Hallo alle zusammen!
Ich habe mich nun auch nach längerem interessierten Mitlesen endlich auch in diesem Forum registriert. Mein Name ist Reinhard, ich bin bald 37 Jahre alt und lebe im österreichischen Bundesland Steiermark. Ich kann weder Harfe spielen noch besitze ich eine, trotzdem hat mich das Harfenfieber gepackt.
Meine bisherigen Erfahrungen siedelten sich eher im Bereich Dudelsack / Drehleier usw. an.
Ursprünglich ging alles los mit einer "b´soffenen Gschicht", wie man so sagt. Ein leichtfertig gegebenes Versprechen, für eine junge Dame eine Harfe zu bauen zwang mich intensiv zur Auseinandersetzung mit der Welt der Saiteninstrumente und im Besonderen der Harfen. Ich hätte nie damit gerechnet, dass sich die Eltern tatsächlich um einen Lehrer kümmern, was dann aber doch passierte.
Nach einem Fehlversuch und daraus gewonnenen Erkenntnissen sowie unter der Anleitung und Kontrolle eines professionellen Harfenisten ist mir dann im zweiten Anlauf geglückt, womit niemand gerechnet hatte. Selbst ich hatte zwischenzeitlich gröbste Bedenken. Doch seit Ostern ist besagtes Mädchen (8 Jahre) stolze Besitzerin einer 29-saitigen Harfe und erhält endlich ihren sehnlichst herbeigewünschten Harfenunterricht.
Nun arbeite ich an einem verbesserten Modell um wieder einen kleinen Schritt vorwärts zu kommen. Aufgrund beruflicher Umstände habe ich wenig Zeit für diese aufregende und beglückende Freizeitbeschäftigung, daher wird es wohl noch einige Monate dauern, bis ich zu meiner eigenen Harfe komme.
Mit herzlichen Grüßen
Reinhard
Grüße aus dem Süden
- Der Juergen
- nicht mehr wegzudenken
- Beiträge: 6465
- Registriert: Mi 23. Feb 2005, 18:50
- Postleitzahl: 36318
- Land: Deutschland
- Wohnort: Schwalmtal-Hergersdorf (Vogelsbergkreis)
- Kontaktdaten:
Re: Grüße aus dem Süden
Hallo lieber Reinhard,
das klingt spannend, was du schreibst. Einfach toll, wenn man einem Menschen eine Freude bereiten kann und sich selbst über diesen Weg bereichert. Dass es nicht ganz so einfach ist, ein Instrument zu bauen, hast du selbst gemerkt. Ich möchte hier wirklich keine platte Reklame machen, aber ich denke, dass es für dich reizvoll sein könnte, an dem teilzunehmen, was ich mit dem erfahrenen deutschen Harfenbauer Bernhard Schmidt gerade vorbereite.
Einen Baukurs für ein (oder zwei) Harfenmodell(e) in einer ausgestatteten Holzwerkstatt in Lauterbach, der Harfenstadt in der das Harfentreffen und der Harfensommer, sowie weitere Kurse der Klangwerkstatt und von Klaus Regelsberger stattfinden.
Die Besonderheit des Kurses von Bernhard Schmidt ist, dass (fast) die komplette Harfe während des Kurses entsteht - einschließlich der Bandsägearbeiten für den Hals usw.
Dies hier ist die erste Veröffentlichung dessen, was im Hintergrund schon seit einiger Zeit vorbereitet wurde und wird.
Der Termin für den Harfenbaukurs liegt (notwendigerweise) in den hessischen Osterferien 2011.
EDIT-------------
Der Termin verschiebt sich um einen Tag!:
Anreisetag ist Samstag, der 16. April 2011, Baubeginn ist Sonntag, der 17. April.
Der Kurs wird für 10 Tage konzipiert, also endet er am Dienstag nach Ostern, dem 26. April.
----------ENDE EDIT
Die Unterkunft wird, wie erprobt, in der Jugendherberge Lauterbach sein, der Kurs selbst findet in der 1 km entfernten Holzwerkstatt der Vogelsbergschule Lauterbach statt.
Eine Bitte an alle Leser: Löchert mich oder Bernhard bitte noch nicht mit Detailfragen
Nein, wir haben noch keine Preise kalkuliert, es gibt auch noch keinen gebauten Prototypen der Harfe, aber eine berechnete Konstruktion, die in den nächsten Monaten umgesetzt werden wird und dann vorgestellt.
Dass ich an dieser Stelle schon "die Katze aus dem Sack lasse", liegt an dem, was mich in deinem Vorgehen so anspricht.
