die keltische kayleigh sagt hallo
Verfasst: Mi 13. Apr 2022, 12:31
Hallo liebes Forum,
Ich bin kayleigh, im wahren leben heiße ich Ann-Kathrin. Anna reicht aber.
ich bin - untypisch für eine harfenistin eher klein und ziemlich rundlich. Man stellt sich Harfenistinnen entweder groß und schlank oder klein und elfenhaft vor. So bin ich ganz gewiss NICHT! :( Das ungewöhnlichste an mir dürfte sein, dass ich seit meiner Geburt vollständig blind bin.
Wie komme ich zum Harfenspiel ?
da gibt es eine kleine Geschichte aus der Schulzeit, die wirklich passiert ist.
Als unsere blindenschule 20 Jahre alt wurde, sollte meine Lehrerin mit der Lehrerin einer anderen Klasse was singen und harfe spielen. Diese Harfe stand mitten in unserem Klassen zimmer. Als Kind habe ich schon häufiger eine Harfe gehört und fragte meinen Vater immer, wie sieht sowas aus. Mein Vater dann völlig überfordert, weil beschreib mal deinem blinden Kind eine Harfe... Mein Vater meinte dann so, eine Harfe sieht aus wie ein Trep pengeländer. Ich stellte mir allso vor, ich würde mich auf Omas treppenstufe se tzen und mit den streben am treppengeländer Harfe spielen... Ulk!
Zurück zur Schule: Die Harfe stand also im Klassenzimmer und immer wenn keiner hinsah, stand ich fasziniert vor diesem Instrument. groß, imposant, mächtig. Ich fragte mich, wie je ein mensch darauf spielen soll, höchstens einer, der so groß war wie meine lehrerin, eher mittelgroß, oder so groß wie Papa, im Falle sehr groß. "finger weg, das ist nicht deins. das gehört frau Asenbeck!", tönte es jedes mal durch die Klasse, denn die Schulkameraden merkten wohl wer da an der Harfe stand. Ich versuchte ein leichtes irisches stück zu spielen und es gelang mir sogar einigermaßen. Es kam wie es kommen musste: Ein paar tage später hatten wir stillarbeit und ich dachte eigentlich meine Lehrerin wäre kurz raus, bzw sieht mich nicht. Falsch gedacht! "Ann-Kathrin?" Oooops! "Ich habe nichts gemacht Frau Asenbeck! Ehrlich nicht, die Harfe ist noch ganz. Ich geh schon auf meinen Platz" und ich wollte mich schon umdrehen. "stopp!" Frau Asenbeck hielt mich zurück. Ich dachte das gibt ärger! Ärger gab es keinen - im Gegenteil. Sie zeigte mir die Grundlage des Harfenspiels. "Du kannst doch Klavierspielen", fing sie an. Kan ich in der Tat. Dann sagte sie einen Satz, der mir bis heute im Gedächtnis blieb: "Wenn du klavier kannst, kannst du auch Harfe spielen"
Statt Ärger gab es einen mikro-harfenunterricht. In der Pause versuchte ich also immer mal wieder auf der Harfe zu spielen. Ich hatte nun von Frau Asenbeck die erlaubnis. Die Schul kameraden meckerten zwar immer noch, lass das! ich antwortete nur: "ich darf !"
Wer jetzt glaubt, die Geschichte ist zuende der hat falsch gedacht. Ein paar Jahre später war ich in Schottland. Wir waren dort in der Blindenschule und standen im Musikzimmer. Da hätte ich fast eine Clarsach, eine schottische Harfe umgeworfen. Ich konnte sie dank schneller Reflexe noch am fallen hindern und habe ein paar Töne aus dem Stegreif angeschlagen. "kann die Harfe spielen?", tönte es da von den großen, die das noch nicht wussten. "Respekt!" sagte einer. Wie gern hätte ich mich damals an die Harfe gesetzt. Ich kannte nur Konzertharfen und hätte nicht gedacht, dass es auch so kleine gibt!
Vor 2 jahren haben wir uns dann erkundigt und eine kleine hakenharfe bzw hebelharfe geholt. die war reduziert wegen blackweek. Leider gibt es da das problem dass die saiten sich sehr schnell und leicht verstimmen. deshalb habe ich auch nicht so oft auf ihr gespielt. Vor einer Woche habe ich dann gebraucht eine keltische Harfe mit 27 saiten bekommen. Die klingt um welten besser, hat aber keine haken oder hebel. wenn ich es schaffe, stelle ich von beiden mal ein tonbeispiel rein
liebe grüße aus dresden
Kayleigh
Ich bin kayleigh, im wahren leben heiße ich Ann-Kathrin. Anna reicht aber.
ich bin - untypisch für eine harfenistin eher klein und ziemlich rundlich. Man stellt sich Harfenistinnen entweder groß und schlank oder klein und elfenhaft vor. So bin ich ganz gewiss NICHT! :( Das ungewöhnlichste an mir dürfte sein, dass ich seit meiner Geburt vollständig blind bin.
