Klappenbruch

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merit
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Meine Harfe(n): Böhmische Hakenharfe von Pepe Weissgerber, Baujahr 2009;
Böhmische Hakenharfe von Eric Kleinmann, Baujahr 2005
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Beitrag von merit »

Hallo, liebe Selbsthilfegruppe Klappenbruch :)
jetzt fühle ich mich auch nicht mehr ganz so schlecht wegen meiner gebrochenen obersten ("Hateland") es-Klappe!
Ich habe generell das Gefühl, daß obengenannte Klappen einfach altern. Ich habe sie jetzt seit 1998 auf der Harfe und benutze seit ca. 3 Jahre regelmäßig alle davon. Neben der einen gebrochenen (die glücklicherweise nie wirklich während eines Stückes benutzt wird und daher vorher eingestimmt werden kann) habe ich das Gefühl, daß die anderen auch nicht mehr so gut klingen, wenn sie "an" sind. Nicht, daß ich mit dem Klang einer Seite, an der die Klappe obiger Firma im "an-Modus" ist, im Neuzustand zufrieden bin - auch das kann ich gerade auf meiner anderen Harfe ausprobieren.
Ich werde mir wohl demnächst für meine Kleinmann-Harfe Metallklappen zulegen.
Jetzt die Frage an alle Bauer und Spieler:
Welche soll ich mir zulegen? Sie sollten unter 20 Euro kosten, leicht sein, in der Ansprache verstellbar sein und auch kräftiges Spiel ertragen, ohne verängstigt in ihre Ausgangsposition zurückzurutschen...
Für Tips dankt Merit Zloch
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Merit

Das mit dem:
Was macht Ihr denn nur mit euren Harfen, habe ich nur so salop dahergeredet. Es kann natürlich sein, das die Qualität und Zusammensetzung der Kunststoffe, die Robert Bunker für seine LoveLands verwendet, nicht immer gleich ist. Das könnte dann auch erklären, warum einige "altern" und andere nicht.
Aber: man weis nichts genaues nicht.
Zu deiner Klappenfrage: Welche soll ich mir zulegen (für die Eric-Harfe)
Ich habe ungefähr zeitgleich mit Joel Garnier (Der frühere Firmenbesitzer
von Camac), mit dem ich mich immer wieder auch über das leidige Klappenthema ausgetauscht habe, meine eigene "Soundiamonds"
entwickelt. Meine basieren auf dem Gabelscheibenprinzip der Konzertharfe (zwei Stifte, "die Gabel", greifen in einer Drehbewegung die Saite)und die neuen Camac-Klappen funktionieren auf dem Capodasterprinzip (die Saite wird gegen einen festen punkt (Bund) gedrückt.
Wie ich bereits erwähnte, hatte ich die Nase von den "HateLands" voll, zumal sie auch bei guter Justage zwar lange und auch verlässlich arbeiten, aber der Klang nicht/nie zufriedenstellend ist/war !!
Ich habe fast zwei Jahre für die Soundiamonds gebraucht und habe auf dem Wege noch zwei weitere Systeme entwickelt, die ich aber erst mal
noch in der Schublade lasse, weil sie nicht ganz so gut sind.
Ich habe mir damals alle verfügbaren Klappensysteme auf einem Harfen-Dummi montiert und untersucht.
Dann habe ich sie in einem Punktesystem bewertet:
1. Klang (Veränderung/Verschlechterung) in eingeschaltetem Zust.
2. Bedienbarkeit/Schnelligkeit (human Design, was fühlen die Finger)
3. Haltbarkeit/Verschleiss des verw. Materials
4. Nachjustierbarkeit (auch nach Jahren)
5. Aussehen, Design (das Auge hört mit)
6. Montierbarkeit (Frustfaktor/wichtig für Harfenbauer u. andere)

Textfenster alle!!!!!! Fortsetzung folgt. Frank Sievert

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Merit

Fortsetzung:

In meiner perönlichen Bewertung erreichten die LoveLands ca 54 von 100. Aber auch alle anderen Systeme liegen ähnlich schlecht.
Was ich aber am schlimmsten fand, war die Tatsache, das fast alle Systeme den Klang arg verschlechtern.
Die Soundiamonds haben in meiner persönlichen Bewertung
90 vom 100 erreicht und die neuen Camac-Klappen auch (allerdings verschieben sie die Saite aus ihrer Position (ach ja, das war auch noch ein Bewertungskriterium)
Beide Systeme verändern den Klang vieleicht messbar, aber nicht/kaum hörbar. Und ich denke, das ein System diesen Punkt bestens erfüllen sollte !
Also lange Rede, kurzer Sinn:

Die Camac-Klappen kannst du bedenkenlos verwenden und Eric
hat sie, glaub ich schon.
Er hat meine auch mal ausprobiert, allerdings waren sie damals
noch nicht zu Ende entwickelt.
Meine Soundiamonds kosten der Satz (36 Stück) 540,-- plus Mehrwert
und die Camacs liegen in etwa ähnlich.
Zur Zeit kann ich noch keine größeren Stückzahlen an Sätzen liefern, da ich dann erheblich vorfinanzieren muss. Aber ich arbeite daran.

So, das wärs erst mal

Liebe Grüße Frank Sievert

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo, hier Merit Zloch, die sich gerade nicht einloggen kann.