Natürlich können alle, die sich tendentiell für einen solchen grundlegenden Baukurs interessieren, mich kontaktieren: interesse[at-Zeichen]harfenbaukurs.de
Wenn Bernhard und ich die Vorbereitungen zu einem Punkt gebracht haben, an dem eine Anmeldung möglich ist, werden alle persönlich informiert und können dann frei entscheiden, ob es was für sie ist oder auch nicht.
Herzlichen Gruß und viel Erfolg bei deinen Arbeiten wünscht
Jürgen
das klingt spannend, was du schreibst. Einfach toll, wenn man einem Menschen eine Freude bereiten kann und sich selbst über diesen Weg bereichert. Dass es nicht ganz so einfach ist, ein Instrument zu bauen, hast du selbst gemerkt. Ich möchte hier wirklich keine platte Reklame machen, aber ich denke, dass es für dich reizvoll sein könnte, an dem teilzunehmen, was ich mit dem erfahrenen deutschen Harfenbauer Bernhard Schmidt gerade vorbereite.
Einen Baukurs für ein (oder zwei) Harfenmodell(e) in einer ausgestatteten Holzwerkstatt in Lauterbach, der Harfenstadt in der das Harfentreffen und der Harfensommer, sowie weitere Kurse der Klangwerkstatt und von Klaus Regelsberger stattfinden.
Die Besonderheit des Kurses von Bernhard Schmidt ist, dass (fast) die komplette Harfe während des Kurses entsteht - einschließlich der Bandsägearbeiten für den Hals usw.
Dies hier ist die erste Veröffentlichung dessen, was im Hintergrund schon seit einiger Zeit vorbereitet wurde und wird.
Der Termin für den Harfenbaukurs liegt (notwendigerweise) in den hessischen Osterferien 2011.
EDIT-------------
Der Termin verschiebt sich um einen Tag!:
Anreisetag ist Samstag, der 16. April 2011, Baubeginn ist Sonntag, der 17. April.
Der Kurs wird für 10 Tage konzipiert, also endet er am Dienstag nach Ostern, dem 26. April.
----------ENDE EDIT
Die Unterkunft wird, wie erprobt, in der Jugendherberge Lauterbach sein, der Kurs selbst findet in der 1 km entfernten Holzwerkstatt der Vogelsbergschule Lauterbach statt.
Eine Bitte an alle Leser: Löchert mich oder Bernhard bitte noch nicht mit Detailfragen

Nein, wir haben noch keine Preise kalkuliert, es gibt auch noch keinen gebauten Prototypen der Harfe, aber eine berechnete Konstruktion, die in den nächsten Monaten umgesetzt werden wird und dann vorgestellt.
Dass ich an dieser Stelle schon "die Katze aus dem Sack lasse", liegt an dem, was mich in deinem Vorgehen so anspricht.
Natürlich können alle, die sich tendentiell für einen solchen grundlegenden Baukurs interessieren, mich kontaktieren: interesse[at-Zeichen]harfenbaukurs.de
Wenn Bernhard und ich die Vorbereitungen zu einem Punkt gebracht haben, an dem eine Anmeldung möglich ist, werden alle persönlich informiert und können dann frei entscheiden, ob es was für sie ist oder auch nicht.
Herzlichen Gruß und viel Erfolg bei deinen Arbeiten wünscht
Jürgen
Zuletzt geändert von Der Juergen am Mi 23. Jun 2010, 09:45, insgesamt 1-mal geändert.
#HarpistsForFuture • www.harfenmai.de • www.harfenwinter.de • harfenzeit.de
Das Ziel ist das Ziel.
Jürgen Steiner
Das Ziel ist das Ziel.
Jürgen Steiner
- DS aus MOD
- nicht mehr wegzudenken
- Beiträge: 526
- Registriert: Fr 13. Jul 2007, 12:55
- Postleitzahl: 87616
- Land: Deutschland
- Meine Harfe(n): Aurelia - chromatische Harfe 6/6 aus Baukurs der Klangwerkstatt ( Jan. 2006 )
und
No1 - kleine chromatische Harfe Eigenkonstruktion und Eigenbau ( Okt. 2007 )
und
No2 - derzeit in Planung - Wohnort: Marktoberdorf
- Kontaktdaten:
Re: Grüße aus dem Süden
Hallo Jürgen,
ich finde Euer neues Projekt wirklich super, ehrlich. Ich wünsche Euch auch viel Spaß dabei und Erfolg für alle Teilnehmer.
