Klar! Wenn ich schon meine Harfenversion aufschreibe, dann dürfen gerne auch mehrere was davon haben.
Aber wie gesagt - frühestens wenn ich im September aus Böhmen wieder zurückbin.
Derweil könnt ihr euch mit dem folgenden vergnügen:
Eine kurze Google-Suche liefert euch schon mal die Melodiezeile:
http://spillefolk.dk/nodesamling/gif/po-vzzzrvind.gif
oder hier eine Klavierversion (nicht so prickelnd, finde ich):
http://ingeb.org/images/varvinda.GIF
Die skandinavischen Versionen weichen in einigen Tönen von der an deutschen Pfadi-Lagerfeuern gesungenen Version der Melodie ab. Ihr könnt es also so machen wie ich und euch einfach die Version aussuchen, die euch am besten gefällt...
Wohlgemerkt: es handelt sich um eine Polska-Melodie, und der Polskarhythmus läßt sich nur schwer in Noten pressen. Während die deutsche Pfadfindervariante des Liedes immer auf jeden Schlag im Takt gesungen wird, ist die schwedische Version eben nicht wie ein buf-ta-ta-Walzer oder wie ein ta-ta-ta-Landler, sondern und mit der Betonung auf eins und drei, und in diesem Fall auch noch mit einer kurzen eins und einer verfrühten zwei, eben polskahaft, polskaartig. Schwer zu beschreiben. Muß man hören. Und stampfen. Wer beim Erik im Kurs war, der weiß, was ich meine.
Als Tanz gespielt, klingt das Ding natürlich wieder anders als in der gegröhlten Studenten-Sauf-Version zu Valborg. Oder als die feierliche Chor-Version, da dieses Lied in jedem schwedischen Chorliederbuch mit vierstimmigem Satz steht.
Also: Nicht stur nach Noten spielen - lieber nach Gefühl!
Hier der schwedische Text (Originaltitel "Den stackars Anna eller Molltoner från Norrland", verfaßt um 1830 herum von Julia Kristina Nyberg, alias Euphrosyne (1785-1854) auf eine traditionelle Melodie aus Norrland. Damals war es Mode, auf Volksmelodien lyrische Texte zu verfassen und diese anonym als Ausdruck des wehmutigen schwedischen Volksgeistes auszugeben... Nationalromantismus eben.
http://www.dagensvisa.com/minata/texter/friska.html
Man beachte, daß der deutsche Text "Kiefern im Wind" (von Walter Scherf) von etwas komplett anderem handelt (Pfadfinderromantik eben). Ich mag sie beide.
Das Lied ist so bekannt, daß es bei jedem Valborg-Besäufnis gegröhlt wird, dann häufig auch mit diversen anderen Texten, von derb bis dämlich.
Valborg ist alljährlich das schlimmste Studentenbesäufnis am 30. April. War ursprünglich mal ein heidnisches Frühjahrsfest.
Josef