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Tripel- Harfe

Verfasst: Mi 9. Jan 2013, 21:15
von Moya
Hallo!
Mich würde interessieren, ob jemand im Forum Tripel- Harfe spielt. Ich trage mich mit dem Gedanken, mir eine Tripel bauen zu lassen. Der Klang ist toll und ich möchte chromatischer werden...
Mit wlecher Literatur kann man Tripel-Harfe lernen? Ich bin auf das Selbststudium plus gelegentlicher Workshop angewiesen, da es in meiner Umgebung niemanden mit einer Tripel gibt.
Ich hoffe auf einen Austausch und Tips!

LG,
Moya

Re: Tripel- Harfe

Verfasst: Do 10. Jan 2013, 00:37
von espero
Hmmm,
versuche mal Robin Huw Bowen zu kontaktieren, er spricht auch deutsch und lebt und arbeitet zeitweise
auch in Deutschland. Kontakt zu ihm: http://www.teires.com/

Richte bitte liebe Grüße von Uli mit der Saphir aus, er kennt mich sicherlich noch. :_wink_:

Grüßle
Uli & the charming harps :_cool_:

Re: Tripel- Harfe

Verfasst: Do 10. Jan 2013, 00:49
von Der Juergen
Liebe Moya,

unter Umständen ist es einfacher, seine deutsche Agentin Ange Hauck zu fragen, wann er genau in Deutschland ist.
Die Kontaktdaten sind auch auf der Seite von Robin.

Ange ist supernett und hilfsbereit!

Liebe Grüße
Jürgen

Re: Tripel- Harfe

Verfasst: Do 10. Jan 2013, 10:38
von annunziato
Hallo Moya,
ich spiele (italienische) Doppel- und Tripelharfe. Mache damit Alte Musik aus der Zeit, in der die Instrumente entwickelt wurden, und habe u.a. bei Andrew Lawrence King studiert. Daneben probiere ich aus, was man sonst noch mit den Instrumenten machen kann, und schreibe Entsprechendes.
Die Art von "Folkmusik des 18. Jahrhunderts", die Robin Huw Bowen macht, mache ich nicht. Bezüglich der Chromatik kann man das alles mit Hakenharfen abfrühstücken, das betrifft ja nur wenige Akzidenzien. Bei RHB sind die Doppelungseffekte interessant, die er mit den doppelten diatonischen Reihen erzeugt, die haben auf Haken-, Pedal- und zweireihigen chromatischen Harfen kein Gegenstück.
Kurse und Workshops für Tripelharfe gibt es als Defaultangebote in den Angeboten für Laien nicht, mangels Interessenten. Das letzte Kursangebot von Andrew Lawrence King in Michaelstein für historische Harfen fiel mangels Masse aus (nur 6 Interessenten).
RHB wird sich sicher freuen, auch mal eine Tripelharfe in seinen Kursen zu haben, und diese gesondert zu betreuen.

Es gibt an den verschiedenen Studienstätten, die Spezialisierungen für Alte Musik anbieten, auch gelegentlich mal Kurse für historische Harfe, das sind dann aber keine Anfängerkurse, sondern da geht es dann eher um Continuopraxis oder die wenigen überlieferten Originalwerke für chromatische harfen, oder um die Umsetzung von sonstiger Tasten- und Saitenliteratur der Zeit auf Harfen.
Es gibt keine spezielle "Harfenschule" für Tripelharfe. Bei den entsprechenden Studenten wird davon ausgegangen, dass sie bereits "Musik können" und Tasten spielen sowie Erfahrungen mit Harfen oder Lauten haben. Die paar technischen Feinheiten (andere Handhaltung, Fingersätze, dos und dont's mit der Chromatik) zeigt einem der Lehrer, der Rest ist rausfummeln und ordentlich arbeiten.