Ich bin jetzt allerdings schon ein bischen verwirrt.
und das ist es, was mich verwirrt,
denn am 25.08.2008 hieß es mal vom gleichen Harfenbauer zu einer Diskussion über Deckenberechnungen
Dieter
PS:
Wenn meine Bemerkung jetzt zu heftigen Diskussionen führen sollte, könnte Oliver das ja in einen neuen Thread "Festigkeitsberechnung" verschieben ?
ich finde Euer neues Projekt wirklich super, ehrlich. Ich wünsche Euch auch viel Spaß dabei und Erfolg für alle Teilnehmer.
Ich bin jetzt allerdings schon ein bischen verwirrt.
jetzt gibt es also doch Berechnungen in der Harfenbau-KonstruktionDer Juergen hat geschrieben: es gibt auch noch keinen gebauten Prototypen der Harfe, aber eine berechnete Konstruktion, die in den nächsten Monaten umgesetzt werden wird



denn am 25.08.2008 hieß es mal vom gleichen Harfenbauer zu einer Diskussion über Deckenberechnungen
Nichts für ungut, es ja hier im Forum bekannt, daß ich mich für dieses Thema ( Festigkeitsberechnung im Harfenbau ) sehr interessiere und schon länger für den eigenen Bedarf damit beschäftige.Holz ist kein gleichmäßig homogener Werkstoff mit immer gleichen technischen Eigenschaften. Also kann es auf diese Frage keine Berechnung geben.
Dieter
PS:
Wenn meine Bemerkung jetzt zu heftigen Diskussionen führen sollte, könnte Oliver das ja in einen neuen Thread "Festigkeitsberechnung" verschieben ?
- kragi
- nicht mehr wegzudenken
- Beiträge: 1009
- Registriert: Di 6. Apr 2010, 19:41
- Postleitzahl: 61209
- Land: Deutschland
- Meine Harfe(n): Erste und einzige:
Chromatische Harfe 6x6 vom Baukurs der Klangwerkstatt mit Christoph Löcherbach,
Heiligengrabe, 20. Juni 2010
Re: Grüße aus dem Süden
Lieber (Ralf) * Reinhard,
auch von mir herzlich willkommen im Forum!
Das ist mal das Wichtigste.
Und jetzt möchte ich doch auf die Nebensache dieses Threads eingehen, nämlich das Offtopic-Thema (es sollte wirklich einen eigenen Thread bekommen):
@ Dieter:
man kann sicherlich eine Harfe bis zu einem gewissen Grad statisch berechnen:
Man nehme einen Rahmen (statisch gesehen - ich nehme mal an, dass die Ecken einer Harfe steif miteinander verbunden sind - also keine Gelenke) , der ist 3-fach statisch unbestimmt. Vereinfachend gehe ich von einem statisch nicht relevanten Klangkörper aus.
Jede Saite würde ich als äußere Last auffassen. Die Richtung ist durch die Geometrie vorgegeben. Den Betrag der Last kann man sicherlich aus dem Durchmesser, E-Modul und der Frequenz berechnen (was braucht man noch?). Wissen die Physiker unter uns besser als ich.
Je nach Holzart dürfte ein anderes E-Modul für die Durchbiegungen zu berücksichtigen sein.
Bestimmt gibt es im Internet Skripte der Unis zum Thema statische Unbestimmtheit, Kraftgrößen- und Weggrößenverfahren - und Holzbau.
Bleibt aber immer ein Rest Unsicherheit, weil eben Holz kein homogener Werkstoff ist. Das E-Modul kann an einer Stelle so und unmittelbar daneben ganz anders sein.
Vielleicht hab ich hier etwas zu weit ausgeholt, aber ich kenne Deinen beruflichen Hintergrund nicht und es lesen auch jede Menge anderer Leute mit, die aus ganz anderen Richtungen kommen.
Liebe Grüße
kragi
... und jetzt packen ...
* EDIT: Reinhard (und nicht Ralf) ENTSCHULDIGUNG!
auch von mir herzlich willkommen im Forum!
Das ist mal das Wichtigste.
Und jetzt möchte ich doch auf die Nebensache dieses Threads eingehen, nämlich das Offtopic-Thema (es sollte wirklich einen eigenen Thread bekommen):
@ Dieter:
man kann sicherlich eine Harfe bis zu einem gewissen Grad statisch berechnen:
Man nehme einen Rahmen (statisch gesehen - ich nehme mal an, dass die Ecken einer Harfe steif miteinander verbunden sind - also keine Gelenke) , der ist 3-fach statisch unbestimmt. Vereinfachend gehe ich von einem statisch nicht relevanten Klangkörper aus.
