Harfe-prototypisches Instrument der Weiblichkeit?

Du hast etwas schönes, ärgerliches, spannendes, trauriges mit deiner Harfe erlebt? Erzähl uns davon.
BrianBoruXX
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Re: Harfe-prototypisches Instrument der Weiblichkeit?

Beitrag von BrianBoruXX »

Zu beiden hatte ich schon Konzerte gemacht…
Olivia Dussek nicht zu vergessen.

Das war’s dann aber auch schon…
Nea
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Re: Harfe-prototypisches Instrument der Weiblichkeit?

Beitrag von Nea »

Dorette Spohr, geborende Scheidler, als professionelle Musikerin und Solistin
Nea
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Re: Harfe-prototypisches Instrument der Weiblichkeit?

Beitrag von Nea »

Nachtrag: Dorette Spohrs Lehrer war wiederum ein Mann, Georg Heinrich Backofen. Mit Backofen wären wir wieder bei einem männlichen Harfenisten angekommen.
BrianBoruXX
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Re: Harfe-prototypisches Instrument der Weiblichkeit?

Beitrag von BrianBoruXX »

Naderman, Zabel, Marin, Thomas, Dizi, Posse, Cardon, O‘Carolan, Lidarti, Snoer, Holy, Richter, Zamara, Tombo… :)
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Maira
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Re: Harfe-prototypisches Instrument der Weiblichkeit?

Beitrag von Maira »

Ich finde Musik universell, wer will schon festlegen
wer welches Instrument spielt. m,w,d, jeder sollte das spielen was ihm/ihr liegt.
Ob nun ein Mann Piccoloblockflöte spielt oder ein Frau Tuba, was ist schon dabei?
Selber habe ich 20 Jahre E-Bass gespielt, damals war das noch sehr exotisch.
Heute ist das kein Ding mehr und das ist gut so.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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Re: Harfe-prototypisches Instrument der Weiblichkeit?

Beitrag von BrianBoruXX »

So schaut’s nämlich aus!
Nea
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Re: Harfe-prototypisches Instrument der Weiblichkeit?

Beitrag von Nea »

Ich frage mich aber dann, wie es dazu, dass sich die Harfe im 18. und 19. Jahrhundert als "frauentypisches" Instrument etabliert hat, wenn dies doch gar nicht den Tatsachen entsprochen hat, wie wir ja in den Posts oben gesehen haben? Haben alle, die das behauptet haben, "nur" oberflächlich gelesen oder gibt es möglicherweise auch andere Gründe z. B. dass damals bestimmte Harfenisten "mehr" Öffentlichkeit hatten als andere? Der französische Hof und sein Stil waren ja für viele Höfe in Europa Vorbild. Wurde Marie-Antoinette als Königin von Frankreich (und Harfenspielerin) sowie andere Harfe-spielende (häufig weibliche) Adlige mehr wahrgenommen, als die professionellen Musiker, die eben vorwiegend Männer waren?

Oder gibt es möglicherweise ganz andere Gründe? Und wenn es die geben sollte: Welche?

Gibt es zu diesem Thema vielleicht auch irgendwelche Literatur, wo man diese Thematik vertiefen könnte?

Was sagen den die Experten und Expertinnen hier im Forum dazu?
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Maira
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Re: Harfe-prototypisches Instrument der Weiblichkeit?

Beitrag von Maira »

-Ich bin mir nicht sicher wo ich das Bild einer Harfe spielenden Frau aus dem Mittelalter gesehen habe,
möglicherweise in der Manessischen Liederhandschrift.
Da sitzt eine Frau mit Harfe und:
sie sitzt "verdreht" am Instrument, die Beine auf einer Seite,
die Harfe auf der anderen.
Nicht so wie wir das machen, die Harfe zwischen den Beinen.
Es gab ja schon sehr früh auch Frauen die Musik an den Höfen machten, hießen die nicht Trouveres ?
Ich bin der Meinung daß die Kirche viel dazu beigetragen hat Frauen zu unterdrücken.
Daher wohl die Ansicht daß Frauen eigentlich an den Herd gehören und nicht ans Instrument.
Als die Harfe spielenden Damen aktuell wurden hatten wir eine Säkularisation hinter uns und man folgte der Kirche nicht mehr in allen Dingen.
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Der Juergen
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Re: Harfe-prototypisches Instrument der Weiblichkeit?

Beitrag von Der Juergen »

Herrje, wenn ich die Beiträge der üblichen Behaupter/innen hier lese.

Mir fehlt die Zeit (und das Interesse!) das im Detail aufzuarbeiten.
In erster Stufe empfehle ich die Bachelorarbeit von Milena Hoge aus dem Jahr 2017:
„Breaking out of the Harp Bubble and playing with the big kids“: Harfe, Jazz und Gender.

Dort sind es die Seiten 26 bis 33, auf denen Milena sich zum Thema einlässt:
(3. Harfe und Gender, 3.1 Wie wurde die Harfe zum „Fraueninstrument“?).
Sie bezieht sich hierbei unter anderem auf Arbeiten/Artikel (teilweise unveröffentlicht) von Olga Gross, Melanie Unseld, Robert Adelson und anderen.

Ich möchte grob darauf hinweisen, dass man klar trennen sollte, ob es sich um das tatsächliche Geschehen bei professionellen (Solo)Harfenist/inn/en vs. Freizeitspieler/innen handelt oder um die Darstellung in Wort und Bild, letztlich um die (teilweise daher abzuleitende) gesellschaftliche Wahrnehmung.
#HarpistsForFuturewww.harfenzeit.dewww.harfenbaukurs.de • harfenwinter.de • harfensommer.de • harfenmai.de
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Re: Harfe-prototypisches Instrument der Weiblichkeit?

Beitrag von merit »

Nea hat geschrieben: So 19. Mär 2023, 12:05 Ich frage mich aber dann, wie es dazu, dass sich die Harfe im 18. und 19. Jahrhundert als "frauentypisches" Instrument etabliert hat, wenn dies doch gar nicht den Tatsachen entsprochen hat, wie wir ja in den Posts oben gesehen haben?
Es gibt da tatsächlich die "Marie-Antoinette-Theorie" :-) - und das ist genau alles, was ich dazu weiß, leider. Milena Hoges Arbeit ist sicher empfehlenswert, wenn ich auch ebenfalls nicht genau weiß, inwiefern sie näher auf die Zeit vor 1900 eingeht. Gut, daß ich so darauf gebracht werde, mir die Arbeit zu besorgen und sie zu lesen!

Herzliche Grüße, Merit Zloch
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