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Re: Suche Infos zu dieser kleinen, alten Harfe
Verfasst: Mi 19. Feb 2020, 00:38
von Gabriel
Punkt für Jürgen!
Bei geringerer Zugspannung ist entsprechend auch der Saitendurchmesser geringer, d.h. bei 8kg Spannung wäre die Metallsaite nur 0,36mm stark. Also noch mehr Aua. Bei höherer Spannung und dickerer Saite ist es dann wiederum ungesund für die Harfe.
GrafZahl2 hat geschrieben: ↑Di 18. Feb 2020, 19:23
Bei Gabriel bist Du gut aufgehoben. Der verwendet - soweit ich weiß - auch das Excel, das vor ein paar Jahren mal in Zusammenarbeit von Detlev Lange, Bernhard Schmitt, Karsten Stielow und mir beim Bau von Gabriel's
She Wolf hier im Forum entstanden ist.
Ja, ich erweitere es immer mal wieder bei Bedarf wenn ich Berechnungen für eine neue Harfe mache.
GrafZahl2 hat geschrieben: ↑Di 18. Feb 2020, 19:23
oder wie dieses Clarsach-Zeug heißt..Ronnie fragen[/size])
Johnny?
@Vera,
wenn die Saiten so wahllos aufgezogen wurden, macht es Sinn alle Saiten zur Berechnung hinzuzuziehen. Die die aus der Reihe fallen kann man dann entsprechend werten.
Auch Metallsaiten sind nicht unbedingt aus dem Rennen.
Bist du sicher das die Dicke der Klangdecke, die du gemessen hast, stimmt?
Die Löcher für die Sattelstifte würde ich tatsächlich viel näher an den Stimmwirbeln neu bohren- in einer optisch gefälligeren Kurve. Möglicherweise würden dann sogar noch ein paar Mechaniken drunter passen. Und die alten Löcher ausbohren und mit einem Rundstab verschließen. Am besten mit Epoxydharz, gesättigt, als "Leim", das ist am stabilsten.
lg
Gabriel
Re: Suche Infos zu dieser kleinen, alten Harfe
Verfasst: Mi 19. Feb 2020, 01:23
von Der Juergen
Gabriel hat geschrieben: ↑Mi 19. Feb 2020, 00:38Punkt für Jürgen!
Bei geringerer Zugspannung ist entsprechend auch der Saitendurchmesser geringer, d.h. bei 8kg Spannung wäre die Metallsaite nur 0,36mm stark. Also noch mehr Aua. Bei höherer Spannung und dickerer Saite ist es dann wiederum ungesund für die Harfe.
Danke!

Ich bin bei weitem nicht fehlerfrei, aber das war jetzt auch nicht zu schwer, wenn man in der Mittelstufenphysik nicht geschlafen hat.
GrafZahl2 hat geschrieben: ↑Di 18. Feb 2020, 19:23
oder wie dieses Clarsach-Zeug heißt..Ronnie fragen[/size])
Johnny?
Jonny (ohne »h«)?
LG
Jürgen
Re: Suche Infos zu dieser kleinen, alten Harfe
Verfasst: Mi 19. Feb 2020, 01:28
von Gabriel
Der Juergen hat geschrieben: ↑Mi 19. Feb 2020, 01:23
Johnny? Jonny (ohne »h«)?
Ja