Jede Saite würde ich als äußere Last auffassen. Die Richtung ist durch die Geometrie vorgegeben. Den Betrag der Last kann man sicherlich aus dem Durchmesser, E-Modul und der Frequenz berechnen (was braucht man noch?). Wissen die Physiker unter uns besser als ich.
Je nach Holzart dürfte ein anderes E-Modul für die Durchbiegungen zu berücksichtigen sein.
Bestimmt gibt es im Internet Skripte der Unis zum Thema statische Unbestimmtheit, Kraftgrößen- und Weggrößenverfahren - und Holzbau.
Bleibt aber immer ein Rest Unsicherheit, weil eben Holz kein homogener Werkstoff ist. Das E-Modul kann an einer Stelle so und unmittelbar daneben ganz anders sein.
Vielleicht hab ich hier etwas zu weit ausgeholt, aber ich kenne Deinen beruflichen Hintergrund nicht und es lesen auch jede Menge anderer Leute mit, die aus ganz anderen Richtungen kommen.
Liebe Grüße
kragi
... und jetzt packen ...
* EDIT: Reinhard (und nicht Ralf) ENTSCHULDIGUNG!
Zuletzt geändert von kragi am Mo 21. Jun 2010, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
I don't play like Miles and Louis. Daher sind meine Noten kein Jazz und können auch nicht weg!
- Der Juergen
- nicht mehr wegzudenken
- Beiträge: 6465
- Registriert: Mi 23. Feb 2005, 18:50
- Postleitzahl: 36318
- Land: Deutschland
- Wohnort: Schwalmtal-Hergersdorf (Vogelsbergkreis)
- Kontaktdaten:
Re: Grüße aus dem Süden
Lieber Dieter,
eine Harfe besteht aus mehr Teilen als der Klangdecke
Jedenfalls schon mal danke für deine Wünsche!
Feine Grüße
Jürgen
eine Harfe besteht aus mehr Teilen als der Klangdecke

Jedenfalls schon mal danke für deine Wünsche!
Feine Grüße
Jürgen
#HarpistsForFuture • www.harfenmai.de • www.harfenwinter.de • harfenzeit.de
Das Ziel ist das Ziel.
Jürgen Steiner
Das Ziel ist das Ziel.
Jürgen Steiner
- DS aus MOD
- nicht mehr wegzudenken
- Beiträge: 526
- Registriert: Fr 13. Jul 2007, 12:55
- Postleitzahl: 87616
- Land: Deutschland
- Meine Harfe(n): Aurelia - chromatische Harfe 6/6 aus Baukurs der Klangwerkstatt ( Jan. 2006 )
und
No1 - kleine chromatische Harfe Eigenkonstruktion und Eigenbau ( Okt. 2007 )
und
No2 - derzeit in Planung - Wohnort: Marktoberdorf
- Kontaktdaten:
Re: Grüße aus dem Süden
Ach nee.Der Juergen hat geschrieben:eine Harfe besteht aus mehr Teilen als der Klangdecke![]()

Habe ich doch glatt übersehen.
Danke für den Hinweis. Jetzt muß ich doch meine ganze persönliche Harfentheorie neu überarbeiten

Damit ich nicht den Anschein der Unfreundlichkeit erwecke, möchte ich Ralf natürlich auch recht herzlich begrüßen.
Die Verspätung bitte ich mir nachzusehen, da das Begrüßen neuer Forumsmitglieder sonst nicht so meine Art ist, denn das tun im Allgemeinen immer genügend andere.
Grüßlies
Dieter
- reinhard
- ganz frisch
- Beiträge: 8
- Registriert: Do 10. Jun 2010, 21:19
- Postleitzahl: 8713
- Land: Oesterreich
Re: Grüße aus dem Süden
Hallo Dieter
Die erste Harfe (Fehlversuch) beruhte auf einer Schätzung und ging ganz schön daneben. Danach habe ich mich eingehend mit Balken- und Plattenbiegung beschäftigt um nicht wieder beim fertiggestellten Instrument eine unliebsame Überraschung zu erleben. Das Ergebnis stimmte dann auch tatsächlich annähernd mit den Berechnungen überein.
Die nächste Harfe wird eine veränderte Geometrie aufweisen: Abstand, Anzahl, Winkel zur Decke und ähnliches werden mehr oder weniger stark vom zweiten Versuch abweichen. Hier wird sich für mich dann erweisen, ob die Übereinstimmung zwischen Theorie und Praxis ein Glückstreffer war oder (hoffentlich) doch als Näherungsberechnung (also Schätzung) verwendbar ist.
