Harfen aus Paraguay / Südamerika
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Re: Harfen aus Paraguay / Südamerika
Es gibt keine ecuadorianische Harfe - die wenigen, leider aussterbenden Harfenbauer Ecuadors bauen Harfen Typ "Paraguay". Was es gibt ist typische Ecuadorianische Musik und
der Interpret Ramiro Uribe schafft es diese gut auf die Harfe zu übertragen.
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Re: Harfen aus Paraguay / Südamerika
Hm, John M. Schechter unterscheidet zwischen der arpa imbaburena, der arpa folclórica und der arpa ecuatoriana-paraguaya, die alle drei in Ecuador gespielt werden.
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Re: Harfen aus Paraguay / Südamerika
Mr. Sch(l)echter ist schlecht informiert oder stützt sich auf sehr alte Angaben. Meine Ex-Frau war Ecuadorianerin und das Harfenwesen habe ich vor Ort nachgefragt, ich war sicher
etwa 10 mal in Ecuador. Ganz im Norden fand ich in Tulcan in einem Laden eine venezolanische Llanero-Harfe die importiert worden war. In Ibarra und Otavalo gab es keine Harfen zu kaufen. In Quito gibt es noch einen Harfenbauer, er ist schon etwas alt und er orientiert sich an der Paraguay Harfe, vielleicht etwas kleiner und schwerer - es fehlt ihm das richtige Holz. Einheimische Harfenspieler ziehen importierte Paraguay-Harfen vor. Möglich dass man ganz im Süden, Cuenca, Riobamba auch importierte Harfen aus Peru findet - dass sind ziemlich grobe, breite Klötze. Die Harfe hatte wohl in Ecuador bis vor 50 Jahren noch eine gewisse Tradition, ist aber vor Ort schwer am Aussterben.
etwa 10 mal in Ecuador. Ganz im Norden fand ich in Tulcan in einem Laden eine venezolanische Llanero-Harfe die importiert worden war. In Ibarra und Otavalo gab es keine Harfen zu kaufen. In Quito gibt es noch einen Harfenbauer, er ist schon etwas alt und er orientiert sich an der Paraguay Harfe, vielleicht etwas kleiner und schwerer - es fehlt ihm das richtige Holz. Einheimische Harfenspieler ziehen importierte Paraguay-Harfen vor. Möglich dass man ganz im Süden, Cuenca, Riobamba auch importierte Harfen aus Peru findet - dass sind ziemlich grobe, breite Klötze. Die Harfe hatte wohl in Ecuador bis vor 50 Jahren noch eine gewisse Tradition, ist aber vor Ort schwer am Aussterben.
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Re: Harfen aus Paraguay / Südamerika
Gut, Schechters Feldforschung ist mittlerweile 30 Jahre her, aber er berichtet, dass die Harfen in den Familien über viele Jahrzehnte weitergegeben worden sind. Natürlich ist die heutige Welt schlecht und alle Völker dieser Erde lassen ihre Traditionen vergammeln.
Sowas finde ich übrigens ziemlich unverschämt.Llanero Daniel hat geschrieben:Mr. Sch(l)echter ist schlecht informiert oder stützt sich auf sehr alte Angaben.
Re: Harfen aus Paraguay / Südamerika
Es gab in Ecuador 4 Arten von Harfen bis circa Anfang der neunziger Jahre, wie John Schechter erforschert hat. Alle diese 4 unterschiedlichen Harfen existieren jedoch (fast) nicht mehr, man benutzt heute die Ecuador-Paraguay-Harfe oder die Paraguay-Harfe. Heute gibt es allerdings Harfenbauer in Ecuador, die angefangen haben, wieder die ecuadorianische Harfe zu bauen.
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Re: Harfen aus Paraguay / Südamerika
Mal blöd gefragt: worin unterscheiden sich die Typen denn?
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Re: Harfen aus Paraguay / Südamerika
Hallo! ich bin ganz neu in der Runde. Ich suche Saiten für meine paraguaische Harfe, und zwar die tiefe... 4te und 5te Oktaven. Ich habe bereits mit Herrn Milton Sanchez gesprochen aber leider hat er zur Zeit keine. Hat jemanden eine Idee wie oder wo in Deutschland ich an solche Saiten komme? Oder könnte ich mit Saiten von anderen Instrumente probieren? Wie jemanden hier schon geschrieben hat... südamerikanische Harfen machen viel Experimente mit
Danke!
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Re: Harfen aus Paraguay / Südamerika
Hi liebe »anacarola9«,
gerade hatte ich was über Betty Pettersson aus Freiburg geschrieben, sie spielt schon jahrzehntelang Paraguayharfe (neben Pedalharfe).