Die entsprechenden Harfenbauer, die das tun und können, sind eher im oberen Preissegment zu finden, bauen nur wenige Instrumente, mit denen sie vorab die wenigen Profis bedienen (und die paar Studenten dieser Fächer). Es gibt einige Leute, die solche Harfen haben und damit nicht i.a. ihr Geld verdienen (wie mich), das sind aber recht wenige und keine "Szene". Denn die Instrumente erfordern doch einige Arbeit, bis man damit dann schöne Musik machen kann. Wobei das durchaus natürlich mit dem jeweiligen Anspruch und Bedürfnis korreliert. Es ist hier allerdings ein Warnhinweis zu machen: Da es keine Umstellmechanik gibt, ist man in den Basis-Tonarten zunächst etwas eingeschränkt. Das macht für Alte Musik nichts aus, aber wenn Du mal was in As-Dur spielen möchtest, wirst Du entweder massiv umstimmen und dann eine neue innere Repräsentation der Töne und ihrer Orte "innen" und "aussen" aufbauen müssen. Je nach musikalischer vorbildung udn Erfahrung fällt das vielen Leuten schwer. Oder du bist mehr mit Durchgreifen auf der inneren chromatischen Reihe als aussen unterwegs, Nebengeräusche sind dann unvermeidbar.

Wenn Du Dich wirklich interessierst, kann ich Dir anbieten, mich mal in der Schweiz zu besuchen, und die Instrumente anzuschauen. Kenne auch einige entsprechende Harfenbauer und könnte Dir sagen, worauf man achten sollte. Wenn du magst, kontaktiere mich dann persönlich.

Beste Grüsse
a.

Re: Tripel- Harfe

Verfasst: Do 10. Jan 2013, 23:57
von Anne
Wer auch solche Harfen baut ist Eric Kleinmann. Obwohl ich eher auf der Suche nach einer diatonischen, keltischen Harfe war und nicht unbedingt auf der Suche nach einer Historischen, habe ich mich damals einfach aus Interesse auch mit ihm in Verbindung gesetzt. Dazu kommt, dass er für mich in erreichbarer Nähe lebt. Er war ungeheuer freundlich und hilfsbereit, und ich kann dir nur empfehlen da mal anzurufen wenn du dich für eine Tripelharfe interessierst.
Bezüglich Noten und Literartur würde ich mich an deiner Stelle mal nach Wales orientieren. Die walisische Tripelharfe hat dort Tradition und wird heute noch gespielt, insofern könntest du da wahrscheinlich noch am ehesten fündig werden in Sachen Lehrbuch/Noten.
http://www.eric-harps.de/

Re: Tripel- Harfe

Verfasst: Fr 11. Jan 2013, 00:01
von Der Juergen
Offtopic:
Ich hoffe, dass Eric dieses Jahr wieder zum Harfensommer kommen kann, letztens habe ich ihn telefonisch nicht erreicht, habe es aber auch nur ein Mal probiert.

Re: Tripel- Harfe

Verfasst: Fr 11. Jan 2013, 10:43
von Antonia
Seine Tripelharfe ist Hammer! Ich surfte letztens eine "live" bewundern. Toller Ton, schönes Aussehen, leichtes Gewicht...
Und super verarbeitet, wie man das von ihm gewöhnt ist :-)

Liebe Grüße,
Antonia

Re: Tripel- Harfe

Verfasst: Fr 11. Jan 2013, 16:47
von Moira
In Deutschland wäre auch nochmal Dagmar Flemming in Berlin Bild . Sie ist meine Harfenlehrerin und recht komunikativ. Dagmar spielt wie Robin die Welsh Triple Harp. Robin Huw Bowen ist dieses Jahr auch etwas länger in Weihmar (weis ich von ihr).

