Menschen mit Downn-Syndrom und Ihre Liebe zum Harfenspiel!

Du hast etwas schönes, ärgerliches, spannendes, trauriges mit deiner Harfe erlebt? Erzähl uns davon.
Jonny Robels
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Re: Harfe und Menschen mit Beeinträchtigungen

Beitrag von Jonny Robels »

@Juergen: YES!!!

Ich glaube zur Zeit heißt es "Maximalpigmentiert" :_wink_:
Und wenn Du auf Euphemismen stehst:
Verhaltensorigineller Verstandsverweigerer :_grin_: :_grin_: :_grin_:
oder für Frauen:
Mitbürger mit Menstruationshintergrund :_grin_: :_grin_: :_grin_:
bramosia
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Re: Harfe und Menschen mit Beeinträchtigungen

Beitrag von bramosia »

Jonny Robels hat geschrieben:@Juergen: YES!!!

Ich glaube zur Zeit heißt es "Maximalpigmentiert" :_wink_:
Und wenn Du auf Euphemismen stehst:
Verhaltensorigineller Verstandsverweigerer :_grin_: :_grin_: :_grin_:
oder für Frauen:
Mitbürger mit Menstruationshintergrund :_grin_: :_grin_: :_grin_:

Ich lach mit kaputt - herrlich !!!
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Re: Harfe und Menschen mit Beeinträchtigungen

Beitrag von Der Juergen »

Jonny, du bist mal wieder in Hochform! :_grin_:
bramosia hat geschrieben:Ich lach mit kaputt - herrlich !!!
Ich auch, aber auch noch über einen ganz anderen Satz! :_grin_: :_grin_: :_grin_:
Zuletzt geändert von Der Juergen am Mi 1. Apr 2015, 19:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Harfe und Menschen mit Beeinträchtigungen

Beitrag von Harfenjule »

bramosia hat geschrieben: Harfenjule, auch ich habe eine Nichte mir einer Beeinträchtigung UND ich sage und schreibe ganz bewusst immer BEEINTRÄCHTIGUNG !!! und nenne es nicht BEHINDERUNG. Denn eine Behinderung ist es für DIESE MENSCHEN nicht, weil sie eben Dinge anders machen. Ein Mensch ohne eine Beeinträchtigung zählt nicht zu diesen Menschen und perfekt sind wir alle nicht !!! Das ist mir sehr wohl klar. Ich verwehre mich aber vor dem Ausdruck BEHINDERTE oder ähnliches.
Dass du nicht von "Behinderten" sprichst, ist ja auch gut, oder wie die Herren hier zu sagen pflegen "pc", so :_wink_: aber man wird nicht geschlagen, wenn man von "Menschen mit Behinderung" spricht.
Eine Beeinträchtigung ist nicht zwangsweise eine Behinderung, das ist schon richtig, aber wie Jürgen schon schreibt, warum sollte man einen Sachverhalt nicht als selbigen bezeichnen?

Ich sehe mich selbst, obwohl ich keine wirklichen körperlichen Beeinträchtigungen habe, nicht als "Normalo" und zähle mich schon gar nicht zu den "wir Normalos", die anscheinend anders sind als "diese Menschen"... das Wort "Normalo" sagt ja schon, man entspräche der Norm.

Klar dürfen Menschen mit Behinderung sich selbst als "Krüppel" bezeichnen, aber von anderen nicht so genannt werden - genauso wie Menschen mit Migrationshintergrund sich selbst als Ausländer bezeichnen, aber von "Inländern" nicht so genannt werden sollten. Die richtige sprachliche Bezeichnung bedeutet ja nicht, dass man vor lauter Formulierungen den Menschen nicht wahrnimmt.
Besser noch, im Umgang mit Menschen mit Behinderung muss man gar nicht so sehr darauf achten, was man wie sagt - auch sehbehinderte Menschen sagen "wir sehen uns", ein Mensch im Rollstuhl geht einkaufen usw.
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Re: Harfe und Menschen mit Beeinträchtigungen

Beitrag von Der Juergen »

Harfenjule hat geschrieben:Ich sehe mich selbst, obwohl ich keine wirklichen körperlichen Beeinträchtigungen habe, nicht als "Normalo" und zähle mich schon gar nicht zu den "wir Normalos" […]
Mit ziemlicher Sicherheit ist das ein Grund, warum ich dich ganz persönlich als Mensch »Julia« besonders mag, völlig unabhängig von Wörtern oder Worten, die wir wechseln – oder auch nicht. :_wink_:
Die richtige sprachliche Bezeichnung bedeutet ja nicht, dass man vor lauter Formulierungen den Menschen nicht wahrnimmt.
Was ist »die richtige«?
Zeitgenössisch für den Moment gesehen, oder wie meinst du das?
Ich meine das nicht provokant, also, könnte in 5 Jahren die heute von einem nicht näher definierten Personenkreis abgesegnete Formulierung zu einem No-no geworden sein?
In der Geschichte der tolerierten Bezeichnungen für »Schwarze« kommt es fast auf diese Intervalle hinaus.

