Hallo zusammen

[Anne-Marie]

Hallo Boris,

ein herzliches Willkommen auch von mir, bin eines der exotischen Wesen, die Harfen bauen und auch noch, und zwar sehr gut, davon (und dafür!) leben können, und das seit über 11 Jahren.

Meine Meinung zu Pakistanharfen ist klar, hab' die hier schon an anderer Stelle vehement vertreten. Eine gute Möglichkeit ist auch, sich eine Harfe zu leihen, geht gegen Gebühr, ca. 30 bis 40 Öre im Monat. Dann hast Du genug Zeit, Dir den richtigen Harfenbauer zu suchen. Lohnt sich, wenn man ein wirklich persönliches Instrument haben will. Es ist jeden Cent wert. Es ist wie mit Werkzeugkauf - kauft man eine Billigsäge im Baumarkt, ist die nach einem halben Jahr stumpf und man sägt sich einen Wolf, investiert man aber in eine schöne, teure Japansäge, hat man viele Jahre (und noch mehr Harfen) lang Freude an einem schönen, glatten Schnitt, der einem leicht und locker ohne Muskelkater von der Hand geht.

Eine gute Harfe ist wie ein Juwel, ein Diamant, eine seltene, duftende Rose... Der Klang eines guten Instruments hat einen viel größeren Reichtum und entfaltet sich auf vielen Ebenen.
Und - einfache Regel, will man schöne Bässe, braucht man eine große Harfe. Nicht nur, damit die langen Bassaiten Platz haben, sondern auch, weil der Klangkörper viel mehr Volumen bietet. Auch die Form und die Abmessungen spielen eine sehr große Rolle. Jeder Harfenbauer hat seinen eigenen Stil und seine Vorlieben, ich persönlich schätze einige meiner Herren Kollegen (bin ja die einzige Dame) sehr und finde es wunderbar, wie viele Harfenphantasien in die Realität umgesetzt werden. Selbst wenn man selber ein eigenes Klangbild bevorzugt und baut, kann man sich doch sehr auch in einen andersartigen Harfenklang eines Kollegen verlieben und ihn bewundern.

Viel Spaß bei der Reise durch die Harfenwelt wünscht Dir

Anne-Marie