Wie komme ich zum Harfenspiel ?
da gibt es eine kleine Geschichte aus der Schulzeit, die wirklich passiert ist.
Als unsere blindenschule 20 Jahre alt wurde, sollte meine Lehrerin mit der Lehrerin einer anderen Klasse was singen und harfe spielen. Diese Harfe stand mitten in unserem Klassen zimmer. Als Kind habe ich schon häufiger eine Harfe gehört und fragte meinen Vater immer, wie sieht sowas aus. Mein Vater dann völlig überfordert, weil beschreib mal deinem blinden Kind eine Harfe... Mein Vater meinte dann so, eine Harfe sieht aus wie ein Trep pengeländer. Ich stellte mir allso vor, ich würde mich auf Omas treppenstufe se tzen und mit den streben am treppengeländer Harfe spielen... Ulk!
Zurück zur Schule: Die Harfe stand also im Klassenzimmer und immer wenn keiner hinsah, stand ich fasziniert vor diesem Instrument. groß, imposant, mächtig. Ich fragte mich, wie je ein mensch darauf spielen soll, höchstens einer, der so groß war wie meine lehrerin, eher mittelgroß, oder so groß wie Papa, im Falle sehr groß. "finger weg, das ist nicht deins. das gehört frau Asenbeck!", tönte es jedes mal durch die Klasse, denn die Schulkameraden merkten wohl wer da an der Harfe stand. Ich versuchte ein leichtes irisches stück zu spielen und es gelang mir sogar einigermaßen. Es kam wie es kommen musste: Ein paar tage später hatten wir stillarbeit und ich dachte eigentlich meine Lehrerin wäre kurz raus, bzw sieht mich nicht. Falsch gedacht! "Ann-Kathrin?" Oooops! "Ich habe nichts gemacht Frau Asenbeck! Ehrlich nicht, die Harfe ist noch ganz. Ich geh schon auf meinen Platz" und ich wollte mich schon umdrehen. "stopp!" Frau Asenbeck hielt mich zurück. Ich dachte das gibt ärger! Ärger gab es keinen - im Gegenteil. Sie zeigte mir die Grundlage des Harfenspiels. "Du kannst doch Klavierspielen", fing sie an. Kan ich in der Tat. Dann sagte sie einen Satz, der mir bis heute im Gedächtnis blieb: "Wenn du klavier kannst, kannst du auch Harfe spielen"
Statt Ärger gab es einen mikro-harfenunterricht. In der Pause versuchte ich also immer mal wieder auf der Harfe zu spielen. Ich hatte nun von Frau Asenbeck die erlaubnis. Die Schul kameraden meckerten zwar immer noch, lass das! ich antwortete nur: "ich darf !"
Wer jetzt glaubt, die Geschichte ist zuende der hat falsch gedacht. Ein paar Jahre später war ich in Schottland. Wir waren dort in der Blindenschule und standen im Musikzimmer. Da hätte ich fast eine Clarsach, eine schottische Harfe umgeworfen. Ich konnte sie dank schneller Reflexe noch am fallen hindern und habe ein paar Töne aus dem Stegreif angeschlagen. "kann die Harfe spielen?", tönte es da von den großen, die das noch nicht wussten. "Respekt!" sagte einer. Wie gern hätte ich mich damals an die Harfe gesetzt. Ich kannte nur Konzertharfen und hätte nicht gedacht, dass es auch so kleine gibt!
Vor 2 jahren haben wir uns dann erkundigt und eine kleine hakenharfe bzw hebelharfe geholt. die war reduziert wegen blackweek. Leider gibt es da das problem dass die saiten sich sehr schnell und leicht verstimmen. deshalb habe ich auch nicht so oft auf ihr gespielt. Vor einer Woche habe ich dann gebraucht eine keltische Harfe mit 27 saiten bekommen. Die klingt um welten besser, hat aber keine haken oder hebel. wenn ich es schaffe, stelle ich von beiden mal ein tonbeispiel rein
liebe grüße aus dresden
Kayleigh