. bei Pampuch) 2-1 auf "Ma-ri", neu einsetzen 3-2-1 auf "a durch ein".
Die Frage ist, an welchen Stellen man binden oder neu einsetzen will. In schnellen Folgen eher binden als neu einsetzen. Manchmal setzt man absichtlich neu ein um eine Betonung herauszuarbeiten.
Bei einer Melodie, die rauf und runter geht, sollte man üblicherweise die Noten „oben“ mit dem Daumen spielen, wenn man die Auf- und Abbewegung binden will. Also würde ich die erste Aufwärtsbewegung wie meinelehrerin spielen. Dann abwärts vom g aus 1-2-3-4-1 (!). Das ist ja ein langer, betonter Ton. Deshalb mit 1 und nicht mit 3. Ich finde an dieser Stelle …4-1 sogar leichter zu spielen als …4-3. Vielleicht würde ich sogar ab dem g spielen: 1-2 (übersetzen) 1-2-1.
Man muss das Rad ja nicht neu erfinden. Das Stück ist in Pampuchs Haft „Schneeflöckchen“. Takt 6 (aus Takt 5 kommend) …-3-4-2-1. 4 ist also auf dem es und es geht nur zwei Töne wieder nach oben bevor es wieder nach unten geht. Da ist 4-2-1 „üblich“.
Und wunder dich nicht, wenn du dasselbe Stück in verschiedenen Heften mit verschiedenen Fingersätzen findest. Fingersatz ist kein DIN. In Anfängerheften wirst du manchmal Fingersätze finden, die mehr mit absetzen und neu einsetzen als mit über- und untersetzen arbeiten. Oder mehr mit 1-2-3 als 1-2-3-4. Die zweite Note von "Maria" ist oft punktiert - genug Zeit um neu einzusetzen, also (z.B. bei Pampuch) 2-1 auf "Ma-ri", neu einsetzen 3-2-1 auf "a durch ein".
Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu rennen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. Werner von Siemens
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Re: Sinnvollen Fingersatz erarbeiten
Danke euch beiden.
Mhh wohl ein Tippfehler. Bei Einzeltönen weiß ich das diese mit dem 2. am betsen klingen.meinelehrerin hat geschrieben: ↑So 15. Aug 2021, 01:16 Weshalb nimmst du für die erste Note den 3. Finger, um dann im ersten Takt alle vier Finger zu setzen?
Die Noten aus dem Harpa Mundi kenne ich. Diese sind allgemein sehr schön, aber leider oft eher eine Anlehnung an das Original. Vermutlich ist es in dem ersten Jahr auch einfach der Tatsache geschuldet das es spielbar sein soll ohne zu viel Technik. Wobei man bei Christoph Pampuch auch viel lernen kann. Er macht in meinen Augen etwas das viele Komponisten nicht können. Mit einfachen Mitteln etwas zu erschaffen was nicht einfach klingt.
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Böhmische Hakenharfe von Eric Kleinmann, Baujahr 2005 - Kontaktdaten:
Re: Sinnvollen Fingersatz erarbeiten
Ich habe in der klassischen Ausbildung gelernt, daß ich alle Finger so lange trainieren muß, bis sie gleich gut klingen. Vielleicht wird das in unterschiedlichen klassischen Harfenschulen allerdings anders gehandhabt. Das, was Du beschreibst, geht m.Ea. eher in Richtung "Barocke Harfentechnik".Christian_Hofmann hat geschrieben: ↑So 15. Aug 2021, 20:07
Mhh wohl ein Tippfehler. Bei Einzeltönen weiß ich das diese mit dem 2. am betsen klingen.
@C. Pampuch: Ich muß gestehen, daß ich persönlich die Hefte nicht unbedingt als leuchtende Beispiele für sinnvolle "klassische" Fingersätze verwenden würde. :-)
Herzliche Grüße