In meinen Augen ist die Bezeichnung »richtig«, die der Situation angemessen (»passend«) ist und den Bezeichneten subjektiv (!) nicht kränkt.
Das kann aber doch nur der selbst bewerten und nicht andere ohne Kenntnis dieser singulären subjektiven Bewertung in einer Art Stellvertretereigenschaft.
Besser noch, im Umgang mit Menschen mit Behinderung muss man gar nicht so sehr darauf achten, was man wie sagt - auch sehbehinderte Menschen sagen "wir sehen uns", ein Mensch im Rollstuhl geht einkaufen usw.
Und (manche) Rollifahrer nennen uns »Läufer«, so what?
Und wenn ich nun eben nur noch ganz schlecht laufen kann, was bin ich dann? »Kriecher«?
Nee, das wäre dann doch unpassend konnotiert. :_wink_:

Liebe Grüße aus dem zugeschneiten Schwalmtal
Jürgen
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Re: Harfe und Menschen mit Beeinträchtigungen

Beitrag von Harfenjule »

Jetzt fühle ich mich beeinträchtigt, weil ich auch gerne Schnee hätte :_grin_:
bramosia
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Re: Harfe und Menschen mit Beeinträchtigungen

Beitrag von bramosia »

Harfenjule hat geschrieben:Jetzt fühle ich mich beeinträchtigt, weil ich auch gerne Schnee hätte :_grin_:
Ich würde Dir gerne eine Ladung bringen - die Frühpflanzen und ich hätten lieber weniger davon im Garten :_wink_: - aber ... es ist halt April :_grin_:
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Re: Harfe und Menschen mit Beeinträchtigungen

Beitrag von Der Juergen »

Harfenjule hat geschrieben:Jetzt fühle ich mich beeinträchtigt, weil ich auch gerne Schnee hätte :_grin_:
Ich fühle mich dann nicht nur, sondern bin, besonders behindert, weil es glatt ist! :_grin_:
bramosia hat geschrieben:es ist halt April :_grin_:
Ach der mit den Scherzi? :_wink_:
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Maira
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Re: Harfe und Menschen mit Beeinträchtigungen

Beitrag von Maira »

Ski heil und frohe Weihnachten , Jürgen.

Ich bin der Überzeugung , daß jeder das Beste aus seiner Situation machen kann , sofern er den Willen hat , etwas zu erreichen.
Nicht jeder wird eine Starharfenist werden , aber nicht jeder will das auch .
Beim musizieren sollte stets die Freude am Tun zuvorderst stehen , was am Ende bei rumkommt ist doch OK.
Ob nun einer ein Stück mit 2 Fingern pro Hand spielt oder wie wenige Spezialisten alle 10 Finger in prestissimo über die Saiten fegen lässt ,
beides kann schön sein , wer will da behaupten , eines wäre besser als das andere ?

Und wie Du sagtest , manch eine Behinderung / Beeinträchtigung erwerben sich viele Leute . Da kommt es erst recht drauf an , was man daraus macht.
Ich könnte mich jetzt auch hinsetzen und heulen. Früher war alles besser , da konnte ich Zementsäcke auf die Baustelle tragen , nächtelang durchtanzen,
singen wie eine Nachtigall, tags arbeiten , nachts im Studio durchmachen und so fort.
Heute sieht das ganz anders aus. Mit 80 % Schwerbehinderung tut man automatisch langsamer. Lasse ich mir die Freude am Leben dadurch vermiesen ?
Ganz ehrlich ? NÄÄ !!!
Und die erworben Behinderten haben den Vergleich dazu , wie das besser laufen kann . Von Geburt an Beeinträchtigte kennen es nicht anders als wie es ist.
Daher sollte man jeder Kreatur Gottes Respekt entgegenbringen , ob nun ohne oder mit Handicap.

Und jetzt her mit den Prügeln , mein Buckel ist geeicht , da geht vieles drauf .
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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moi66
ganz schön fleißig
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Re: Harfe und Menschen mit Beeinträchtigungen

Beitrag von moi66 »

off topic:
Jonny Robels hat geschrieben:...
Verhaltensorigineller Verstandsverweigerer :_grin_: :_grin_: :_grin_:
oder für Frauen:
Mitbürger mit Menstruationshintergrund :_grin_: :_grin_: :_grin_:
jetzt helft mal einem Haupthaar-Minimalpigmentierten Bürger mit Menstruationshintergrund:
was ist ein Verhaltensorigineller Verstandsverweigerer??? :_huh_: :_huh_:

und ernsthaft: jede Bezeichnung, die sich als "(De-)Klassierung" eingebürgert hat, wird irgendwann den Unwillen der so Klassifizierten hervorrufen, ob es nun "diese Behinderten" "diese Hausfrauen" oder "diese Beamten" sind. (ich mag auch die Bezeichnung "Normalos" nicht)
Everything happens for a reason.
But sometimes that reason is that you're stupid and you make bad decisions.
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