Und ich schreibe hier nur von der Statik der Saitenleiste in Verbindung mit der Decke. Auch meine ich keine präzise Berechnung sondern nur eine Hilfestellung, um nicht später beim Besaiten eine böse Überraschung zu erleben. Schließlich steckt doch ein großer Aufwand an Zeit und Energie im Bau einer Harfe und es sollte sich dann am Ende doch auch lohnen.
Auch meine ich nicht, irgendwelche Klangeigenschaften vorausberechnen zu können bzw. zu müssen.
Liebe Grüße
Reinhard (und nicht Ralf)
Die erste Harfe (Fehlversuch) beruhte auf einer Schätzung und ging ganz schön daneben. Danach habe ich mich eingehend mit Balken- und Plattenbiegung beschäftigt um nicht wieder beim fertiggestellten Instrument eine unliebsame Überraschung zu erleben. Das Ergebnis stimmte dann auch tatsächlich annähernd mit den Berechnungen überein.
Die nächste Harfe wird eine veränderte Geometrie aufweisen: Abstand, Anzahl, Winkel zur Decke und ähnliches werden mehr oder weniger stark vom zweiten Versuch abweichen. Hier wird sich für mich dann erweisen, ob die Übereinstimmung zwischen Theorie und Praxis ein Glückstreffer war oder (hoffentlich) doch als Näherungsberechnung (also Schätzung) verwendbar ist.
Und ich schreibe hier nur von der Statik der Saitenleiste in Verbindung mit der Decke. Auch meine ich keine präzise Berechnung sondern nur eine Hilfestellung, um nicht später beim Besaiten eine böse Überraschung zu erleben. Schließlich steckt doch ein großer Aufwand an Zeit und Energie im Bau einer Harfe und es sollte sich dann am Ende doch auch lohnen.
Auch meine ich nicht, irgendwelche Klangeigenschaften vorausberechnen zu können bzw. zu müssen.
Liebe Grüße
Reinhard (und nicht Ralf)
- DS aus MOD
- nicht mehr wegzudenken
- Beiträge: 526
- Registriert: Fr 13. Jul 2007, 12:55
- Postleitzahl: 87616
- Land: Deutschland
- Meine Harfe(n): Aurelia - chromatische Harfe 6/6 aus Baukurs der Klangwerkstatt ( Jan. 2006 )
und
No1 - kleine chromatische Harfe Eigenkonstruktion und Eigenbau ( Okt. 2007 )
und
No2 - derzeit in Planung - Wohnort: Marktoberdorf
- Kontaktdaten:
Re: Grüße aus dem Süden
Hallo Reinhard, der Du ja gar nicht Ralf heißt ( das kommt halt vom kritiklosen Abschreiben, Sorry
)
ich freue mich, daß es hier noch jemanden gibt, der den Mut hat, eingetretene Pfade gar nicht erst zu betreten und sich seinen eigenen Weg sucht. Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei.
Bei mir sieht die Sache etwas anders aus, als bei Dir.
Ich bin total abgefahren auf die chromatische Harfe, auch Kreuzsaitenharfe ( 6/6 ) genannt. Ich hatte mir eine in einem Baukurs der Klangwerkstatt gebaut und war danach auf der Suche nach etwas Kleinem, sprich Reiseharfe - in chromatisch natürlich. Das gab es aber nirgends und irgendwo eine Entwicklung mitzufinanzieren, kam für mich mangels Masse nicht in Frage.
Selbst ist der Mann, war schon immer mein Motto und da ich eine gewisse technische Vorbildung habe, habe ich mir Gedanken über ein kleines Model gemacht, mir Rat bei artefakt-musik.de geholt und auch Material. Der Speicher musste dann als Werkstatt herhalten und ich habe immer die Option Lagerfeuer im Auge behalten.
Ich habe mich gleich an einen gebogenen Spänekorpus rangewagt, der mir auch recht gut gelungen ist. Bei der Wirbelanordnung habe ich einige Fehler gemacht, die ich aber durch mehrfaches zudübeln und neu bohren korrigieren konnte. Dadurch ist der Hals jetzt eigentlich so etwas wie ein Schweizer Käse, in den ich wenig Vertrauen setze. Er hält aber bis heute noch und für neugierige Blicke habe ich ihn zusätzlich furniert.
Das Geamtergebnis kann sich sehen lassen und, was noch viel wichtiger ist, sogar hören lassen. Ich habe in meinem Bekanntenkreis einige Anerkennung erfahren.
Mitlerweile hat http://www.artefakt-musik.de/chromatic.htm eine chromatische Reiseharfe entwickelt.