Wer Tripleharfen baut in Deutschland ist Reinar Thurau. Dagmars Harfe ist auch von ihm. Wenn du ihr mailst, dann grüß sie, aber auf der Seite ist auch ihre Telefonnummer zu finden. Am besten ist sie früh um 7 Uhr zu erreichen oder ab 21 Uhr oder Mittags gegen 13 Uhr (außer Montags und Mittwochs) und du kannst wirklich mal anrufen, sie beißt nicht. :_wink_:

Re: Tripel- Harfe

Verfasst: Fr 11. Jan 2013, 19:40
von Moya
Hallo liebe HarfenspielerInnen,

vielen Dank für die vielen Antworten und Anregungen. Manches habe ich allerdings auch schon gewußt. Eric- harps habe ich einmal angemailt, aber keine Antwort bekommen. Von Herrn Thurau habe ich ein Angebot bekommen, da muß ich noch eine Weile sparen. Und der Herr Reschenhofer hat mir auch sehr freundlich geantwortet, ich will versuchen einmal zu ihm zu einem workshop zu fahren. Mich direkt an Robin How Bowen zu wenden habe ich mich noch nicht getraut, will es aber jetzt mal tun. Weimar wäre günstig.
Dagmar Flemming ist auch ein toller Tip, Berlin ist auch erreichbar!
@Anunziato: Ganz herzlichen Dank für das Angebot, Dich zu besuchen! Da muß ich mal mit meiner Familie Konferenz halten, ob und wann das möglich wäre. Ich spiele ja schon eine Weile Haken- Harfe und traue mir auch zu, einiges selber zu erarbeiten, merke aber auch immer wieder, wie hilfreich, das Feedback von meiner Lehrerin zu Fingersätzen ist! Sie hat das einfach besser drauf. Daher dachte ich an ein Lehrwerk mit Fingersätzen für Tripel ! Ich spiele sowohl Folk als auch sogn. Literatur. Gerade übe ich ein Stück von John Parry, in dem Heft steht als Kommentar, Parry habe dieses Stück für Triple- H. geschrieben. Es geht auch auf der Böhmischen ganz gut, aber mich reizt der Klang der Großen Tripel! Die Böhmische ist heiß geliebt, aber sie hat klanglich auch Grenzen... Ich dachte, auf der Tripel könnte man vielleicht auch die Lauten- Literatur, die ich noch von meinem Gitarren - Spiel von früher kenne, besser spielen als mit der Hakerei. Ich habe auch irgendwo gelesen, daß HÄndel eigentlich für die Tripel geschrieben habe...?
Beim Surfen zu dem Thema habe ich natürlich schon gemerkt, dass es meistens Profis sind, die Tripel spielen und ich habe niemand in meiner Nähe gefunden (Sachsen), der / die ich dann auch mal aufsuchen könnte... Ich würde mich nicht trauen, mich zu einer Meisterklasse mit ALK anzumelden. Bin zwar musikalisch ganz fit, auch in der Musiktheorie, habe immerhin einen Abschluß in Musiktherapie, aber natürlich ist mein Können nicht annähernd vergleichbar mit Profis.
Jetzt habe ich ein ganz tolles Angebot bekommen, ich darf die Tripel im Heinrich- Schütz - Haus in Bd. Köstritz einmal spielen. Bin schon sehr gespannt darauf.
Ich kann gerne davon erzählen, wie es war, wenn es stattgefunden hat. Evt. mache ich auch eine Aufnahme, wenn ich gut zurecht komme.

@ alle Harper: Bin gespannt, ob noch mehr Anregungen oder Diskussions- Beiträge kommen!

LG,
Moya

Re: Tripel- Harfe

Verfasst: Fr 11. Jan 2013, 20:03
von Der Juergen
Liebe Moya,

ich habe heute Eric(h) Kleinmann telefonisch auch nicht erreichen können, werde ihm mal eine Mail schreiben möglicherweise ist er auch in Japan unterwegs, seine Frau ist Japanerin und er hält sich dort zeitweise auch beruflich auf. Auf Mails dürfte das nicht einen so großen Einfluss haben. Falls ich ihn erreiche, kann ich dich ja per Mail in Kenntnis setzen.

Liebe Grüße
Jürgen