Saiten für Brian Boru Harp

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Harpa

Saiten für Brian Boru Harp

Beitrag von Harpa »

Hallo zusammen, bin neu hier. Kann mir evtl. jemand helfen? Ich habe mir einen Nachbau einer Brian Boru Harfe zugelegt. Leider war die Besaitung in einem schlechten Zustand. Einige Saiten fehlten, andere waren schon grün verfärbt. Ich hab sie also erstmal entfernt. Aufgrund des grünen Belages, gehe ich davon aus, dass es sich um Bronzesaiten handelte. Nun meine Frage: Woher bekomme ich neue BronzeSaiten? 30 Stück an der Zahl. Oder soll ich andere Saiten aufziehen? Darm, Nylon....?
Noch ein Problem: Ich habe versucht, die Harfe zu stimmen. Jedes mal, wenn ich eine Saite gestimmt habe und zur nächsten gegangen bin, hat sich die Stimmung der anderen Saiten verändert. Liegt das an der Spannung? Rutschen die Wirbel zu leicht durch? Kann mir da jemand einen Tipp geben? Danke.
skh
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Re: Saiten für Brian Boru Harp

Beitrag von skh »

1. Geh zum Harfenbauer, der die Harfe ursprünglich gebaut hat. Wenn du den nicht weisst,

2. Geh zu irgendeinem Harfenbauer, der Metallsaitenharfen baut. Inzwischen sind das die meisten, glaube ich. Im Norden Martin Gust, Frank Sievert, Hendrik Schupp, im Süden Albrecht Nüchter, Norbert Maier, ohne Anspruch auf Vollständigkeit (Die Klangwerkstatt-Brian-Borus haben ja Stahl). Der soll die Harfe angucken und eine passende Besaitung machen. Das wird vielleicht etwas kosten. Wenn das auch nicht geht,

3. Miss mit einer Mikrometerschraube alle Saitendicken. Einer der obengenannten Harfenbauer kann dir dann Saiten derselben Stärken besorgen, es lohnt sich sicher auch, demjenigen eine Saite zur Anschauung zu schicken, damit das Material sicher bestimmt werden kann. Ich hatte noch nie Grünspan auf Phosphorbronze, und es gibt ja auch Messingsaiten.

Wenn du ein Bild der Harfe hier einstellst, können wir dir vielleicht bei 1. helfen und herausfinden, wer die Harfe gebaut hat.

Wenn du eine Saite signifikant höher stimmst, ziehst du damit die Decke ein bißchen nach oben, was dazu führt, daß die Saiten daneben wieder etwas entspannen und damit tiefer werden. Das sollte aber nur am Anfang ein Problem sein und sich nach 2-3mal durchstimmen gegeben haben. Es tritt auch beim alltäglichen Stimmen nicht auf, nur wenn eine Harfe nach langer Zeit sehr viel zu tief ist und wieder einen Ganzton oder mehr hochgestimmt werden muss.

Durchrutschende Saitenwirbel sieht und spürt man eigentlich.

Darm oder Nylon würde ich eigentlich nur auf einer dafür konstruierten Harfe verwenden, und nur, wenn du das auch spielen willst. Du hast dir ja wahrscheinlich nicht ohne Grund eine Metallsaitenharfe gekauft.

Grüße,
Sonja
Harpa

Re: Saiten für Brian Boru Harp

Beitrag von Harpa »

Danke für deine Antwort Sonja. Ich muss aber noch gestehen, dass ich ein absoluter Laie auf dem Harfengebiet bin. Ich spiele eigentlich Gitarre und Irish Cister. Wir hatten bis vor kurzem eine einigermassen erfolgreiche In Extremo Coverband, in der ich die Harfe gespielt habe. Bin also kein Profi, kann aber so einige Melodien spielen. Hab mir das alles selbst beigebracht und dadurch natürlich völlig falsche Techniken angewöhnt. Jetzt, wo es die Band leider nicht mehr gibt, habe ich mehr Zeit, mir die richtigen Techniken anzueignen. Bei den Auftritten habe ich immer eine Harfe mit Nylonsaiten gespielt. Ist so eine billige aus´´m Ebay mit 27 Saiten und 22 Halbtonklappen. Die habe ich mit Ledertrageriemen und Tonabnehmer ausgestattet und mit leichten Soundeffekten wie Chorus und so belegt und tat so ihren Zweck. Jetzt interessiert mich eben mal eine Metallsaitenharfe. Ich weiß aber allerdings nicht, ob die Brian Boru (ich glaube, man nennt sie Clarsach) ein hochwertigeres Instrument ist. Eigentlich habe ich gedacht, dass man auch für keltische Harfen Saitensätze kaufen kann, so ähnlich wie bei einer Gitarre :_wink_: Aber da hab ich mich anscheinend getäuscht. Mal gucken. Ich stelle mal gleich ein Foto ein. Danke nochmals. Gruss, Chris
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Re: Saiten für Brian Boru Harp

Beitrag von skh »

Hm.