Die Geschichte mit dem Schweizer Käse hat mich dazu veranlasst, ein neues Projekt auf Stapel zu legen. Dabei habe ich mir zur Aufgabe gemacht, eben alles festigkeitsmäßig durchzurechnen, was bei einigen Leuten Kopfschütteln hervorgerufen hat, aber das ist mir Wurscht. Es geht um mein Feeling. Diese Berechnung geht selbstverständlich nicht in mehrfach unbestimmte Systeme über, das kann ich gar nicht. Aber ich will ( wollte ) sicher gehen, daß ich ausreichende Sicherheit habe und von dieser Seite aus nix kracht oder sich unanständig verbiegt.
Zu diesen Gedankengängen gibt es in der Neuen Welt reichlich Informationen, die mir z.T. sehr weitergeholfen haben und mich auch in meiner Meinung zu einzelnen Punkten bestärkt haben. Daß diese Informationen allerdings alle in englischer Sprache verfasst sind, hat für mich kein Problem dargestellt.
Einziger Punkt, wo ich noch nicht ganz d´accord mit mir bin, ist die Saitenberechnung der umsponnenen Saiten. Da gibt es zu wenig Angaben und Informationen hier in old Germany. Es ist in einigen Bereichen alles so geheimnisvoll
. Ich wehre mich vehement dagegen, mich auf die sogenannten Fachleute zu verlassen, die sagen, daß es so ist und nicht anders sein kann, weil sie die Experten sind und daß ich für bestimmte Saiten, von denen ich erst erfahre, wie sie im Detail aussehen, wenn ich sie gekauft habe und in den Händen halte, eine Schweinekohle zahlen soll. Bei meinem ersten Satz umsponnene Saiten, berechnet vom Saitenhersteller, sind mir laufend welche gekracht. Ich habe zwar anstandlos kostenlosen Ersatz in dann verstärkter Ausführung bekommen. Das hat mich aber so genervt, daß ich in Deutschlands Saiten-Apotheke umsponnene Stahlsaiten gekauft habe, die nach zwei Jahren noch halten und das leidige Problem des Scheppern vergessen machen. Für eine halbe Oktave von hier bekomme ich aber in Usa einen ganzen Satz Saiten ( mit Porto ) !!!
Mein neues Projekt wird eine chromatische Harfe nach dem System von Henry Greenway, siehe http://orgs.usd.edu/nmm/Harps/5728Green ... yHarp.html.
Da ich ja zwei Harfen habe, besteht keine Eile. Ich werde erst anfangen zu sägen, wenn ich mit meiner theoretischen Betrachtung im Reinen bin.
Im Moment steht auch die Beleuchtung meiner Harfen erst einmal im Vordergrund. Die Idee habe ich schon lange, aber nachdem ich Pfingsten die Vorstellung eines Systems von Christoph Löcherbach zur Nachrüstung bei den böhmischen Harfen der Klangwerkstatt gesehen habe, ist die Hemmung, hierfür eine kleine Investition zu tätigen, gefallen und No1 leuchtet auch schon.
Also Reinhard, lass Dich nicht entmutigen! Geh Deinen Wegt, Du wirst überrascht sein, daß selbstgezimmerte Harfen sogar klingen können.
Bestes Beispiel, was möglich ist http://www.harpkit.com/Merchant2/mercha ... ct_Count=0
Der Korpus ( blaue Teile ) ist aus Pappe ( richtig gelesen: Pappe !!! ). Ich habe letztes Wochenende so eine Harfe gehört und wollte es wirklich nicht glauben. Das ganze Gerede, was alles negativ auf den Klang wirkt, sehe ich mittlerweile so ähnlich, nur in anderer Richtung, wie die Wirkung von Heilsteinen. Wer daran glaubt, bei dem wirkt es, er weiß nur nicht warum. Wer nicht daran glaubt, fühlt sich einfach ohne die Wirkung der Steine wohler
Grüßlies
Dieter

ich freue mich, daß es hier noch jemanden gibt, der den Mut hat, eingetretene Pfade gar nicht erst zu betreten und sich seinen eigenen Weg sucht. Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei.
Bei mir sieht die Sache etwas anders aus, als bei Dir.
Ich bin total abgefahren auf die chromatische Harfe, auch Kreuzsaitenharfe ( 6/6 ) genannt. Ich hatte mir eine in einem Baukurs der Klangwerkstatt gebaut und war danach auf der Suche nach etwas Kleinem, sprich Reiseharfe - in chromatisch natürlich. Das gab es aber nirgends und irgendwo eine Entwicklung mitzufinanzieren, kam für mich mangels Masse nicht in Frage.