Sie ist aber im Internet quasi nicht vertreten, hat auch ausschließlich eine Festnetznummer. Die findet man im Netz, wenn man ein bisschen sucht, irgendwer hatte die mal »veröffentlicht«.
Du könntest mir auch eine E-Mail schreiben, dann gebe ich das weiter.
Liebe Grüße
Jürgen
gerade hatte ich was über Betty Pettersson aus Freiburg geschrieben, sie spielt schon jahrzehntelang Paraguayharfe (neben Pedalharfe).
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Jürgen Steiner
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Re: Harfen aus Paraguay / Südamerika
Unbedingt auf You Tube anhören:
Atahualpa Poalasin (der ekuatorianische Meister!)
Otoniel Ccayanchira (der peruanische Meister, ich glaube er ist blind!)
Alfredo Rolando Ortiz (Kubaner, in Venezuela aufgewachsen)
Juan Vicente Torrealba (der venezolanische Altmeister)
Carlos Saquicela (Ecuador)
Natsumi Imamura (Mexiko - wo es ein ganze Gruppe Harfenistinnen mit japanischer Abstammung gibt)
Teresita Sosa (Paraguay)
nur ein paar ....
Liebe Grüsse
Llanero Daniel
Atahualpa Poalasin (der ekuatorianische Meister!)
Otoniel Ccayanchira (der peruanische Meister, ich glaube er ist blind!)
Alfredo Rolando Ortiz (Kubaner, in Venezuela aufgewachsen)
Juan Vicente Torrealba (der venezolanische Altmeister)
Carlos Saquicela (Ecuador)
Natsumi Imamura (Mexiko - wo es ein ganze Gruppe Harfenistinnen mit japanischer Abstammung gibt)
Teresita Sosa (Paraguay)
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Re: Harfen aus Paraguay / Südamerika
Ich muss meine Aussagen zu Harfen aus Ecuador etwas relativieren. Man muss wissen, dass die Länder in Südamerika relativ gross sind und es viele
verschiedene Landesgegenden und Klimastufen gibt. Die Folklore-/Musikpräferenzen wechseln je nach Gegend, an der tropisch heissen Küste ist andere Musik aktuell als zu oberst in den Bergen oder in den Tälern hinter den Bergen. Dann kommt es auch noch drauf an welche Ethnie in der Gegend lebt, hat es viele dunkelhäutige Menschen mit afrikanischen Wurzeln so schimmert das musikalisch immer durch. Die Harfe hat sich
in Ecuador offenbar speziell in den Tälern oberhalb von Otavalo und um Cotacachi lange gehalten. Die Harfenisten haben die Instrumente öfters selber gebaut und auch die stimmweisen sind unterschiedlich - es gibt keine generelle Art wie sie die Harfen stimmen. Was von den alten Traditionen heute noch da ist, müsste ich Mal wieder abklären gehen. Fest steht dass ein paar grossartige Meister gab - wie Atahualpa Poalasin und Carlos Saquicela - deren Musik ist zwar etwas kommerzialisiert aber lüpfig und noch lange populär. Hat aber wohl wenig zu tun mit den traditionellen San Juanitos in den hohen Bergdörfern, die man hauptsächlich zu Begräbnissen spielte. Ich vermute stark, dass die Andenharfe in Peru heute mehr verbreitet ist - auf YouTube findet man jedenfalls dutzende von Interpreten unterschiedlichster Qualität aus Peru.
verschiedene Landesgegenden und Klimastufen gibt. Die Folklore-/Musikpräferenzen wechseln je nach Gegend, an der tropisch heissen Küste ist andere Musik aktuell als zu oberst in den Bergen oder in den Tälern hinter den Bergen. Dann kommt es auch noch drauf an welche Ethnie in der Gegend lebt, hat es viele dunkelhäutige Menschen mit afrikanischen Wurzeln so schimmert das musikalisch immer durch. Die Harfe hat sich
in Ecuador offenbar speziell in den Tälern oberhalb von Otavalo und um Cotacachi lange gehalten. Die Harfenisten haben die Instrumente öfters selber gebaut und auch die stimmweisen sind unterschiedlich - es gibt keine generelle Art wie sie die Harfen stimmen. Was von den alten Traditionen heute noch da ist, müsste ich Mal wieder abklären gehen. Fest steht dass ein paar grossartige Meister gab - wie Atahualpa Poalasin und Carlos Saquicela - deren Musik ist zwar etwas kommerzialisiert aber lüpfig und noch lange populär. Hat aber wohl wenig zu tun mit den traditionellen San Juanitos in den hohen Bergdörfern, die man hauptsächlich zu Begräbnissen spielte. Ich vermute stark, dass die Andenharfe in Peru heute mehr verbreitet ist - auf YouTube findet man jedenfalls dutzende von Interpreten unterschiedlichster Qualität aus Peru.