Re: Suche Infos zu dieser kleinen, alten Harfe
Verfasst: Mi 19. Feb 2020, 08:38
von Karsten
Moin, moin Zusammen.
Zwischenzeitlich hat sich Vera schon bei mir gemeldet und wir sind dabei dem Fröschlein neue Saiten heraus zu suchen.
Die Dicke der Klangdecke hat sich geklärt und es passt wunderbar um Klang heraus zu bekommen.
Umlenkstifte werden weiter oben Richtung Wirbel in einer harmonischeren Kurve gesetzt - die alten Löcher sind mit Expoy verschlossen, damit die Kräftelinien sich nicht in ihnen fangen können (Risse!).
Die Mensuren im Diskant sind saukurz. Vermutlich werden die obersten beiden Saiten tatsächlich Metallsaiten, weil die Mensur klanglich sogar für Karbon zu kurz ist und nur Plong statt Pling macht ;-)
Die alten Saiten sollten heute bei mir in der Post sein, dann kann ich die ausmessen und einen neuen Saitensatz berechnen.
Es freut mich ja zu lesen, dass mein Saitenberechnungsprogramm für Harfen sich dann doch etabliert hat. Ich würde mich über Rückmeldungen freuen, wenn es Ergänzungen oder Änderungswünsche gibt, die man mit einbauen sollte/könnte (z.B. @Christoph).
Das grundsätzliche Problem für das Verständnis von Saitendicken schleicht sich aus den Köpfen nur ganz schwer aus. Wer im Alltag mit einem Bindfaden etwas zusammen zieht und der Faden dabei reisst, sucht natürlich nach einem dickeren, der dann auch vermeintlich Reißfester ist. Dass die Logik bei Saiten anders herum funktioniert, lässt sich schwer begreifen, weil die Erkenntnis fehlt dass eine dickere Saite für die Erreichung des Zieltones fester gespannt werden muss und das Material damit noch näher an die Bruchlastgrenze kommt (und vielleicht die Klangdecke beschädigt!).
Was mich immer total auf die Palme bringt sind so Pauschalaussagen wie: "Metallsaiten haben eine größere Zugkraft" wobei im realen Leben eine Clarsach (Metallsaitenharfe) in der Regel eine geringere Gesamtsaitenspannung hat als eine vergleichbare mit Nylon/Karbon/Darm besaitete Harfe.
Selbstverständlich wird bei einem Wechsel des Saitenmaterials die Zugkraft nicht verändert sondern die Dicke der Saite an das spezifische Gewicht des Saitenmaterials angepasst. Im Idealfall ändert sich an einer umbesaiteten Harfe gar nichts an der Zugspannung oder aber es ist hinterher sogar besser als vorher. Oder aber es ist ein bewusst erstelltes Produkt wie der Nylgutsaitensatz von Camac, der dem Kundenwunsch nach mehr "Rums" entgegen kommt. In diesem Fall geringfügig mehr "Klangrums" durch das andere Saitenmaterial und mehr "Lautrums" durch etwas höhere Zugspannung. Das ist dann aber kein Zufall, sondern da hat sich ein schlauer Kopf bei Camac schon was bei gedacht und es so errechnet! Daraus abzuleiten das Karbon grundsätzlich mehr Zugkraft als Darm aufweist wäre dann aber grundverkehrt! Es hat eben nur genau dieser Saitensatz für eben genau diese Harfe im Verhältnis zum ursprünglichen Saitensatz mehr Zugspannung - und das soll dann auch so sein.
Wenn die grüne Fröschleinharfe wieder klingt kann Vera ja im Nachgang hier mal kurz berichten.
Re: Suche Infos zu dieser kleinen, alten Harfe
Verfasst: Mi 19. Feb 2020, 14:51
von Maira
Das ist mit den Harfen wie mit den Hummeln:
Eigentlich dürfte das nicht funktionieren,
Hummeln sind eigentlich zu groß und zu schwer um fliegen zu können.
Und Harfen sind eigentlich zu fragil um das auszuhalten was sie aushalten.
Demnach müssten Hummeln abstürzen und Harfen zusammenbrechen.
Tun sie aber beide nicht.
Re: Suche Infos zu dieser kleinen, alten Harfe
Verfasst: Mi 19. Feb 2020, 15:31
von Astralis
Maira hat geschrieben: ↑Mi 19. Feb 2020, 14:51Hummeln sind eigentlich zu groß und zu schwer um fliegen zu können.
Re: Suche Infos zu dieser kleinen, alten Harfe
Verfasst: Mi 19. Feb 2020, 16:57
von Der Juergen
Astralis hat geschrieben: ↑Mi 19. Feb 2020, 15:31Offtopic:
Sind sie nicht ;-)
Danke »Astralis«, für das Aufnehmen eines Kampfes gegen Windmühlenflügel …
Es gäbe im Rahmen heutiger antiwissenschaftlicher Verblödung noch ’ne Menge Stoff …
Wobei ich »Maira« zugutehalten will, dass sie das nicht wirklich glaubt mit den zu schweren Hummeln.

Re: Suche Infos zu dieser kleinen, alten Harfe
Verfasst: Mi 19. Feb 2020, 21:20
von Vera
Hallo in die Runde,
Ja Karsten will mir bei der Berechnung der Saiten helfen, worüber ich sehr froh bin.
Ein ganz grosses Dankeschön, auch für die vielen Gedanken, die Du Dir bereits um Fröscnlein gemacht hast, und die ausführlichen Mails hierzu!
Die Saiten hab ich am Montag losgeschickt, aber die Post ist ja nicht immer die schnellste, ich denke, dass sie morgen oder übermorgen ankommen werden.
(Beim Einpacken war ich mir gar nicht mehr sicher ob sie dir bei der Berechnung viel helfen werden... du wirst sehen, sie sind miserabel, und wurden vermutlich recht willkürlich aufgezogen)
Auch ganz lieben Dank an Gabriel für Deine Unterstützung, Tipps und auch die Steg/Sattelstifte
Klar, wenn Fröschlein irgendwann fertig ist, werde ich es euch zeigen.
Ich denke/hoffe auch, dass es schön klingen wird!
Aber Karsten ist optimistisch... und da schliesse ich mich doch gerne an.
Aber egal wie es am Ende sein wird.
Ich habe schon gaaaanz viel über Harfen, Saiten usw. gelernt.
Viele Grüsse
Vera
Re: Suche Infos zu dieser kleinen, alten Harfe
Verfasst: Do 20. Feb 2020, 12:01
von Maira
@ Jürgen:

Bin doch selbst eine Hummel,
wusstest Du das nicht?

Re: Suche Infos zu dieser kleinen, alten Harfe
Verfasst: Do 20. Feb 2020, 12:21
von Catweazle
Das mit den Hummeln ist eine uralte - grottenfalsche - Legende, die mich jedes Mal nervt, wenn sie so unreflektiert auftaucht.
Hummeln können nicht fliegen wie Flugzeuge - tun sie auch nicht, oder hat schon mal jemand eine Hummel im Gleitflug gesehen????
Hubschrauber können das übrigens auch nicht - und tun es ja auch nicht.
Die aerodynamischen Gesetze für Hummeln gleichen/ähneln denen eines Hubscharubers und nach diesen KANN eine Hummel fliegen und tut es auch!!!!
nix für ungut
Gruß
Stefan