Selbst ist der Mann, war schon immer mein Motto und da ich eine gewisse technische Vorbildung habe, habe ich mir Gedanken über ein kleines Model gemacht, mir Rat bei artefakt-musik.de geholt und auch Material. Der Speicher musste dann als Werkstatt herhalten und ich habe immer die Option Lagerfeuer im Auge behalten.
Ich habe mich gleich an einen gebogenen Spänekorpus rangewagt, der mir auch recht gut gelungen ist. Bei der Wirbelanordnung habe ich einige Fehler gemacht, die ich aber durch mehrfaches zudübeln und neu bohren korrigieren konnte. Dadurch ist der Hals jetzt eigentlich so etwas wie ein Schweizer Käse, in den ich wenig Vertrauen setze. Er hält aber bis heute noch und für neugierige Blicke habe ich ihn zusätzlich furniert.
Das Geamtergebnis kann sich sehen lassen und, was noch viel wichtiger ist, sogar hören lassen. Ich habe in meinem Bekanntenkreis einige Anerkennung erfahren.
Mitlerweile hat http://www.artefakt-musik.de/chromatic.htm eine chromatische Reiseharfe entwickelt.
Die Geschichte mit dem Schweizer Käse hat mich dazu veranlasst, ein neues Projekt auf Stapel zu legen. Dabei habe ich mir zur Aufgabe gemacht, eben alles festigkeitsmäßig durchzurechnen, was bei einigen Leuten Kopfschütteln hervorgerufen hat, aber das ist mir Wurscht. Es geht um mein Feeling. Diese Berechnung geht selbstverständlich nicht in mehrfach unbestimmte Systeme über, das kann ich gar nicht. Aber ich will ( wollte ) sicher gehen, daß ich ausreichende Sicherheit habe und von dieser Seite aus nix kracht oder sich unanständig verbiegt.
Zu diesen Gedankengängen gibt es in der Neuen Welt reichlich Informationen, die mir z.T. sehr weitergeholfen haben und mich auch in meiner Meinung zu einzelnen Punkten bestärkt haben. Daß diese Informationen allerdings alle in englischer Sprache verfasst sind, hat für mich kein Problem dargestellt.
Einziger Punkt, wo ich noch nicht ganz d´accord mit mir bin, ist die Saitenberechnung der umsponnenen Saiten. Da gibt es zu wenig Angaben und Informationen hier in old Germany. Es ist in einigen Bereichen alles so geheimnisvoll

Mein neues Projekt wird eine chromatische Harfe nach dem System von Henry Greenway, siehe http://orgs.usd.edu/nmm/Harps/5728Green ... yHarp.html.
Da ich ja zwei Harfen habe, besteht keine Eile. Ich werde erst anfangen zu sägen, wenn ich mit meiner theoretischen Betrachtung im Reinen bin.
Im Moment steht auch die Beleuchtung meiner Harfen erst einmal im Vordergrund. Die Idee habe ich schon lange, aber nachdem ich Pfingsten die Vorstellung eines Systems von Christoph Löcherbach zur Nachrüstung bei den böhmischen Harfen der Klangwerkstatt gesehen habe, ist die Hemmung, hierfür eine kleine Investition zu tätigen, gefallen und No1 leuchtet auch schon.
Also Reinhard, lass Dich nicht entmutigen! Geh Deinen Wegt, Du wirst überrascht sein, daß selbstgezimmerte Harfen sogar klingen können.
Bestes Beispiel, was möglich ist http://www.harpkit.com/Merchant2/mercha ... ct_Count=0
Der Korpus ( blaue Teile ) ist aus Pappe ( richtig gelesen: Pappe !!! ). Ich habe letztes Wochenende so eine Harfe gehört und wollte es wirklich nicht glauben. Das ganze Gerede, was alles negativ auf den Klang wirkt, sehe ich mittlerweile so ähnlich, nur in anderer Richtung, wie die Wirkung von Heilsteinen. Wer daran glaubt, bei dem wirkt es, er weiß nur nicht warum. Wer nicht daran glaubt, fühlt sich einfach ohne die Wirkung der Steine wohler

Grüßlies
Dieter
-
- ganz schön fleißig
- Beiträge: 86
- Registriert: So 2. Mai 2010, 15:31
- Postleitzahl: 81369
- Land: Deutschland
- Meine Harfe(n): 1. diatonische nürnberger harfe
2. chromatische harfe (baukurs klangwerkstatt 2011)
3. chromatische harfe (von otto zangerle)
Re: Grüße aus dem Süden
hallo reinhard, hallo dieter,
erstmal die herzlichsten grüsse und willkommenswünsche aus dem nördlicheren süden (von dir reinhard aus gesehen).
