Anatker611 hat geschrieben: ↑Di 14. Jul 2020, 14:42Ich habe den Eindruck hier im Forum und in Deutschland allgemein bevorzugen die meisten 6/6 und in Amerika wird eher 5/7 bevorzugt. Vielleicht täusche ich mich da aber auch
Nein, da täuschst du dich nicht. Das hat ganz entscheidend damit zu tun, dass hier vor vielen Jahren Christoph Pampuch zusammen mit André Schubert das Prinzip der ganztönigen gekreuzten Saitenebenen in die Harfenszene eingeführt hat (sieht man mal von Henri Papes eigentlicher Erfindung dieses Prinzips im Jahr 1845 ab).
Auf diese Weise kam in die Szene der diatonischen Harfen (neo-irisch und böhmisch) eine preiswerte chromatische Harfe hinzu.
In den seitdem »unzähligen« Baukursen, die die Klangwerkstatt durchgeführt hat, wurden öfter auch mal diese 6/6er Harfen gebaut und dadurch bekannter.
Später kamen weitere Harfenbauer dazu und bauten ebenfalls diesen Harfentyp. Mittlerweile dürften es bestimmt 200 Spieler/innen sein, die in Deutschland diesen Harfentyp besitzen (die Chromatiker hier mögen mich korrigieren).
Die 7/5er Anordnung mit gekreuzten Saitenebenen war eine absolute Nische der historisch orientierten Spieler, die das Spiel auf der historischen spanischen »arpa de dos órdenes« (Harfe mit zwei Saitenreihen) pflegten.
Das waren mehr oder weniger exakte Nachbauten dieser alten spanischen Harfen aus dem 17. Jahrhundert oder zumindest daran angelehnt.
Aber es waren viel weniger als die durch die Klangwerkstatt in die Szene gebrachten Harfen.
Seit einigen Jahren werden aber auch neue Harfen in
EDIT: 7/5er (war 5/7er) Anordnung hier gebaut und importiert (aus Pakistan, aber auch von andernorts), weil das Interesse an chromatischen Harfen allgemein gestiegen ist.
In den USA gab es nie originäre 6/6er harfen, soweit ich weiß, die Harfenbauer bauten 7/5er.
Daneben gibt es natürlich auch die historischen chromatischen Harfen mit (zwei oder drei) parallelen Saitenebenen. Diese stammten aus Italien, später in der Geschichte wurden sie auch in Wales gebaut. Die haben alle die 7/5er Anordnung. Das sind aber ebenso rare – und teure – Harfen, wie die historischen spanischen.