Vielen Dank, lieber Frank Sievert! Vielleicht kann ich nach und nach umrüsten. Ich bin dieses Jahr nicht im Lauterbach :). Wo im Osten oder der Hamburger Gegend könnte ich eine Harfe anschauen, die mit diesen Klappen versehen ist? Flüchtig habe ich sie schon gesehen, aber nie unter dem Gesichtspunkt der Anschaffung probiert.
Die Hatelands waren eine reine Preisentscheidung.
Und: ich mache mit meiner Harfe schon einiges, das gebe ich zu. Von Saint Chartier bei 40 Grad und völliger Trockenheit hin zu Gigs in der Mueßer Musikscheune bei 13 Grad und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Und dann greife ich, wenn ich im oberen Lautstärkebereich spielen will, pedalharfenmäßig `rein....
Ich wohne in einer Ofenheizungswohnung, was mir und der Harfe an sich sehr gut tut. Vielleicht mögen die Klappen das nicht?

Nochmal Danke, viele Grüße, Merit Zloch
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hallo Frank,

deine Aufstellung und Bewertung der KLappen finde ich sehr gut - jetzt würde mich noch die Punktevergabe interessieren :_wink_:

Eine Anmerkung zu den Kriterien:
Für mich sind noch folgende Kriterien wichtig (die Du aber vielleicht auch berücksichtigt hast):
- Erkennbarkeit der Klappen (C/F) insbesondere bei schlechtem Licht (z.B. auf einer Bühne beim Einsatz der berüchtigten und gefürchteten Lichttechniker "rot gibt aber so eine g... Athmosphäre")
- Handhabung im Hinblick auf Wechsel während des Spielens
o Schnelligkeit / Handhaltung
o definierte, feste Endpunkte
- kontinuierliche Veränderung des Tons während der Bewegung
(Park´s "Hakenslides" lassen grüssen)

Zum Thema Klappenbruch: die grösste Gefahr für die Lovelands sehe ich beim Transport der Harfe, wenn man irgendwo mit den Hebeln aneckt. Meine Dusty hat Lovelands mit verlängertem Hebel (spezielle Version für Dusty Strings). Es ist, toi-toi-toi- noch nichts passiert, aber ich habe mir schon überlegt, ob ich mir Hebel der wichtigsten Grössen als Reserve hinlege. Dafür sind die dann ja auch nicht so teuer.

Gruss,
Andreas.
Andreas (aus Hamburg)
Gast

Beitrag von Gast »

Hi Merit

Ich muss gestehn, das ich nicht über eine linear geführte Kundendatei
verfüge, ein paar Sachen bleiben immer auf der Stecke.
Ich denke, das einfachste ist, du kommst einfach mal in meine Werstatt
und schaust sie dir aus der Nähe an und probierst sie mal aus.
Das wäre zZt am einfachsten. (eine Abbildung der Beta-Version befindet sich auf meiner Webseite)
Aber wie schon gesagt, die camac's sind genauso gut und auch einen näheren Blick wert.

Liebe Grüße Frank Sievert
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Andreas

Was die Punktvergabe anbelangt, spiegelt ist sie natürlich nur meine Sehweise wieder und war damals für mich zweckdiehnlich bei der entwicklung meiner Soundiamonds.
dabei möchte ich es im Moment belassen, da ich keinem zu nahe treten möchte, bzw. seine Klappen verreißenm möchte.
Wer meine persönliche Meinung zu irgend einem System wissen möchte, kann mir ja priv. mailen.
Das mit den LoveLands lässt Robert Bunker kalt.
Er überhört auch ständig meine Verbesseungsvorschläge.

Was die Erkennbarkeit der Klappen bei sich verändernden Lichtverhältnissen anbelangt, so ist da auch die Kreativität des einzelnen gefragt. Man kann zwar im Design einiges berücksichtigen, aber alle Situationen wirst du nicht abdecken können.
Hatte gerade sone Idee mit mini-LED's
Ich spiele selbst auch eine Silmaril speciale und habe die Erfahrung gemacht, das man irgendwann die Harfe auch räumlich begriffen hat
und ich finde die Klappen im Dunkeln und auch die entsprechenden SiWis auch. aber eine kleine LED Beleuchtung wäre da schon hilfreich.

Mal ne frage: hast du jetzt eigentlich auf deiner Sirr wieder die
P. Brough's drauf? Oder spielst du ohne?

Lieben Gruß Frank Sievert

P.S. Hast du meine Mail (Gedanken zur Sirr) erhalten?
Azalea

Beitrag von Azalea »

Witzig dass das Thema LEDs kommt. Ich hatte bei dem Post von Andreas überlegt, ob man an die C oder F Klappen kleine Glitzersteinchen (sog. Flatbacks) ankleben könnte. Die Reflektion bzw. auch das Erfühlen der Steinchen sollte doch helfen.
Tschau
Corinna
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ralf
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Beitrag von ralf »

[quote="Frank"]Frank, wir hätten nie zu dem Vollenweider-Konzert gehen dürfen :_grin_: :_grin_:

/Ralf
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hallo,

ich habe über den Hebeln meiner Lovelands kleine rot und blaue Gummiringe. Die gibts original in den USA, man kann aber auch kleine Dichtringe aus dem Baumarkt nehmen. Die markieren optisch recht gut und sind auch beim Spielen zu erfühlen.

Man kann die auch auf der anderen Seite auf die Wirbel stecken. Das hilft sehr beim Stimmen den richtigen Wirbel zu erwischen und den Effekt "wieso wird das F nicht höher - booiiing - sch.. am G gedreht) zu vermeiden. Insbesondere beim hektischen Stimmen in schlechtem Licht auf der Bühne kurz vor dem Auftritt.

Gruss,
Andreas.
Andreas (aus Hamburg)
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