ich finde das ganz aussergewöhnlich schön, wenn ich lese, mit welcher unbefangenheit ihr euch an das harfenbauprojekt ranmacht. für mich ist so was der wichtigste kreative impetus. dass man dann beim zweiten mal, wenn man die fehler des ersten mals sieht, begreift, dass es sinnvoll sein kann, sich mit etwas theorie und physik zu beschäftigen, um zu reproduzierbaren oder zumindest zu einigermaßen kalkulierbaren ergebnissen zu kommen, ist intellegente pioniersleistung!
ich habe noch nie im leben die erfahrung gemacht, dass sich komplexe projekte mit "nur spontaneität" lösen lassen. es ist meiner erfahrung nach immer notwendig, auch einen kühlen und denkenden kopf einzusetzen. das hilft im leben! und die geschichten, die man davon erst zu erzählen weiß
da werden alle, die immer so genau wissen, wie etwas richtigrichtig ist und wie man's wirklich richtig machen muss, ganz neidisch
genau wie mit den pappharfen! ich habe eine solche noch nie gehört, aber kann mir gut vorstellen, dass auch die ordentlich klingt- in jedem fall so, dass man gerne zuhören möchte, wenn anständig gespielt wird! will sagen, ich bin skeptisch bei jedweder form von heiligsprechung (die richtigmacher!).
wie spaßig das leben sein kann, wenn man sich nicht das geschirr der richtigmacher überstreift und deren öden zwängen unterwirft... hurra, die lebendigkeit, die erlebnisse, das licht, die farbigkeit, die chromatik, jaaa! da sind wir schon wieder beim thema...
ein dreifach hoch auf alle furnierten schweizerkäseharfenhälse, alle leuchtharfen, alle glücklich gemachten 8-jährigen mädchen und alle fehlversuche im leben!
hoch
hoch
hoch
aber jetzt verabschiede ich mich besser wieder, kann ja zu den inhaltlichen fragen keine stellung nehmen. wollte nur meiner unverhohlenen freude ausdruck verleihen.
lieben gruß
astrid
erstmal die herzlichsten grüsse und willkommenswünsche aus dem nördlicheren süden (von dir reinhard aus gesehen).
ich finde das ganz aussergewöhnlich schön, wenn ich lese, mit welcher unbefangenheit ihr euch an das harfenbauprojekt ranmacht. für mich ist so was der wichtigste kreative impetus. dass man dann beim zweiten mal, wenn man die fehler des ersten mals sieht, begreift, dass es sinnvoll sein kann, sich mit etwas theorie und physik zu beschäftigen, um zu reproduzierbaren oder zumindest zu einigermaßen kalkulierbaren ergebnissen zu kommen, ist intellegente pioniersleistung!
wer darüber die nase rümpft, ist ahnungslos!DS aus MOD hat geschrieben: Die Geschichte mit dem Schweizer Käse hat mich dazu veranlasst, ein neues Projekt auf Stapel zu legen. Dabei habe ich mir zur Aufgabe gemacht, eben alles festigkeitsmäßig durchzurechnen, was bei einigen Leuten Kopfschütteln hervorgerufen hat,
ich habe noch nie im leben die erfahrung gemacht, dass sich komplexe projekte mit "nur spontaneität" lösen lassen. es ist meiner erfahrung nach immer notwendig, auch einen kühlen und denkenden kopf einzusetzen. das hilft im leben! und die geschichten, die man davon erst zu erzählen weiß


genau wie mit den pappharfen! ich habe eine solche noch nie gehört, aber kann mir gut vorstellen, dass auch die ordentlich klingt- in jedem fall so, dass man gerne zuhören möchte, wenn anständig gespielt wird! will sagen, ich bin skeptisch bei jedweder form von heiligsprechung (die richtigmacher!).
wie spaßig das leben sein kann, wenn man sich nicht das geschirr der richtigmacher überstreift und deren öden zwängen unterwirft... hurra, die lebendigkeit, die erlebnisse, das licht, die farbigkeit, die chromatik, jaaa! da sind wir schon wieder beim thema...
ein dreifach hoch auf alle furnierten schweizerkäseharfenhälse, alle leuchtharfen, alle glücklich gemachten 8-jährigen mädchen und alle fehlversuche im leben!
hoch



aber jetzt verabschiede ich mich besser wieder, kann ja zu den inhaltlichen fragen keine stellung nehmen. wollte nur meiner unverhohlenen freude ausdruck verleihen.
lieben gruß
astrid