Sind da Halbtonklappen dran?
Harpa

Re: Saiten für Brian Boru Harp

Beitrag von Harpa »

Hallo, sorry für die späte Antwort, aber ich hatte leider nicht gesehen, dass jemand geantwortet hat. Nein, sind leider keine Klappen dran. Hab schon überlegt, sie nachzurüsten. Aber das rentiert sich, glaub ich, nicht. Vor allem selber machen??? Lieber nicht. :_grin_:
Hab übrigens Kontakt zu Folkfriends aufgenommen und die haben mir in Aussicht gestellt, dass ich evtl. einen Satz bekomme. Mal abwarten. Die sind echt fit in solchen Dingen. Hab schon einige Instrumente von denen. Wahr nir Schrott dabei. Gut und günstig :_wink_: .
Die gleiche Brian Boru Harp ist übrigens auch in deren Sortiment.
Liebe Grüße, Chris.
skh
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Re: Saiten für Brian Boru Harp

Beitrag von skh »

Die Frage nach den Klappen sollte ich vielleicht erklären -- es gibt so gut wie keine Klappenmechanik, die mit Metallsaiten vernünftig funktioniert. Die einzigen mir bekannten Metall-tauglichen Klappen sind die von Peter Brough, und die sind auf einer Folkfriends-Harfe wohl eher nicht verbaut.

Wenn also Klappen dran gewesen wären, hätte das bedeutet daß die Harfe gar nicht für Metallsaiten gedacht ist, oder daß der Hersteller grandios ahnunglos ist.

Viel Glück noch -

Sonja
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Re: Saiten für Brian Boru Harp

Beitrag von bastian »

Klappen nachrüsten wird bei derser Harfe schon deshalb nicht gehen, weil der Hals unter den Stimmwirbeln nicht genug Platz bietet.

@Sonja: auf der Klangwerkstatt-Metallsaitenharfe sind Loveland-Klappen, die bei mir seit Jahren anstandslos ihren Dienst tun. Das Argument "auf diesem Harfentyp gibt es traditionell keine Klappen und Hersteller, die Klappen dran machen sind ahnungslos" kann ich so auch nicht stehen lassen. Nur weil die alten Iren von 500 Jahren keine Klappen kannten (und deshalb auch nicht benutzt haben und deshalb auch nicht brauchten) finde ich sie doch durchaus eine schöne Erfindung, die die Harfenmusik vorangebracht hat, auch auf Metallsaiten. In diesem Sinne: Klick, übrigens auch auf Metallsaiten :_wink_:

Grüße,
Sebastian
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Re: Saiten für Brian Boru Harp

Beitrag von skh »

bastian hat geschrieben: @Sonja: auf der Klangwerkstatt-Metallsaitenharfe sind Loveland-Klappen, die bei mir seit Jahren anstandslos ihren Dienst tun.
Und sie gehen nicht kaputt?

Es geht mir nicht um Tradition, sondern um die Praxis: Metall ist viel härter als Nylon/Darm, d.h. Plastikklappen sind inherent gefährdet, abgeschubbert zu werden. (Die Klangwerkstatt-Metallharfe kenne ich nach wie vor nicht. Wenn's da geht, super.) Die andere Überlegung ist, wie weit die Klappe die Saite auslenkt, und ob das die Metallsaite noch aushält ohne sich permanent zu verstimmen. Da hätte ich bei den modernen Gabelscheiben und Metallsaiten auch Bedenken.

Grüße,
Sonja
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Re: Saiten für Brian Boru Harp

Beitrag von bastian »

Keine Probleme bisher. Kein Klappenbruch o.ä., Beim tiefen A ein bisschen Abnutzung, aber nichts, was den Klang beeinträchtigt. Aaaaaaber, ich glaube, das ist von der Saitenspannung abhängig. So sehr hart ist die Klangwerkstatt-Metallsaitenharfe nicht bespannt. Bei größerer Spannung und Metallsaiten hätte ich mehr Bedenken, was die Haltbarkeit der Lovelands angeht.

Du wohnst ja nicht gerade bei mir um die Ecke, sonst würde ich Dich jetzt auf einen versöhnlichen Kaffee mit Harfenausprobiermöglichkeit einladen :_wink_:
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